Die Lockdowns in China beeinflussen das Handelsgeschehen, die Lieferketten und insbesondere auch die Transportlogistik in großem Ausmaß.
Die Energieversorgungssicherheit ist in Europa, besonders aber auch in Österreich ein gewaltiges Thema. Die Energiepreise sind durch die Decke gegangen, für viele Branchen ist das Unterbringen dieser Preise in der Kalkulation praktisch unmöglich. Der anhaltende Krieg in der Ukraine trägt dazu ganz wesentlich bei, Russland liefert zwar weniger, hat aber durch die gestiegenen Preise prallgefüllte Kassen.
Die Vormaterialkosten sind in vielen Branchen rasant angewachsen und – so etwa im Bausektor – in viele Vorhaben gefährdende Höhen gestiegen. Eine Absenkung auf ein halbwegs normales Maß ist derzeit nicht in Sicht. Der Arbeitskräftemangel wird zu einem zunehmenden Engpass, sodass sich viele Betriebe in Produktion, Handel und Dienstleistung einschränken müssen, weil sie ein mögliches Auftragsvolumen nicht mehr abarbeiten können. Was tun? Anreize für ältere Menschen schaffen, damit diese länger in Beschäftigung bleiben. Jungen Menschen sollte eine Kombination von schulischer und dualer Ausbildung ermöglicht werden. Die demografische Entwicklung ist dramatisch und erfordert rasches Handeln, Aufschieben ist keine Lösung mehr.
Dazu kommen der Green Deal, die absehbare CO2-Bepreisung, die Digitalisierung und ein Bildungssystem, das längst nicht mehr den Erfordernissen der Zeit entspricht. Hier müsste von einem strukturorientierten auf ein talentorientiertes Bildungssystem raschmöglichst umgewechselt werden.
Das alles fordern die Betriebe zu Recht, sie benötigen mehr denn je eine aktiv handelnde Politik, um die ihnen gestellten Aufgaben der Wohlstandssicherung erfüllen zu können.
Auf EU-Ebene werden derzeit erweiterte Sorgfaltspflichten und Verantwortungen bzw. Haftungen für Unternehmen, die global operieren, diskutiert. Sie sollen in ihren Wertschöpfungsketten umweltschädigende oder gegen Menschenrechte verstoßende Hersteller aus ihren Lieferketten ausschließen. Das ist mit viel Bürokratie verbunden!
Und über all diesen aufgezeigten Problemen steht die Frage nach der Zukunft Europas. Sie ist offen, aber viele Ideen sind eingebracht worden. Ich bedanke mich dafür auch bei allen TOP Leadern. Wir haben ihre Vorschläge weitergeleitet und viele häufig geäußerte Wünsche wie Aufbau einer Kreislaufwirtschaft, Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit, Vertiefung des Binnenmarktes und Wegfall des Einstimmigkeitsprinzipes haben nunmehr erfreulicherweise auch Eingang in den EU-Abschlussbericht vom 9. Mai 2022 gefunden. Jetzt werden sich die europäischen Staats- und Regierungschefs (Europäischer Rat) damit befassen und die Kommission wird in der „Rede zur Lage der Union“ im September konkrete Vorschläge machen.
Grund für Pessimismus? Nein, im Gegenteil! Nur mit Optimismus können wir die Dinge in positive Richtungen bewegen! Darum sind wir ja Leader!
Nochmals besten Dank allen TOP Leadern für ihr wertvolles und wichtiges Engagement!
Autor: Christoph Leitl