Zukunft der Pflege: Integration als Antwort auf den Fachkräftemangel

Das Eingliederungsprogramm für ukrainische Fachkräfte soll den Pflege-Arbeitsmarkt entlasten.
© SeneCura
Zukunft der Pflege Integration als Antwort auf den Fachkräftemangel
V.l.n.r.: Johannes Wallner (Leiter internationales Recruiting der SeneCura Gruppe), Daria Aslikyan (Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin aus der Ukraine und Pionierin bei SeneCura), Andreas Achrainer (Geschäftsführer der Bundesagentur für Betreuungs- und Unterstützungsleistungen und Flüchtlingskoordinator der Bundesregierung) und Cornelius Granig (Präsident des Vereins „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“).

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Die SeneCura Gruppe startet in Kooperation mit dem Verein „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“ ein österreichweites Projekt zur Eingliederung von aus der Ukraine vertriebenen Pflege-Fachkräften in die SeneCura Häuser – mit Unterstützung des Flüchtlingskoordinators der Österreichischen Bundesregierung.

„Zwei gesellschaftlich aktuelle und akute Themen werden vom Verein ‚All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine‘ und der SeneCura Gruppe in einem neuartigen Entwicklungsprojekt verknüpft und so eine Antwort auf ein drängendes Problem gefunden: Einerseits die Eingliederung von aus der Ukraine vertriebenen Pflegekräften in den österreichischen Pflege-Arbeitsmarkt, andererseits der akute Mangel an Fachkräften, der mit einheimischen Pflegepersonen nicht ausgeglichen werden kann“, betont Johannes Wallner, Leiter internationales Recruiting der SeneCura Gruppe, im Rahmen eines Pressegesprächs in Wien.

Die SeneCura Gruppe, mit 87 Einrichtungen Österreichs größter privater Anbieter im Bereich der Langzeitpflege und Gesundheitsdienstleistungen, integriert schon seit längerem erfolgreich internationale Fachkräfte in Pflege und Therapie.

Zusätzlich zu den vielen Maßnahmen in Österreich laufen Kooperationen zur Rekrutierung von Mitarbeitenden aus Drittstaaten wie Indien und Kolumbien, um dem weiter steigenden Bedarf an Pflegekräften zu begegnen. Mehr als 350 neue Kolleg:innen aus den Ländern des Westbalkan, aber auch aus Indien, Kolumbien, Marokko und Tunesien haben durch SeneCura eine Anstellung und ein neues Leben in Österreich gefunden.

„Unser Ziel ist es, in den nächsten Monaten weitere 20 Pflegepersonen aus der Ukraine auf dem Weg zu einem Arbeitsplatz in einem unserer Häuser zu begleiten“, ergänzt Johannes Wallner.

Arbeitsplätze für vertriebene Pflegekräfte

Nunmehr werden in Kooperation mit dem Verein „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“ und mit Unterstützung des Flüchtlingskoordinators der Österreichischen Bundesregierung, Andreas Achrainer, aus der Ukraine vertriebene Fachkräfte in den Betrieben aufgenommen, drei Personen sind bereits bei der SeneCura Gruppe beschäftigt.

„Ich begrüße es sehr, dass SeneCura und ‚All for Ukraine‘ hier mit vereinten Kräften ein spezielles Förderprogramm entwickelt haben, das Vertriebenen die Chance bietet, ihre Karriere im Pflege- und Gesundheitssystem in Österreich fortzusetzen. Dafür braucht es systematische Unterstützung: begonnen bei der Vernetzung von Arbeitssuchenden und Arbeitgebenden über tatkräftige Hilfe bei Deutschkursen und Nostrifizierungen bis hin zu konkreten Arbeitsplätzen und Beschäftigungsverhältnissen in österreichischen Betrieben. Ich freue mich sehr über diese Initiative und hoffe, dass sie auch in anderen Branchen Schule macht“, verdeutlicht Andreas Achrainer.

„Ukraine-Jobs“ vernetzt Unternehmen mit Arbeitskräften

SeneCura arbeitet hier eng mit dem Verein „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“ zusammen.

„Wir freuen uns sehr über die Unterstützung der SeneCura Gruppe als einem der größten Arbeitgeber in der Pflege in Österreich. Wir sind im Rahmen der Initiative ‚UkraineJobs‘ weiter auf der Suche nach Kooperationspartnern in der Wirtschaft und im öffentlichen Sektor, die den vielen zumeist sehr gut ausgebildeten Vertriebenen einen Arbeitsplatz und eine Karriereperspektive geben möchten – eine Win-Win-Situation für beide Seiten!“, erklärt Cornelius Granig, Präsident des Vereins „All for Ukraine – Hilfe für die Ukraine“

Die Arbeitsmarktinitiative „UkraineJobs“ wird von der aus Kharkiv stammenden Kateryna Blagodatskykh geleitet, die gemeinsam mit ihrem ukrainischen Team ihren Landsleuten hilft, mit einheimischen Unternehmen und Organisationen in Kontakt zu kommen, die dringend nach Arbeitskräften suchen.

Aus dem ukrainischen Spital in das Ruster Pflegeheim

Daria Aslikyan, eine diplomierte Krankenpflegerin, kam über die Vermittlung von „UkraineJobs“ zu SeneCura. Sie stammt aus der Kleinstadt Kreminna im ukrainischen Oblast Lugansk und war von 2017 bis 2021 in der kardiologischen Abteilung des Krankenhauses der Stadt Rubischne tätig. Nach dem Beginn des Krieges in der Ukraine flüchtete sie im März 2022 nach Österreich und fand einen Arbeitsplatz bei SeneCura im Sozialzentrum Rust.

Zukunft der Pflege Integration als Antwort auf den Fachkräftemangel
© SeneCura

„Derzeit läuft die Nostrifizierung und unsere Mitarbeiterin ist mit unserer Unterstützung und viel Engagement dabei, die noch notwendigen Deutschkenntnisse zu erwerben – daher ist sie derzeit als Abteilungshilfe beschäftigt. SeneCura hat mit ihr einen Karriereplan erarbeitet, der nach erfolgreicher Nostrifizierung und Eintragung ins Gesundheitsberuferegister eine Tätigkeit als Pflegefachkraft (PFA) vorsieht“, unterstreicht Johannes Wallner.

Beschäftigungschance und Karriereentwicklung

Die SeneCura Gruppe hat darüber hinaus unmittelbar nach Kriegsbeginn in einem ehemaligen Hotel im Südburgenland ein ganzes Waisenheim aus der Ukraine – 63 Kinder und deren Betreuerinnen – aufgenommen. Zusätzlich sind 10 Frauen aus der Ukraine, die in der Nachbarschaft in Privatquartieren untergebracht sind, geringfügig in der Küche beschäftigt.

Sie lernen bereits intensiv Deutsch und bereiten sich auf den nächsten Karriereschritt in Österreich vor, sei es in der Ausbildung zur Pflegeassistenz oder als Rechtsanwältin. Die Deutschkurse werden vom AMS und dem ÖIF durchgeführt beziehungsweise finanziert. Und auch in den OptimaMed Gesundheitsresorts der SeneCura Gruppe werden noch Arbeitskräfte in Service, Küche und Hauswirtschaft gesucht.

Ungefähr 24.401 Menschen, die aus der Ukraine stammen, sind in Österreich in unterschiedlichen Dienstverhältnissen beschäftigt: 20.106 Staatsangehörige aus der Ukraine waren mit Vollversicherung beschäftigt, davon 13.038 Frauen und 7.068 Männer. Von den 4.295 geringfügig Beschäftigten waren 3.230 Frauen und 1.065 Männer.

Nähere Informationen zur Arbeitsmarktinitiative „UkraineJobs“ finden Sie hier.

https://www.senecura.at

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