Als Herausgeber von TOP LEADER und langjähriger Begleiter von Führungskräften erlebe ich hautnah, wie der Druck auf Manager heute stetig wächst. Gerade in Zeiten, in denen geopolitische Spannungen und Krisen das globale Klima prägen, steigt die Verantwortung und damit auch die Erwartungen an alle Personen in leitenden Positionen.
Mein Erfahrungsrepertoire lehrte mich, dass wahres Leadership, gerade in schwierigen Zeiten, sich selbst ehrlich zu reflektieren bedeutet. Für mich liegt die wahre Stärke nicht darin, eine perfekte Fassade aufrechtzuerhalten, sondern darin, authentisch zu sein und sich selbst Raum zur Reflexion zu geben. Ich frage mich oft: Was treibt mich wirklich an? Warum mache ich das, was ich mache? Solche Fragen helfen, den Fokus nicht zu verlieren und trotz äußerem Druck bei sich selbst zu bleiben.
Die größte Herausforderung ist oft die Illusion, immer stark wirken zu müssen. Ja, fachliche Kompetenz und Entscheidungsstärke sind essenziell, aber genauso wichtig ist die emotionale Intelligenz. Aus eigener Erfahrung weiß ich: Wer sich erlaubt, Unsicherheiten und Zweifel zuzulassen und auch mal Schwäche zu zeigen, schafft Vertrauen. Diese Offenheit bildet die Basis für ein Umfeld, in welchen Teams auch in schwierigen Phasen zusammenhalten und wachsen können.
Ich erinnere mich an viele Gespräche mit Führungskräften, in denen sich gezeigt hat, dass die stärksten Persönlichkeiten diejenigen sind, die ihre Authentizität bewahren und offen mit ihren Ängsten umgehen. Es sind nicht die perfekten Leader, die langfristig erfolgreich sind, sondern jene, die bereit sind, innezuhalten, Fehler anzuerkennen und bewusst neue Wege zu gehen. Genau diese Haltung beeinflusst auch das Team: Mitarbeiter spüren, ob ihre Führungskraft authentisch ist oder nur eine Rolle spielt. Es macht einen großen Unterschied, ob Menschen das Gefühl haben, einer echten Persönlichkeit zu folgen oder einem gut inszenierten Bild.
Ein Beispiel, welches mir besonders in Erinnerung geblieben ist, war ein Geschäftsführer, der in einer schwierigen Situation offen vor seinem Team stand und zugab, selbst nicht zu wissen, was die Zukunft bringen würde. Diese ehrliche Haltung hat die Mitarbeiter nicht verunsichert – im Gegenteil: Sie fühlten sich verstanden und motiviert, gemeinsam eine Lösung zu finden. Genau diese Offenheit und Ehrlichkeit schafft Vertrauen und ermöglicht es, auch in herausfordernden Zeiten als Einheit zu agieren.
In diesem Sinne:
Lassen Sie sich vom Druck nicht lähmen. Bleiben Sie authentisch, zeigen Sie Menschlichkeit – das wird Sie und ihr Team selbst durch die härtesten Herausforderungen tragen.
Autor: Martin Wrana