Aon Studie zur Mitarbeiterstimmung

Die aktuelle Studie von Aon liefert überraschende Erkenntnisse zur Stimmung unter Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Die weltweite Befragung ergab, dass 60 Prozent der Beschäftigten in diesem Jahr einen Wechsel des Arbeitsplatzes anstreben – und liefert zudem weitere überraschende Erkenntnisse.
© gettyimages
Aon Studie zur Mitarbeiterstimmung

Teilen:

Facebook
Twitter
LinkedIn
WhatsApp

Mehr als 9.000 Arbeitnehmer:innen in 23 Ländern, darunter die USA, Großbritannien, China und Deutschland, hat Aon im Rahmen seiner gerade veröffentlichten „Employee Sentiment Study“ befragt. Dabei stellte sich heraus, dass sich deutlich mehr als die Hälfte der Beschäftigten (60 Prozent) im Jahr 2025 nach einem neuen Job umsehen wollen – oder dies zumindest in Erwägung ziehen. Deutlich weniger motiviert sind die Befragten, ihre Kompetenzen und Fähigkeiten im Umgang mit der Zukunftstechnologie Künstliche Intelligenz zu verbessern. Nur etwas mehr als ein Drittel ist dazu bereit.

Gleichzeitig legen die hier Befragten immer mehr Wert auf Flexibilität im Job: Benefits im Bereich Work-Life-Balance, wie Job-Sharing oder technologiefreie Arbeitszeiten, spielen für Arbeitnehmer:innen aller Generationen eine wichtige Rolle. Vor allem für die Generation Z: Maßnahmen zur Work-Life-Balance rangieren hier noch vor bezahlter Freizeit, Angeboten zur Karriereentwicklung und Altersvorsorge.

Aon Studie zur Mitarbeiterstimmung
“Hustle-Culture” und “Always-on-Mentality” werden in Frage gestellt
© gettyimages

Zusammenfassend zeigen die Ergebnisse der Studie, dass Mitarbeitende weltweit die Beziehung zu ihren Arbeitgebern sowie die „Hustle-Culture“ und die „Always-on-Mentality“ im Arbeitsumfeld hinterfragen und neu bewerten. Beide Phänomene haben den Diskurs über die Zukunft der Arbeit in den letzten Jahren maßgeblich geprägt. Aon beschreibt diese Neubewertung als „Hustle Reset“ – als einen Mentalitätswandel, der darauf abzielt, die eigene (Arbeits-)Zeit und Energie sinnvoll zu nutzen und für sinnstiftende und effektive Tätigkeiten einzusetzen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Trends, die vor allem während der Corona-Pandemie eine große Kündigungswelle ausgelöst haben, inzwischen verschwunden sind. Trotz der Abkühlung auf dem Arbeitsmarkt bewerten die Beschäftigten ihre Werte und Prioritäten neu und bevorzugen Arbeitgeber, die ihre Mitarbeitenden auch außerhalb der Arbeit unterstützen.

Eine starke Unternehmenskultur kann Arbeitgebern helfen, in Zeiten des „Hustle Reset“ die besten Talente zu gewinnen und zu halten. Neben wettbewerbsfähigen Gehältern und Sozialleistungen bevorzugen Arbeitnehmer:innen bei der Auswahl einer neuen Stelle vor allem Unternehmen, die „Freude an der Arbeit“ und „eine starke Übereinstimmung mit den persönlichen Werten“ der Mitarbeitenden bieten.

Aon Studie zur Mitarbeiterstimmung
Arbeitnehmer:innen im Fokus: Unternehmen sind aufgerufen, mehr zu tun
© gettyimages

Die „Employee Sentiment Study“ von Aon hat zahlreiche weitere Trends identifiziert:

  • Führungskräfte und Mitarbeiter:innen haben unterschiedliche Erwartungen, was den Einfluss von Künstlicher Intelligenz betrifft: Während 22 Prozent der Unternehmensgründer:innen und C-Level-Führungskräfte der Meinung sind, dass KI menschliche Kolleg:innen in ihrem Bereich in erheblichem Umfang ersetzen wird, glauben dies nur elf Prozent der Mitarbeiter:innen auf der Einstiegsebene. Letztere sind jedoch im Vergleich deutlich unsicherer, wie sich das Aufkommen von KI auf ihre Aufgaben auswirken wird (64 Prozent häufiger als auf C-Level). Der Aussage, dass KI Möglichkeiten schaffen wird, die von den Mitarbeitenden neue Kompetenzen erfordern, stimmen C-Level-Beschäftigte um 31 Prozent häufiger zu als solche in niedrigeren Positionen.
  • Beschäftigte, die hybrid arbeiten, fühlen sich von ihrem Arbeitgeber am meisten wertgeschätzt. Bei den Mitarbeitenden, die ausschließlich remote arbeiten, ist die Wahrscheinlichkeit 52 Prozent höher, dass diese sich nicht ausreichend wertgeschätzt zu fühlen, bei reinen Büroangestellten sind es zehn Prozent.
  • Knapp die Hälfte der Beschäftigten (47 Prozent) nennt eine überdurchschnittliche Bezahlung und sinnvolle Benefits als entscheidende Kriterien für die Arbeitgeberwahl.
  • Auch die Unternehmenskultur spielt für viele eine wichtige Rolle. Vor diesem Hintergrund wird es für Unternehmen immer wichtiger, Daten zu nutzen und zu analysieren, um Gehälter und Zusatzleistungen mit denen der Konkurrenz zu vergleichen und so im Wettbewerb um Talente konkurrenzfähig zu bleiben. Datenbanken wie die Aon Compensation Database können dabei wichtige Unterstützung bieten, indem sie wertvolle Einblicke in aktuelle Markttrends und Gesamtvergütungsstrategien liefern – und Unternehmen dabei helfen, die besten Talente anzuziehen und langfristig zu binden.
  • Zu viele Arbeitgeber versäumen es, auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Mitarbeitenden einzugehen. 72 Prozent der Arbeitnehmer:innen geben an, dass ihnen personalisierte Zusatzleistungen wichtig sind, ein auf mehreren Wahlmöglichkeiten basierendes Benefit-System steht jedoch nur 41 Prozent von ihnen zur Verfügung.
  • Dass Mitarbeitende Zusatzleistungen nicht in Anspruch nehmen, liegt laut der Studie häufig an einer ineffektiven Kommunikation zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmenden. Selbst bei Basisleistungen wie Lebens- und Berufsunfähigkeitsversicherungen glauben nur 38 Prozent der Mitarbeitenden, dass sie Zugang dazu haben – selbst, wenn sie eine solche Absicherung für wichtig halten.

Die Ergebnisse der ersten Studie zur Stimmung unter den Arbeitnehmer:innen zeigen, dass sich deren Erwartungen zunehmend verschieben und der Wettbewerb auf dem Fachkräftemarkt noch lange nicht vorbei ist. Arbeitgeber stehen mehr denn je unter Druck, passende Maßnahmen zu ergreifen, um kompetente Nachwuchskräfte an sich zu binden.

Die Employee Sentiment Study von Aon kann hier heruntergeladen werden (englischsprachiges Original).

Das könnte Sie ebenfalls interessieren:

Melden Sie sich hier an

Sie sind noch nicht registriert?