„Wenn man Freude an dem hat, was man tut, macht man es auch gut.“

Zum zehnjährigen Jubiläum der Kommunikationsagentur SPREAD PR beantwortet Cornelia Steidl, Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin, in einem Interview, unternehmensspezifische, aber auch persönliche Fragen.
© Patricia Weisskirchner
„Wenn man Freude an dem hat, was man tut, macht man es auch gut.“
Cornelia Steidl, Gründerin, Inhaberin und Geschäftsführerin der Kommunikationsagentur SPREAD PR.

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Auf die Frage, ob Cornelia ihren Werdegang geplant hatte, antwortet die deutsche Wahlwienerin spontan:

„Nein, um ehrlich zu sein, ich bin einfach meinem Talent gefolgt und durch die Türen gegangen, die sich für mich öffneten. Damals war es die Verlagsbranche. Wenn man Freude an dem hat, was man tut, macht man es auch gut.“

Als Unternehmerin angekommen ist sie dann 2014 mit der Gründung von SPREAD PR, einer Kommunikationsagentur, die im deutschsprachigen Raum tätig ist und sowohl nationale als auch internationale Kunden betreut. Mit im Gepäck hatte sie viele Jahre Erfahrung in den Bereichen Vertrieb, Key Account Management, Teamführung und Marketing auf Medienseite.

Heute führt sie ein Team von mehr als zehn Mitarbeiterinnen, welches alle klassischen PR-Agenden abdeckt, darunter die Erstellung von Kommunikationsstrategien, Social Media Management, Media- und Influencer Relations sowie Eventmanagement.

Worauf freust du dich am meisten, wenn du morgens an deinen Arbeitsplatz kommst?

Darauf, dass ich von großartigen Menschen umgeben bin. Unser Büro fühlt sich nicht wie ein Arbeitsplatz an, sondern wie ein Ort zum Verweilen und kreativ sein. Natürlich freue ich mich auch auf meinen ersten Kaffee in Ruhe, nachdem ich meine Tochter in den Kindergarten gebracht habe, bevor alle anderen ins Office kommen – das sind fünfzehn Minuten Zeit, die ich nur für mich habe.

Auf welche Dinge könntest du im Job verzichten?

Befindlichkeiten. Argumente sind immer erlaubt, aber Launen finde ich schwierig – im Job und generell.

„Wenn man Freude an dem hat, was man tut, macht man es auch gut.“
© Patricia Weisskirchner

Was war dein erster Berufswunsch als Kind bzw. junge Frau?

Als Kind wollte ich selbstverständlich Prinzen retten und Königreiche beschützen. Später, mit 12 oder 13, war ich fest entschlossen, Modedesignerin zu werden, und tapezierte mein Kinderzimmer mit Entwürfen.

Dann, während des Abiturs, dachte ich kurz daran, Lehrerin für Deutsch und Englisch zu werden, und begann sogar ein entsprechendes Studium. Zum Glück habe ich durch Zufall Marketing und Kommunikation für mich entdeckt.

Was war dein erster bezahlter Job?

Als Schülerin sortierte ich fauliges Obst, während der Inventur, in einem großen Supermarkt aus und packte Getränkekisten in Kofferräume. Auch das Verpacken von hunderten Büchern zu Weihnachten in einer Buchhandlung war eine lehrreiche Erfahrung.

Welche Eigenschaften helfen dir als Unternehmerin am meisten?

Ich denke, ich profitiere davon, Situationen gut einschätzen und „übersetzen“ zu können, was Kunden sich wünschen.

Welche Herausforderungen als Unternehmerin waren bisher die härtesten und worauf bist du rückblickend am meisten stolz?

Es gab viele Herausforderungen, aber Corona erwähne ich bewusst nicht, denn damit hatten alle zu kämpfen.

Als Unternehmerin hat man auch mal schwache Zeiten und kann sich nicht immer zu hundert Prozent auf die Firma konzentrieren. Vor sieben Jahren hatte ich einige Monate mit depressiven Verstimmungen zu kämpfen, was dank meines Teams niemand bemerkt hat. Dafür bin ich sehr dankbar.

„Wenn man Freude an dem hat, was man tut, macht man es auch gut.“
Das Spread PR-Team
© Patricia Weisskirchner

Generell bin ich stolz auf die Loyalität meines Teams, welches mir in schwierigen Zeiten den Rücken freigehalten hat. Nach der Geburt meiner Tochter vor 3,5 Jahren hat sich viel verändert. Heute trage ich zwei Herzen in meiner Brust und versuche, sowohl meiner Rolle als Mutter als auch als Unternehmerin gerecht zu werden. Das ist auch das, was mich am meisten stolz macht – ich denke, ich schaffe es ganz gut, Mama, Partnerin, Freundin und Unternehmerin zu sein. Vielleicht funktioniert das so gut, weil mein Job ein Teil von mir ist und nicht nur ein Mittel zum Zweck.

Welche Einflüsse haben aktuelle Megatrends wie Remote-Work, Online-Meetings, E-Learning und KI auf die Branche?

Das sind sehr unterschiedliche Themen. Remote-Work und Online-Meetings ermöglichen es, mit Teams zusammenzuarbeiten, die nicht immer vor Ort sind. Ich habe Mamas als Mitarbeiter, die dank dieser Flexibilität nun vollwertige Jobs leisten können – und das großartig.

KI verändert die Arbeitsweise von PR-Agenturen grundlegend. Sie verbessert nicht nur die Effizienz, sondern auch die Analysefähigkeit. Auch wir nutzen KI, allerdings bisher nur als Basis, die wir dann mit unserer Erfahrung anpassen und optimieren.

Die technologische Entwicklung erfordert auch eine kontinuierliche Weiterbildung, was durch E-Learning-Plattformen erleichtert wird.

Meiner Meinung nach wird PR ohne KI in Zukunft nicht mehr funktionieren – aber PR nur mit KI ebenso wenig. Erfahrung, Geschmack, Gespür und die Fähigkeit, Kundenbedürfnisse „zwischen den Zeilen“ zu lesen, bleiben weiterhin den Profis vorbehalten. Ich bin gespannt, was ich in fünf Jahren zu dieser Frage sagen werde …

Wie sind der Name SPREAD PR und das Logo entstanden?

Bei einem Glas Rotwein. Ich wollte einen Namen, der die Tätigkeit der Agentur auf den Punkt bringt. „Informationen verbreiten“ war mein Initialgedanke, und schon war klar:

„We spread your word.“ Dass auch PR im Namen steckt, war ein glücklicher Zufall, ebenso wie das Akronym für „Steidl PR Events und Advertising“. Solche Ideen kommen mir oft spontan.

Gibt es eine Vision für SPREAD PR?

Ja tatsächlich aktuell gibt es eine klare Vision. Bisher gab es kaum Zeit, aktiv Märkte und Kunden anzusprechen. Das möchten wir nun tun, mit dem Fokus auf Frankreich, Benelux, Skandinavien und Großbritannien.

Suchen werden wir Kunden, die wir in Deutschland und Österreich mit unseren Leistungen begleiten dürfen. Hierfür gibt es auch bald eine Bürodependance in Hamburg. Wir agieren zwar schon seit Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum, aber da ist noch viel Luft nach oben. Jetzt, wo meine Tochter alt genug ist und ich mich wieder vermehrt neuen strategischen Zielen für die Firma widmen kann, freue ich mich sehr auf das, was kommt.

https://www.spread-vienna.com

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