„Wir sind heuer die am stärksten wachsende Premiummarke am österreichischen Markt“

Exklusivinterview mit Melisa Seleskovic, Managing Director von Volvo Car Austria, über die strategische Ausrichtung des Konzerns nach der Übernahme von Geely, den ambitionierten selbstentwickelten Klimaplan, der Pioniergeist im Bereich Sicherheit und Komfort u.v.m.
© Volvo Car Austria
„Wir sind heuer die am stärksten wachsende Premiummarke am österreichischen Markt“
Melisa Seleskovic, Managing Director von Volvo Car Austria.

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Frau Seleskovic, Sie haben, bevor Sie zu Volvo kamen, eine breite Basis an Erfahrungen in verschiedenen Branchen und Funktionen wie Vertrieb, Digitalisierung und Einzelhandel bei Marken wie Coca-Cola, Microsoft oder Elektrolux sammeln können. Anfang 2023 übernahmen Sie, nach damals bereits fünf Jahren im Konzern, die Verantwortung für den österreichischen Markt. Welche unmittelbaren, aber auch langfristigen Ziele haben Sie sich nun gesetzt?

Ich habe mir persönlich mit meinem Team drei prioritäre Ziele gesetzt:

  • Eine Steigerung des Marktanteils in Österreich von über 2%
  • Einen Zuwachs der Brand Awareness (Markenbekanntheit) auf Branchenschnitt
  • Weitere positive Entwicklung der Markenwahrnehmung, so dass Kunden Volvo als Premiummarke wahrnehmen und stolz darauf sind, Volvo zu fahren.

Sie selbst haben einmal gesagt: „Zu Hause ist dort, wo man das Geschirr abwäscht.“ Gemeint war hier vor allem, dass Sie als Kind und Jugendlicher, mit ihren Eltern, viel herumgezogen sind und in vielen Ländern gelebt haben, weswegen Heimat, für Sie, ein dehnbarer Begriff ist. Hat Ihnen dieser kosmopolitische Lebensstil in ihrem späteren Berufsleben, vor allem in Führungspositionen, geholfen oder war das eher hinderlich?

Das Leben, die Arbeit und das Studium in unterschiedlichen Ländern haben mir geholfen, mich an verschiedene Kulturen anzupassen und unterschiedliche Herausforderungen zu meistern.

Es hilft einem, stärker, widerstandsfähiger und resistenter zu werden und führt zu einer offeneren Denkweise, die es einem ermöglicht, flexibel zu sein, seine eigenen Grenzen zu überschreiten und Grenzen im Allgemeinen in Frage zu stellen. Es ist kein einfacher Lebensstil. Sobald man sich an einem Ort niedergelassen und eingelebt hat, zieht man schon wieder an einen anderen. Diese Art der Widerstandsfähigkeit (d.h. sich an Veränderungen anzupassen) macht einen stärker – und wir brauchen Stärke in Führungspositionen.

Volvo wurde 1927 gegründet und ist seit 2010 im Besitz der Geely Holding, einem chinesischen Automobil- und Motorradhersteller. Die Volvo Car Group hält auch Anteile an den strategischen Tochtergesellschaften der Elektro-Performance-Marke Polestar (ungefähr 18%) und an der Marke LYNK & CO (ungefähr 30%). Volvo bedient um die 100 Märkte und beschäftigt weltweit knapp 43.000 Mitarberiter:innen. Wie hat die Übernahme durch Geely das Geschäft von Volvo verändert oder beeinflusst und welche positiven, aber auch negativen Auswirkungen hatte dies auf die Ausrichtung des Konzerns?

Die Übernahme des Geely Konzerns ist ja nun auch schon fast 15 Jahre her und lange Zeit gab es keine negativen Auswirkungen. Die Konzernmutter hat Volvo als traditionsreiche Premium-Marke wertgeschätzt und uns weiterhin Eigenständigkeit und die schwedische Identität zugestanden. Darüber hinaus haben wir die Vorteile, die sich aus der chinesischen Zugehörigkeit ergeben (Vorreiterrolle in Elektromobilität und Batterietechnologie) für Volvo nutzen können.

Erst in letzter Zeit bringt der Handelsstreit zwischen China und EU (bzw. USA) negative Konsequenzen, wie zum Beispiel die erhöhten Zölle, mit sich. Aber auch hier hat Volvo Cars gemeinsam mit Geely eine Lösung gefunden, in dem die Fahrzeuge weitgehendst dort produziert werden, wo auch der Verkauf erfolgt.

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© PantherMedia / Evgeniy_Bobkov

Gab es nach der Übernahme von Geely gröbere Veränderung oder Neuausrichtungen oder vertraute man den gegebenen Strukturen?

Die wichtigste positive Veränderung war, dass wir durch die Übernahme natürlich im asiatischen Raum (insbesondere in China) Fuß fassen konnten und sich Volvo Cars zu einem echten globalen Player in der Automobilbranche entwickeln konnte.

Darüber hinaus hat Volvo Cars auch die Anteile an den chinesischen Joint Ventures beider Unternehmen 2021 komplett übernommen. Dadurch sind die Fertigungsstätten und Vertriebsaktivitäten in China vollständig auf Volvo Cars übergegangen. Ein weiterer Beweis für unsere Eigenständigkeit im Konzern.

Mit ungefähr 615.000 verkauften Einheiten und einem Umsatz von knapp 20 Milliarden Euro befindet man sich wieder auf einem stabilen Aufwärtstrend, trotz des schwierigen Marktumfelds. Der Marktanteil in Österreich ist, mit ungefähr 1,8 Prozent, so hoch wie noch nie, aber immer noch ausbaubar. Was für einen Plan verfolgt Volvo Österreich, um diesen Prozentsatz zu erhöhen?

Es stimmt der Marktanteil von 1.8 Prozent stellt schon einen Rekordwert für Volvo in Österreich dar. Darüber hinaus sind wir heuer die am stärksten wachsende Premiummarke am österreichischen Markt.

Nichtsdestotrotz ist unser kurz- bis mittelfristiges Ziel ein Marktanteil von über 2 Prozent in Österreich. Den Weg dorthin ebnet uns ein ausgewogenes Produktportfolio mit augenblicklich 4 vollelektrischen Volvo Modellen (die nächsten 2 BEV-Produktvorstellungen stehen schon in den Startlöchern) und einer breiten Palette an Mild,- und Plug-in Hybriden, die jene Konsumenten abholen werden, die augenblicklich noch nicht bereit für vollelektrische Mobilität sind.

Des Weiteren sind unser erfolgreiches Key Account Management sowie unser starkes Vertriebs- und Servicenetz Garant dafür, dass wir diese Zielmarke in Kürze erreichen werden.

Europäische aber auch generell internationale Autohersteller sprechen von einer möglichen Deindustrialisierung Europas und dass die gesamte Autoindustrie auf „unruhige Fahrwasser“ zusteuert – trotz durchwegs hohen Absatzzahlen. Wie geht diese „Schwarzmalerei“ der Autoindustrie mit den erfolgreichen Ergebnissen zusammen und teilen Sie die Meinung – wenn ja, warum?

Volvo Cars ist auch für diese schwierigen Zeiten gut gerüstet. Mit einem ausgewogenen Produktportfolio, kombiniert mit Fertigungsstätten in Europa, China und USA sowie Investitionen in eigene Software oder Joint Ventures für neue Technologien sind wir für diesen Wandel gut gerüstet.

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© PantherMedia / sensvector

Wir sind uns der Bedeutung und Wichtigkeit der europäischen Wirtschaft bewusst, aber wir sehen auch keine Notwendigkeit, den globalen Ansatz in Frage zu stellen, da die Globalisierung viele positive Konsequenzen mit sich gebracht hat, wie z. B. den Austausch von Wissen und Knowhow, ein globales Nachhaltigkeitsbewusstsein und eine starke Zusammenarbeit.

Frau Seleskovic, Volvo ist bekannt für Sicherheit und Komfort. Tatsächlich ist es sogar eine Art von Markenzeichen, da Volvo, zum Beispiel, immer schon durch auffallend gute „Crash-Tests“ punkten konnte. Nun scheint ein weiteres Markenzeichen hinzuzukommen – nämlich das Verfolgen einer vollumfänglichen nachhaltigen Strategie und der Elektromobilität. Von welchen künftigen Nachhaltigkeitsagenden, im Unternehmen, können Sie unseren Lesern bereits etwas berichten und glauben Sie, dass Elektromobilität wirklich der Weisheit letzter Schluss ist?

Was viele nicht wissen, ist, dass bevor ein Volvo den Crashtest bei Euro NCAP, IIHS oder dergleichen absolviert, hat das Fahrzeug schon hunderte Computersimulationen als auch eine Vielzahl an reellen Crashtests im hauseigenen Sicherheitszentrum in Göteborg absolviert. Dementsprechend sind für uns die hervorragenden Resultate dieser „offiziellen“ Crashtest-Institutionen keine Überraschung, sondern lediglich Bestätigung unserer eigenen Sicherheitsforschung.

Volvo hat schon vor Jahren erkannt, dass das Thema Sicherheit viel weiter gefasst werden und somit auch den Zustand unserer Umwelt miteinschließen muss. Dementsprechend wurde ein Klimaplan entwickelt, der eine Vielzahl von Maßnahmen bis 2030 vorsieht:

  • Alle Werke laufen CO2 neutral
  • Der Absatz von elektrifizierten Modellen liegt zwischen 90 und 100%
  • 99% unserer Abfälle werden entweder wiederverwendet bzw. recycelt (wie zum Beispiel Stahl, Aluminium oder Kunststoffe)
  • 35% Recyclinganteil in allen neuen Fahrzeugmodellen
  • Wir verpflichten unsere Lieferanten zu drastischen CO2 Reduktionen in der Lieferkette

All diese Maßnahmen führen in Summe zu einer Reduktion des CO2-Fußabdrucks, pro Fahrzeug, von 65 – 75% – gemessen am Jahr 2018. Unser Weg geht aber noch viel weiter und führt uns zum wichtigsten Ziel – nämlich, dass Volvo Cars bis 2040 ein CO2 neutrales Unternehmen ist.

Daraus ist schon ersichtlich, dass Volvo Cars, in diesem Zusammenhang, auf Elektromobilität setzt, weil im Vergleich zur Wasserstoff- aber auch e-Fuel-Technologie die Elektromobilität jenes Konzept mit dem höchsten Wirkungsgrad (d.h. Umwandlung der ursprünglichen Energie in Bewegungsenergie) ist.

Stimmt es tatsächlich das Volvo der Erfinder des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes war und wissen Sie wie es dazu kam?

Stimmt – und zwar geht dies auf den Volvo Ingenieur Nils Bohlin zurück. Er war ursprünglich Maschinenbauer und arbeitete in der Flugzeugabteilung von Saab, wo er an der Entwicklung von Schleudersitzen für Überschallflugzeuge mitwirkte. 1958 wurde er von Volvo abgeworben und zum ersten Sicherheitsingenieur ernannt – da Volvo schon damals den Konnex zwischen „wie schütze ich Autofahrer bei einem Crash“ und der Schleudersitztechnik erkannt hat. Dies war der Ausgangspunkt für Nils Bohlins geniale Erfindung des Dreipunkt-Sicherheitsgurtes im Jahr 1959.

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© PantherMedia / HayDmitriy

Wussten Sie allerdings, dass Volvo diese geniale Erfindung sofort als offenes Patent an alle anderen Automobilmarken zur Verfügung gestellt hat, und dass bis dato schon weltweit mehr als eine Million Menschenleben dadurch gerettet werden konnten? Nur wenige Menschen sind sich dieser Tatsache bewusst.

Volvo ist eine der wenigen Marken die sich tatsächlich, in Bezug auf die Elektromobilität, auf einen spezifischen Zeitplan festgelegt haben. Ab 2030 sollen alle Autos von Volvo vollelektrisch sein. Bleibt es noch immer dabei, oder gibt es einstweilen Abänderungen beziehungsweise Anpassungen und warum hat man sich so dezidiert festgelegt?

Aufgrund der fehlenden Marktreife und Infrastruktur hat sich Volvo Cars kürzlich dazu entschieden, den Komplettausstieg aus den Hybridmodellen ein wenig nach hinten zu verschieben.

Ab 2030 planen wir einen Absatz von elektrifizierten Modellen zwischen 90 und 100%. Wobei wir davon ausgehen, dass weitentwickelte Länder, wie zum Beispiel Skandinavien, zu diesem Zeitpunkt schon 100 Prozent vollelektrisch unterwegs sein werden.

Erst vor ungefähr einem Jahr präsentierte Volvo das „nachhaltigste Fahrzeug“ mit dem geringsten CO₂-Fußabdruck aller bisherigen Volvo-Modelle: der Volvo EX30. Knapp danach folgte der ebenso vollelektrische EX40. Was ist der „Unique Selling Point“ (USP) dieser Modelle und wie funktioniert es, dass der EX30 wesentlich günstiger ist als gleichwertige Konkurrenzprodukte?

Diese – so wie alle anderen vollelektrischen – Modelle von Volvo Cars bieten skandinavisches Design mit modernster Sicherheitstechnologie, einen ausgereiften Nachhaltigkeitsansatz (hoher Recyclinganteil bei Stahl, Aluminium, Kunststoffe, lederfreies Interieur usw.) kombiniert mit modernster und effizientester Antriebstechnologie.

All das, gepaart mit einer attraktiven Preissetzung, – insbesondere den Volvo EX30, der auf einer mit anderen Automobilmarken geteilten Plattform hergestellt wird – können wir zu einem konkurrenzlosen Preis von unter 39.000 EUR anbieten.

Volvo hat die Zahl der Händler in Österreich auf neunzehn reduziert. Was erwartet man sich durch diesen Schritt, warum hat man sich dazu entschlossen und was sind die Vor- beziehungsweise Nachteile?

Es war ein notwendiger Schritt das Volvo Vertriebsnetz zu reduzieren. Es ist allseits bekannt, dass vollelektrische Fahrzeuge höhere Produktionskosten aufweisen, dementsprechend die Händlermargen niedriger sind und auch mit weniger Werkstattaufenthalten von Kunden zu rechnen ist.

Diese Ausgangslage gepaart mit steigenden BEV-Verkäufen führt mittelfristig zu einem Rentabilitätsproblem bei kleineren Händlern, die aufgrund ihrer geografischen Lage Ihr Verkaufsvolumen nicht einfach steigern können. Infolgedessen war es unsere Pflicht, diese Partner zu schützen und Ihre Neuwagenverträge zu kündigen. Als autorisierte Volvo Werkstätten bleiben Sie aber wichtige Service-Vertragspartner.

Themenwechsel: Erst vor kurzem wurde im Auftrag von Volvo Car Österreich eine Sicherheitsstudie durchgeführt die Kinder zum Fahrverhalten ihrer Eltern befragte. Eines der wichtigsten Resultate der Studie war, dass fast jedes dritte Kind angab, dass die Eltern beim Autofahren das Handy nutzen – vorranging zum Telefonieren, aber auch zum Nachrichten versenden und zum Fotografieren. Diese Ergebnisse sind besorgniserregend, denn jeder vierte tödliche Verkehrsunfall im Straßenverkehr ist auf Ablenkungen wie das Handy zurückzuführen. Es ist klar, dass es Gesetze gibt, die dies untersagen, aber was könnte die Autobranche tun, um diese Zahlen zu reduzieren?

Ich kann nur für Volvo Cars und nicht für die Mitbewerber sprechen. Volvo hat allerdings in der Entwicklung seiner aktiven Sicherheitssysteme einfach neue Gefahrenquellen – wie eben die Ablenkung – berücksichtigt.

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© PantherMedia / nd3000

Durch das Driver Understanding System zum Beispiel, das durch Innenraumsensoren den Zustand des Fahrers erfasst. Sollte der Fahrer aus irgendeinem Grund unaufmerksam oder unkonzentriert sein, kann das System den Fahrer warnen oder das Fahrzeug bei Bedarf sogar zum Stillstand bringen.

Prinzipiell wollten wir aber mit dieser Studie an die autofahrenden Eltern appellieren, sich stärker ihrer Vorbildfunktion und Verantwortung bewusst zu sein.

Glauben Sie, dass die mannigfaltigen Entertainmentmöglichkeiten in modernen Autos nicht auch maßgeblichen Einfluss auf das Fahrverhalten haben – anders gesagt: Trägt der „Entertainmentboom“ in Autos dazu bei, dass immer mehr Dinge beim Autofahren wichtiger sind als das Autofahren selbst?

Auch hier kann ich nur für Volvo sprechen – es gibt in unseren Modellen keine zur Ablenkung führende Entertainment Apps (YouTube, Netflix, Angry Bird etc.), die im fahrenden Zustand genutzt werden können. Apps wie Spotify oder auch selbst die Radiobedienung können bei Volvo durch die Sprachsteuerung während der Fahrt bedient werden – wodurch der Fahrer weit weniger als bei Bedienung des Touchscreens abgelenkt ist.

Frau Seleskovic, wir möchten Sie gerne auch als Privatperson etwas näher kennenlernen – daher noch ein paar persönlichen Fragen:

Was war ihr erstes Auto und gibt es ein Auto, an das Sie sich speziell erinnern können – im positiven oder auch im negativen Sinn?

Als Studentin bin ich einen kleinen blauen Renault 5 gefahren. Ausgestattet mit eher schlechten Einpark-Fähigkeiten, hatte dieses Auto einen „Größen“-Vorteil, sodass ich „nur“ 10 Minuten zum Einparken brauchte – wodurch ich den einen oder anderen Stau verursachte.

Der Nachteil dieses Autos war sein Alter. Einmal überhitzte es auf der Straße, und ich erinnere mich, dass ich es einfach stehen ließ und wegging, weil ich Angst hatte, es könnte zu brennen beginnen. Einige Stunden später rief ich um Hilfe, aber davor genoss ich völlig relaxed einen Cappuccino.

Wie schöpfen Sie abseits Ihres Berufes Kraft?

Ich treffe mich mit Freunden, rede über das Leben, spiele Golf und liebe es, durch Österreich zu reisen. Neue Orte zu erkunden ist eine der wichtigsten Erfahrungen, die man machen kann. Kombiniert mit Menschen, die Energie in dein Leben bringen, wird diese Erfahrung in deinen Erinnerungen abgespeichert. Erinnerungen sind etwas, das wir immer mitnehmen können. Erinnerungen definieren uns. Vergessen Sie nie, Erinnerungen zu schaffen.

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© PantherMedia / dpcrestock (kirsty pargeter)

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Das Leben basiert auf Karma. Du musst wissen, wohin du gehen willst. Dann bringt dich dein Karma auch dorthin. Wenn du dir hohe Ziele setzt, musst du wissen, dass einem das Erreichen der Ziele nicht geschenkt wird. Zwischen Träumen und Erfolgen liegt harte Arbeit.

Als Kind habe ich alles organisiert: Geburtstagsfeiern, Konzerte, Filmfestivals, Kunstausstellungen usw. Die Kombination aus kreativer Führung war mein Mantra. Ich denke, dass ist es auch, wo ich gelandet bin.

Mit welcher Person, aus der Gegenwart oder Vergangenheit, würden Sie gerne einen Tag verbringen und wie würde sich dieser Tag gestalten?

Mit meinem Kind. Ich habe so wenig Zeit, um mit meinem Kind zusammen zu sein und ich weiß, dass die kindliche Sicht auf das Leben so viel zu bieten hat. Es gibt so viel von jungen Menschen zu lernen (Geradlinigkeit, Einfachheit/Unkompliziertheit, kreative und neue Ideen). Um den Übergang zur neuen Generation zu schaffen, müssen wir auch die Ansichten der folgenden Generation berücksichtigen.

Was sind die großen Herausforderungen, vor denen die Leader der nächsten Generation stehen?

Geduld. Harte Arbeit. Die nächste Generation verfügt über eine Vielzahl von Vorteilen. Die meisten haben Geld, Informationen, Zugang zu allem. Unsere Generation hat diese Vorteile der nächsten Generation erst ermöglicht. Was junge Menschen ihrer künftigen Generation zur Verfügung stellen wird, sind Hochgeschwindigkeitstechnologien, neue Formen der künstlichen Intelligenz und ein einfacherer Zugang zur persönlichen Freiheit.

Um das zu erreichen, sind Geduld und harte Arbeit erforderlich. Es werden auch neue Jobs und Arbeitsweisen benötigt. Die nächste Generation sollte auch neue Werte implementieren – zum Beispiel Klimawandel oder eine waffenfreie Welt. Aber die Frage ist: Haben wir ihnen Disziplin, Geduld und Engagement beigebracht, um diese Mission in die Realität umzusetzen?

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

„Set Boundaries – Find Peace“ von Nedra Glover. Es ist so wichtig für uns alle im Leben, sich und anderen Grenzen zu setzen. Kinder, Familie, Freunde, Kollegen, sie alle müssen Ihre Grenzen kennen. Andernfalls werden Sie mit Arbeit und Verantwortlichkeiten, die nicht die Ihren sind, überlastet.

Was ist das Verrückteste, das Sie je in Ihrem Leben getan haben?

Ich muss leider sagen, dass ich nichts getan habe, was ich als verrückt bezeichnen würde. Steht noch auf meiner To-Do-Liste und Sie werden es als Erster erfahren (lacht).

Sie können EIN globales Problem lösen – welches wäre das?

Ich würde die Rüstungsindustrie einstellen und das ganze Geld in die medizinische Forschung und Entwicklung investieren.

Frau Seleskovic, wir wünschen Ihnen viel Erfolg für die Zukunft und herzlichen Dank für das Interview.

Danke Ihnen!

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