Bundesforste erweitern Windpark um vier neue Anlagen

Der Windpark Pretul verzeichnet eine Steigerung der Stromproduktion aus Wind um 40%.
© ÖBf-Archiv / Lukas Beck
Bundesforste erweitern Windpark um vier neue Anlagen
Georg Schöppl, Vorstandssprecher und Vorstand für Finanzen und Immobilien der Bundesforste.

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Vor wenigen Tagen gingen die vier neuen Windenergieanlagen im Windpark der Österreichischen Bundesforste auf der Pretulalpe (Bezirk Bruck-Mürzzuschlag) in Vollbetrieb – die topmodernen Anlagen produzieren nun zusätzlich rund 40 Millionen Kilowattstunden (kWh) grünen Strom.

© ÖBf / F. Lindmoser

Die Produktionskapazität des Windparks Pretul wird dadurch um über 40 % auf insgesamt rund 133 Mio. Kilowattstunden pro Jahr erhöht. Dadurch können künftig in Summe rund 38.000 Haushalte (auf Basis von 3.500 kWh pro durchschnittlichem Haushaltsjahresverbrauch) mit Strom aus erneuerbarer Energie versorgt und jährlich rund 117.300 Tonnen CO2 (auf Basis 882 g/kWh) eingespart werden.

„Der Windstandort auf 1.500 Meter Seehöhe hat sich in den vergangenen Jahren als sehr ergiebig erwiesen. Daher war eine Erweiterung des bestehenden Windparks naheliegend. Ich freue mich, dass die neuen Anlagen dazu beitragen, Österreich wieder ein Stück weit unabhängiger von Stromimporten und fossilen Energien zu machen“, erklärt Georg Schöppl, Vorstandssprecher der Österreichischen Bundesforste.

Energiebaustelle auf 1.500 Meter Seehöhe

Die vier Windenergieanlagen – drei vom Typ Enercon E-138 EP3 E3 und eine vom Typ E-126 EP3 – bestehen neben dem Fundament jeweils aus dem Turm, der sogenannten Gondel, die den Generator enthält, sowie der Nabe mit den drei Rotorblättern.

Per Spezialtransport wurden die mehrere Tonnen schweren Einzelteile im vergangenen Sommer im Schritttempo über die Waldgrenze transportiert – zur Bewältigung der rund 13 Kilometer langen Strecke benötigte man bis zu fünf Stunden.

„Auch wenn wir uns sonst über möglichst viel Wind in der Region freuen. Für den Transport der 68 Meter langen Rotorblätter mussten die Wetterbedingungen möglichst ruhig sein. Außerdem haben wir es nicht nur geschafft, die neuen Anlagen gemäß Zeitplan aufzustellen, sondern haben auch bereits alle Rekultivierungsmaßnahmen und ökologischen Begleitmaßnahmen umsetzen können“, berichtet ÖBf-Projektleiter Christoph Jatschka.

© ÖBf-Archiv / C. Jatschka
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So wurden die Kranstellflächen bereits wieder mit Humus bedeckt und auf den genutzten Flächen regionstypisches Saatgut zur Wiederbegrünung eingebracht. Darüber hinaus wurden im Rahmen der Windparkerweiterung zahlreiche ökologische Begleitmaßnahmen umgesetzt – etwa eigene Amphibientümpel angelegt, Lebensraum für Birk- und Auerwild verbessert sowie weitere Altholzinseln zur Förderung der Biodiversität außer Nutzung gestellt.

Vorzeigeprojekt im alpinen Raum

Der Windpark Pretul I ist der erste Windpark der Bundesforste und ging bereits 2017 ans Netz. Rund 93 Mio. kWh grünen Strom erzeugt er seither durchschnittlich pro Jahr. Weitere rund 40 Mio. kWh werden nun die vier neuen Anlagen (Pretul II) zusätzlich pro Jahr ins Stromnetz einspeisen.

„Damit betreiben die Bundesforste derzeit den größten alpinen Windpark im Alpenraum“, resümiert Georg Schöppl.

Grüner Strom – Wind, Wasser und Biomasse

Die Bundesforste betreiben auf ihren Flächen teils mit Partnern neun Wasserkraftwerke, einen Windpark und sind am Holzbiomassekraftwerk Wien Simmering beteiligt (ÖBf: 33,3 %, Wien Energie 66,6 %). Die Gesamtproduktion an sauberem Strom über alle Anlagen lag 2023 erneut bei mehr als 300 Mio. kWh, das entspricht dem durchschnittlichen Jahresverbrauch von rund 90.000 Haushalten und einer CO2-Einsparung von rund 312.000 Tonnen.

Gemeinsam mit der Energie AG OÖ und der EWS Consulting GmbH entwickeln die Bundesforste das Projekt „Windpark Kobernaußerwald“, das mit 19 potenziellen neuen Windenergieanlagen das derzeit größte Energievorhaben in Oberösterreich darstellt. Darüber hinaus ist ein weiteres Wasserkraftwerk mit einer Jahreserzeugung von 30 GWh bei Hopfgarten in Tirol in Einreichung.

„Wir setzen unser Engagement für die Energiewende konsequent fort. Vor allem im Ausbau der Windenergie sehen wir noch viel Potenzial“, unterstreicht Georg Schöppl abschließend.

https://www.bundesforste.at

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