Agilität hat sich in den letzten Jahren von einem Trendthema zu einem festen Bestandteil moderner Unternehmensführung entwickelt. In einer Welt, die von technologischen Umbrüchen, geopolitischen Unsicherheiten und steigenden Kundenerwartungen geprägt ist, zeigt sich mehr denn je:
Agilität ist kein Selbstzweck, sondern eine zentrale Fähigkeit, um nachhaltig erfolgreich zu bleiben.
Dies gilt besonders im Hinblick auf die dynamische Weiterentwicklung von KI. So können agile Organisationen schnell auf Veränderungen reagieren und sich an Marktsituationen und Kundenbedürfnisse anpassen. Das zeigt die aktuelle PwC-Studie, die bereits zum dritten Mal in Zusammenarbeit mit dem Project Management Institute Austria (PMI) durchgeführt wurde.
Entwicklung zum Organisationsprinzip
Agile Arbeitsweisen wurden lange vor allem in der IT eingesetzt. Heute betrachten sie nur noch 6 % der Unternehmen als reines IT-Thema, 2023 waren es noch 13 %. Dies verdeutlicht die Transformation in Österreichs Unternehmen:

Agilität wird zunehmend organisationsübergreifend genutzt. Bereits 14 % der Unternehmen setzen flexible Methoden in der Mehrheit der Projekte ein. Besonders häufig kommen sie bei der Einführung neuer Services und Produkte (34 %) sowie in digitalen Projekten (31 %) zum Einsatz.
„Wir sehen einen klaren Perspektivenwechsel in Österreichs Unternehmen: Agilität ist keine reine IT-Methode mehr, sondern eine strategische Haltung, die das ganze Unternehmen betrifft. Das sagen auch sechs von zehn Befragten: Für sie ist Anpassungsfähigkeit eine organisatorische Haltung“, ordnet Tobias Kirchebner, Agile Lead bei PwC Österreich, die Studienergebnisse ein.
Diese Entwicklung zeigt sich auch in den Zukunftserwartungen: 30 % der heimischen Unternehmen rechnen damit, dass agile Methoden bis 2027 strategisch in ihrer Organisation verankert sind. 2023 lag dieser Wert für 2025 noch bei 10 %, er hat sich damit verdreifacht. Flexible Arbeitsmethoden werden zunehmend als langfristige strategische Investition verstanden.
Erfolgsmessung
Um den Erfolg agiler Arbeitsweisen zu messen, setzen Österreichs Unternehmen auf klare Kennzahlen. Dabei ist vor allem die Kundenzufriedenheit wichtig (25 %). Gleichzeitig gewinnt Effizienz im Hinblick auf die angespannte Wirtschaftslage an Bedeutung: kürzere Projektlaufzeiten werden immer wichtiger (2025: 21 % statt 13 % in 2023), genauso wie die Kontrolle der Implementierungskosten (2025: 14 % statt 2 % in 2023).

„Agilität wirkt dann, wenn sie messbar ist. So lässt sich Wandel aktiv steuern und Chancen sowie Risiken können rechtzeitig erkannt werden. Messbarkeit ist die Grundlage für nachhaltige Umsetzung in agilen Unternehmen“, verdeutlicht Ursula Wirsching, Agile Lead bei PMI Austria.
Kulturwandel unumgänglich
Agile Transformationen stoßen auch auf Hürden. Die größte Hürde bildet dabei die Unternehmenskultur: 27 % der befragten Unternehmen sehen ihre Kultur zu stark in traditionellen Methoden verwurzelt (2023: 23 %).

Auch der Widerstand gegenüber Veränderungen ist eine zentrale Herausforderung (15 %). Deutlich seltener werden hingegen fehlende Unterstützung vom Management (13 %) und Budgetmangel (4 %) als Hürden genannt.
„Die größten Bremsen sind nicht Budget oder Tools, sondern die Kultur. Wer Agilität verankern will, muss an der Unternehmenskultur arbeiten, beispielswiese mit gezielten Trainings und Skill-Aufbau in allen Teams. Denn Veränderungen sind eine Chance, um schneller zu lernen, Kundennutzen zu steigern und die Organisation zukunftsfähig zu gestalten“, ergänzt Tobias Kirchebner abschließend.
Nähere Informationen zur vollständigen Studie finden Sie hier.
