Vor wenigen Wochen kam es zu einem Wechsel in der obersten Führungsebene der RegioPlan Consulting GmbH. Samantha Riepl zeichnet nun für die Ressorts Marketing/PR, Events sowie Account Management verantwortlich, während sich Romina Jenei auf das Ressort Consulting & Research fokussiert.
Riepl war in den vergangenen Jahren in namhaften Unternehmen der Immobilienbranche wie etwa Silver Living Consulting oder Otto Immobilien auf strategischer wie auch auf operativer Ebene tätig.
RegioPlan hat über die Jahre eine umfassende Expertise im Handel/Retail aufgebaut und das Know-how auf relevante gewerbliche Asset-Klassen und den Bereich der (Innen-)Stadtentwicklung ausgedehnt.
Frau Riepl, bitte berichten Sie unseren Lesern über die Übergabe der Geschäftsführung!
RegioPlan Consulting GmbH besteht seit über 30 Jahren am Markt und agiert als renommierter Berater rund um ganzheitliche Markt- und Standortanalysen.
Die Übergabe der Geschäftsagenden von Wolfgang Richter, Unternehmensgründer von RegioPlan Consulting, an Frau Jenei und mich verlief vertrauensvoll und nachhaltig. Wir schätzen das entgegengebrachte Vertrauen sehr und sind bereit, mit RegioPlan neue und zukunftsweisende Wege zu gehen.
Sie sind „direkt“ von einer selbständigen Consulting-Tätigkeit zur Geschäftsführerin eines marktrelevanten Unternehmens bestellt worden. Worauf führen Sie das zurück?
Ich stimme Ihnen zu; dieser Werdegang ist durchaus ungewöhnlich. Ich habe die Jahre zuvor in einigen sehr angesehenen Unternehmen gearbeitet, meine Expertise durch Fachhochschul-Studiengänge ergänzt und mich stetig persönlich als auch fachlich weiterentwickelt. 2020 habe ich mein Beratungsunternehmen SR Immobilien GmbH gegründet, exklusiver Kooperationspartner von RegioPlan Consulting. Ich denke, meine jetzige Position ist auf eine stabile und gute Vertrauensbasis zurückzuführen, die ich mit Herrn Richter und Frau Jenei im vergangenen Jahr aufbauen konnte, sowie auf mein Wissen und meine Erfahrung in der Beratung von Investoren, Projektentwicklern und Städten bzw. Gemeinden in der Asset-Klasse „Wohnen“ für die Zielgruppen Studenten, Jungfamilien, Senioren und Generationen.
Werden Sie und Frau Jenei das Unternehmen neu ausrichten?
Frau Jenei und ich werden das etablierte Unternehmen RegioPlan Consulting in seiner Beratungsleistung erweitern. Kommend vom Handel/Retail werden wir zukünftig verstärkt in die Beratung von „mixed-use-Projekten bzw. Standorten“ und in die ganzheitliche Beratung von Innenstädten gehen.
Wesentlich ist es jetzt, eine punktgenaue, markttaugliche und zukunftsorientierte Beratung am Markt anzubieten. Die zentrale Frage ist: Welche Nutzung ergibt ein „Perfect match“ mit dem jeweiligen Standort? Das Know-how, die Ressourcen und fundierten Daten sind durch das Schwesterunternehmen RegioData gegeben. In Kooperation mit SR Immobilien können wir zukünftig Synergien bündeln und unsere Beratungsleistung für den Kunden nachhaltig ausrichten.
Immerhin agieren jetzt statt eines männlichen Geschäftsführers zwei Damen als Chefs …
Aus meiner Sicht ist das nicht ungewöhnlich. Frau Jenei und ich ergänzen einander in der Geschäftsleitung sehr gut und arbeiten im Team effizient zusammen. Frau Jenei ist seit 10 Jahren in der Immobilienbranche tätig und seit mehr als acht Jahren unterstützt sie RegioPlan Consulting als erfahrene Mitarbeiterin und Expertin im Bereich der Raumplanung. Die Zusammenführung meiner fachlichen Kernkompetenz in der Asset-Klasse „Wohnen“ mit der Expertise von Frau Jenei stärkt das Unternehmen RegioPlan Consulting.
Der „Geschlechterfrage“ in Österreich stehe ich entspannt gegenüber. Ich lebe alle Attribute einer modernen Frau; ganz generell steht für mich der Mensch im Mittelpunkt. Aus meiner Sicht führt die Kombination der Geschlechter und ihrer Stärken zu einem schlagkräftigen Team. Die Immobilienbranche bietet eine sehr gute Plattform für Frauen, die sich zutrauen, Präsenz zu zeigen und Geschäftsagenden voranzutreiben. Die bewusste Entscheidung, sich zu positionieren liegt dabei bei jedem Menschen auf persönlicher Ebene.
Hat die Pandemie starke Auswirkungen auf Ihr Business? Wie gehen Sie mit Covid-19 intern um?
Innerhalb des Einzelhandels und der Innenstädte ist es in letzter Zeit aufgrund von Corona zu drastischen Veränderungen gekommen. Hinzu kommt, dass der Onlineeinkauf, der in einzelnen Branchen (etwa im Bekleidungshandel) schon auf knapp 30 Prozent der gesamten Konsumausgaben kletterte, weiterhin gestiegen ist. Kluge Nutzungskombinationen im Handels-, Immobilien-, Beherbergungs-, Freizeit- sowie Entertainmentbereich werden zukünftig vermehrt entstehen.
Zusammengefasst: Die derzeitigen Marktveränderungen haben entscheidende Auswirkungen auf die Handelsunternehmen, Immobilienprojektentwickler, Investoren und auf den öffentlichen Sektor. RegioPlan Consulting liefert auch zukünftig die optimalen Nutzungsempfehlungen für Standorte und Immobilieninvestments.
Intern sind wir weiterhin bemüht, unser Team optimal zu schützen und durch diese Zeit zu begleiten. Wir haben strikte Covid-19-Regelungen aufgestellt, die auch vom Team gut mitgetragen werden. Home Office wird auch in unserem Unternehmen zukünftig ein integrativer Bestandteil im „Daily business“ bleiben, weil eine ausgewogene Balance zwischen Socializing im Büro und Zeiten im Home Office relevant bleiben wird.
Welche Ziele haben Sie für 2021 bzw. bis 2025?
Das kurz- bis mittelfristige Unternehmensziel ist die Erweiterung der Beratungsleistungen von RegioPlan Consulting. Wir bleiben dem Kern-Geschäftsfeld Handel/Retail treu, weiten uns jedoch in der ganzheitlichen Beratung auf „Mixed-use-Projekte bzw. Standorte“ und Innenstädte aus. Unser Anliegen ist es, Standorte nachhaltig zu beraten und zu (re-)positionieren. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin Marktpräsenz via Veranstaltungen zeigen und damit verstärkt eine Basis für gezieltes Networking und Meinungsbildung von relevanten Entscheidungsträgern schaffen.
Was macht RegioPlan anders oder besser als die Konkurrenz?
RegioPlan Consulting berät seit über 30 Jahren Kunden bei relevanten Markt- und Standortentscheidungen und kann auf ein erfahrendes Team zurückgreifen. Wir bieten durch das Schwesterunternehmen RegioData fundierte und aktuelle Marktdaten und haben durch die Kooperation mit SR Immobilien eine weitere Expertise in der Asset-Klasse „Wohnen“ gewonnen. Unsere Kunden schätzen uns für unsere effiziente und vorausblickende Arbeitsweise sowie unsere inspirierenden Veranstaltungen und unser gut etabliertes Netzwerk.
Wie agiert RegioPlan im CSR-Bereich?
RegioPlan Consulting schont bewusst die Umwelt, indem z.B. auf Papierausdrucke verzichtet wird. Wir arbeiten überwiegend auf elektronischem Weg. Weiters haben wir im Unternehmen einen effizienten Weg gefunden, um die Mülltrennung im Büro konsequent umzusetzen. Das Thema „Umweltschutz“ macht auch vor der Geschäftsleitung nicht Halt. Frau Jenei und ich leben den Umweltgedanken und fahren u.a. – in moderner und effizienter Manier – via Fahrrad und auch Elektro-Roller ins Büro.
Wie würden Sie Ihr Leadership beschreiben?
Wir haben teamintern klare Strukturen und flache Hierarchien. Unser Leadership ist stark geprägt von Gesprächen auf Augenhöhe. Wir schätzen den Austausch im Team und die Expertise jedes einzelnen Mitarbeiters. Persönlich setze ich stark auf eigenverantwortliches und ergebnisorientiertes Arbeiten.
Was empfehlen Sie einem Bewerber? Was „gönnen“ Sie Ihren Mitarbeitern?
Ein Bewerber bzw. eine Bewerberin sollte hinsichtlich der Arbeitseinstellung, Wertehaltung und Dynamik ins Team passen. Das hat für mich einen hohen Stellenwert. Grundsätzlich bin ich stets bemüht, die Teams weiterzuentwickeln. Meine Kollegen haben ein hohes Maß an Selbstständigkeit und erhalten die für sie notwendigen Freiräume und auch die Unterstützung, um sich persönlich wie auch beruflich entfalten zu können.
Unser Magazin ist keine Einbahnstraße in Richtung Business und wir wollen Sie auch als Privatperson näher kennenlernen … Auf welche Taten und Ereignisse Ihres Lebens sind Sie persönlich stolz?
Auf beruflicher und privater Ebene bin ich stolz auf meine bisherigen persönlichen Entwicklungsschritte, die ich im Laufe der Jahre durchgegangen bin. Ich bin dankbar und stolz für die gemeinsame Zeit mit meinen geschätzten Großeltern, die mir stabile Werte und zugleich Weltoffenheit mit auf dem Weg gegeben haben.
Was würden Sie tun, wenn Sie NICHT RegioPlan-Chefin bzw. Consulterin (gewesen) wären?
Mein Lebensweg hat mich genau zu dem Punkt geführt, an dem ich immer sein wollte und an dem ich meine fachliche Expertise und persönlichen Fähigkeiten gut einsetzen kann: CEO und Unternehmensgründerin.
Was inspiriert und was entspannt Sie?
Inspirierend sind für mich stets offene und vertrauensvolle Gespräche mit Menschen auf einer Meta-Ebene und kulturell interessante Fernreisen. Entspannung finde ich beim Langstreckenlauf, in der Natur oder beim Kajak-Fahren auf der Donau.
Mit wem würden Sie gerne einen Abend verbringen?
Mit Richard Branson würde ich gerne bei einem Abendessen wirtschaftliche Themen diskutieren und mich via Brainstorming zum Thema „Zukunftstrends“ austauschen.
Beatles oder Rolling Stones? Gangster-Rap, Klassik oder Free Jazz? Und welche Songs retten Sie aus möglichen emotionalen Krisen?
Die Beatles sind und bleiben für mich ein geschätzter Klassiker! Die Rolling Stones sind stets neue Wege gegangen und haben musikalische Strukturen durchbrochen – eine ideale Begleitmusik für jene Momente, in denen es gilt, „outside the box“ zu denken. Und Jazz eignet sich stets für gute Laune und mentale Erholung nach einem arbeitsreichen Tag.
Was lesen Sie im Bett? Und auf der einsamen Insel?
Ich muss gestehen: Zum Lesen habe ich wenig Muße bzw. Zeit. Im Urlaub oder auf einer einsamen Insel sind die Erzählungen von Ingeborg Bachmann jedoch stets eine Inspirationsquelle und eine gute Anregung für das Leben.
„Können“ Sie mit Hermann Nitsch? Oder doch lieber Van Gogh und Rembrandt?
Die Kunst liegt immer im Auge des Betrachters. Ich stehe grundsätzlich unterschiedlichen Künstlern und Kunstwerken offen gegenüber, schätze jedoch die klassischen Maler wie u.a. Rembrandt. Die entscheidende Frage ist: Wie sehr inspiriert mich ein Bild in seiner Ausdrucksstärke und Ästhetik und welche Emotionen ruft es beim Anblick hervor?
Wie sieht’s in Sachen Sport aus?
Sportliche Aktivitäten sind für mich ein wesentlicher Lebensbestandteil. Ich bin leidenschaftliche Läuferin und kombiniere meine Sporteinheiten regelmäßig mit Krafttraining-Einheiten. Sport bedeutet für mich nicht nur Ausgleich im Alltag, sondern ist zugleich ein guter „Lehrmeister“ hinsichtlich Willensstärke, Disziplin und persönlicher Weiterentwicklung.
Sie können EIN Weltproblem lösen – welches wäre das?
Ich würde die stark voranschreitende Umweltverschmutzung, die Vernichtung der Umweltressourcen und damit einhergehend der bedrohten Tierarten stoppen. Der Erhalt von natürlichen Lebensbereichen ist für unsere und auch für die nächsten Generationen elementar. Es bedarf jetzt meines Erachtens einer gesteigerten Bewusstseinsschaffung in der Bevölkerung weltweit und wir brauchen schlagkräftige Netzwerke, die imstande sind, konkrete Umsetzungsschritte zu forcieren und Lösungen auf politischer und wirtschaftlicher Ebene voranzutreiben.