Markus Mair als VÖZ-Präsident wieder gewählt

Bei der diesjährigen Generalversammlung des Verbands Österreichischer Zeitungen (VÖZ) wurde Markus Mair, Vorstandsvorsitzender der Styria Media Group AG, in seiner Funktion als VÖZ-Präsident bestätigt.
© Ballguide-Nicholas-Martin
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Mair steht bereits seit 2018 als VÖZ-Präsident dem Branchenverband vor und geht nun in seine dritte Amtsperiode. Auch die anderen Präsidiumsmitglieder des Verbands wurden für weitere zwei Jahre in ihren Funktionen verlängert. So bleiben Maximilian Dasch („Salzburger Nachrichten“), Claudia Gradwohl („Trend“), Thomas Kralinger („Kurier“) und Eugen A. Russ („Vorarlberger Nachrichten“) Vizepräsidenten. Ebenfalls in ihrer Funktion als Präsidiumsmitglieder wiedergewählt wurden Hermann Petz („Tiroler Tageszeitung“) als Schriftführer, Rainer Eder („Österreichische Bauernzeitung“) als Kassier sowie Lorenz Cuturi („OÖN“), Oliver Schmerold („auto touring“), Alexander Mitteräcker („Der Standard“) und Gerhard Valeskini („Kronen Zeitung“). Neu als Vorstandsmitglied gewählt wurde Nicole Schwarzenbrunner („Die Furche“).

Mair bedankte sich nach der Wahl für das in ihn gesetzte Vertrauen und thematisierte in seiner Rede vor den Mitgliedern der Generalversammlung des VÖZ die aktuelle Lage der Medienbranche. „Die heimischen Medienhäuser verlegerischer Herkunft haben die Corona-Krise im internationalen Vergleich recht gut gemeistert; sie waren robuster und widerstandsfähiger als anfänglich befürchtet“, sagte Mair. „Das Vertrauen der Bevölkerung ebenso wie die Dauer der Mediennutzung sind in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen und haben im Jahr 2021 gar ein Allzeithoch erreicht. Zu einem großen Teil ist das sicherlich auf den Wunsch nach seriösen Nachrichten und kritischer Berichterstattung zurückzuführen, wobei hier der traditionelle Printbereich seine ureigensten Stärken ausspielen konnte.“ Allerdings sei dieses Vertrauen in die Medien sehr volatil und, wie die Ergebnisse des aktuellen Reuters Digital News Report belegen, bedauerlicherweise wieder gesunken. „Das sollte uns nachdenklich stimmen“, betonte der VÖZ-Präsident. „Vor allem aber ist es ein Arbeitsauftrag, umso mehr auf die zuvor bereits angesprochenen traditionellen Tugenden von professionellen, redaktionellen Medien und insbesondere unserer Printprodukte zu setzen.“

Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussionen und Verhandlungen für eine Neuaufstellung der Medienförderungen, der Inseratenvergaben der öffentlichen Hand sowie zum ORF-Gesetz warnte der wiedergewählte VÖZ-Präsident vor einem drohenden Verlust an Medienvielfalt. „In einer idealen Welt wären private Medien nicht zwingend auf Förderung durch die öffentliche Hand angewiesen. Aber die historische Entwicklung der heimischen Medienlandschaft und die aktuelle Marktentwicklung insbesondere im Digitalbereich im Wettstreit mit den großen Onlinegiganten bringen mit sich, dass Österreich von idealen Bedingungen doch deutlich entfernt ist“, führte Mair aus. 

„Unter den herrschenden Gegebenheiten, die zumindest ein partielles Marktversagen auslösen, sind wir daher auf eine gut durchdachte und deutlich höher dotierte Presseförderung angewiesen. Werbebeschränkungen sind ebenso abzulehnen, weil sie zu einer Minderung der Erlösmöglichkeiten freier, privater Medien führen. Selbstverständlich treten wir für Transparenz und nachvollziehbare Vergabekriterien bei öffentlicher Kommunikation ein.“ Im Hinblick auf die geplante Novelle des ORF-Gesetzes mahnte Mair ordnungspolitische Entscheidungen ein: „Der ORF war es in der Vergangenheit gewohnt, dass er am Markt sowohl als öffentlich-rechtlicher als auch als privater Anbieter auftritt, allerdings mit derzeit rund 700 Mio. Euro an öffentlichen Mitteln. Wird dieser Umstand fortgeschrieben wird es zu dramatischen Einschnitten bei der Medienvielfalt kommen. Es droht die mediale Bodenversiegelung.“

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