Nach einem Jahr Corona bedingter Unterbrechung kamen rund 350 ProjektmanagerInnen ins Austria Center Vienna, um über neue und zeitlose Ansätze im Projektmanagement zu diskutieren. Zusätzlich waren über 250 Personen online live oder on demand dabei. „Der Ruf nach einer Neuorientierung des Projektmanagements ist vielerorts zu hören. Dabei wird oft vergessen, was Projektmanagement so zeitlos macht, welche dauerhaften Schätze es uns gerade in unberechenbaren Zeiten zur Verfügung stellen kann!“ Mit diesen eindringlichen Worten eröffnete Brigitte Schaden, Präsidentin von Projekt Management Austria (pma) und Gastgeberin des pma focus die bereits 18. Leitveranstaltung für Projektmanager*innen.
Projektmanagement: bewährt.aktuell.erfolgreich.
„Back to the Roots? Projektmanagement: bewährt.aktuell.erfolgreich”, so lautet der Titel des diesjährigen pma focus. Gemeinsam ging man der Frage nach, warum gerade Werte und Kernkompetenzen des Projektmanagements heute wichtiger denn je sind und auch in Zukunft der Nährboden für Erfolg und Wachstum sein werden.
pma-Präsidentin Brigitte Schaden zeigte sich auch erfreut, dass heuer so viele ProjektmanagerInnen nach Wien gereist waren, um gemeinsam Themen zu diskutieren, sich auszutauschen und zu feiern. „Wir haben alle die vielen Vorteile genossen, die Remote Working mit sich gebracht hat. Aber wir haben auch feststellen müssen, dass uns die zwischenmenschlichen Beziehungen zu unseren Kolleginnen und Kollegen fehlten, der Small-Talk an der Kaffeemaschine oder der Austausch bei kreativen Geistesblitzen!“
Tristan Horx: „Die Zukunft ist realDigital“
In seiner Eröffnungs-Keynote warf Trend- und Zukunftsforscher Tristan Horx einen Blick in die Glaskugel. Für Horx scheint klar, „wir machen alle oft den Fehler zu denken, neue Technologien verändern ALLES. Doch das Modell der Rekursion lautet: Neue Technologien bringen alte, traditionelle Kompetenzen auf ihre eigentlichen Stärken zurück“. Was sind die Megatrends und welche davon beeinflussen das Projektmanagement der Zukunft? Digitalisierung & Konnektivität, New Work aber auch Individualisierung der Gesellschaft spielen eine bedeutende Rolle. Horx zentrale These lautet: „Die Arbeit und die Projekte der Zukunft werden immer differenzierter, mobiler und komplexer. Entgegen aller Klischees werden wir allerdings diese Arbeit nicht durch Roboter ersetzen. Dank der Digitalisierung entsteht mehr Zeit für menschliches Beziehungsmanagement, eine Kernkompetenz des Projektmanagements. Es gilt: Back End Prozesse automatisieren, damit mehr Zeit für Menschliches und Kreatives bleibt.“
Keynoter Toni Innauer und der ‚Spirit of Excellence‘
Ein weiterer prominenter Keynoter am pma focus 2021 war kein Geringerer als ‚Mister Skisprung‘, Olympiasieger, Unternehmer und Buchautor Toni Innauer. Er sprach über die Bedeutung von tief in der Tradition und Kultur wurzelnden Kompetenzen und innovativ-kreativem Denken: „Leistungserbringung unter Druck fällt selbst dem größten Talent nicht in den Schoß“, meint Innauer. „Lernen, Fehlerkultur, Vertrauen und der “Spirit of Excellence“ helfen auf dem Weg zur persönlichen Entfaltung. Ob im Profisport oder in der Wirtschaft oder eben auch im Projektmanagement!“.
Die Sozial- und Wirtschaftspsychologin Ursula Fuhrmann ging in ihrem Vortrag der Fragen nach: Woher kommt Vertrauen? Wie entsteht es und welche Folgen hat es? „Vertrauen in Mitmenschen ist besonders in Krisenzeiten sehr wichtig. Gibt es kein Vertrauen braucht es mehr Kontrolle. Hohes Vertrauen sorgt für mehr Kooperation, Wohlstand, Erfolg, Lebenszufriedenheit und für mehr Gesundheit“, so Fuhrmann.
Best Practice-Vorträge von Pilot und Coach Mark Geßner und eMagnetix-Geschäftsführer Klaus Hochreiter, sowie Projekt-Präsentationen von Julia Kvas und Karin Strallhofer, beide Mondi AG, und Robert Sablatnig von Time Maschine Organisation, rundeten das Programm des diesjährigen pma focus ab. Für den humorvollen Abschluss sorgte Kabarettist Thomas Maurer.
Die rund 350 KongressteilnehmerInnen erlebten vor Ort einen Tag voller inspirierender Impulse, agiler Workshops und informativer Praxisbeispiele sowie viel Platz für Corona-konformes Networking. Besonderen Anklang fand der pma focus auch im virtuellen Raum. Mehr als 250 ProjektmanagerInnen waren digital dabei und verfolgten die Vorträge live im Stream.