Hubert Wetschnig: Mission digitale Transformation in der Baubranche

Zukunftsthemen, wie BIM (Building Information Modeling), sind für die Bauwirtschaft unumgänglich.
© Joel Kernasenko / HABAU GROUP
Hubert Wetschnig: Mission digitale Transformation in der Baubranche
Hubert Wetschnig, CEO der HABAU GROUP

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Die Digitalisierung ist längst in der Baubranche angekommen. Jedoch ist das Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. In den vergangenen zwölf Monaten haben öffentliche Auftraggeber, Interessensverbände, Planungsbüros und technische Universitäten zu Workshops eingeladen, um die Herausforderungen der digitalen Transformation gemeinsam zu meistern. Das Ergebnis: Es gibt noch einiges zu tun!

Bauplanung: Silo-Denken aufbrechen und Transformation zulassen

Die digitale Transformation ist ein wesentlicher Schritt in die Zukunft unserer Branche. Es ist an der Zeit, dass wir das traditionelle Silo-Denken aufbrechen und uns für eine ganzheitliche, modellbasierte Herangehensweise öffnen. Dass BIM hierbei nicht das Allheilmittel ist, ist klar – jedoch ist es ein wichtiger Schritt Richtung digitaler Transformation.

Viele Auftraggeber – ob privat oder öffentlich – befinden sich aktuell noch in einer Art Pilotphase, wenn es um modellbasierte Projektabwicklung geht. Wobei die modellbasierte Abrechnung bereits bei ausgewählten Projekten eingesetzt wird und sich in der Praxis bewährt hat.

Forderung nach zentraler Koordinationsstelle und praxistauglichen Branchenstandards

Die bisherigen Fortschritte sind bedeutend, doch es liegt noch viel Arbeit vor uns. Die Forderung nach einer zentralen Koordinationsstelle und praxistauglichen Branchenstandards unterstütze ich uneingeschränkt. Nur so können wir sicherstellen, dass unsere Bemühungen effizient und wirksam sind. Noch immer gibt es, vor allem im Tiefbau, keine standardisierten Objekttypen, etwa zur Definition von Deck- oder Tragschichten. Auch die Standard-Leistungsbücher, wie etwa LB-H oder LBVI sind noch nicht BIM-tauglich – zum Beispiel bei der Mengenberechnung.

© PantherMedia / wuttichaicci (YAYMicro)
Hubert Wetschnig: Mission digitale Transformation in der Baubranche

Die Baubranche verfügt bereits über Werkzeuge, um ausgewählte Bauprozesse digital abzuwickeln. In einem nächsten Schritt gilt es Mehrwerte im Gesamtprozess zu schaffen. Dafür benötigen wir dringend gemeinsame Standards und alternative Vertragsmodelle. Ich bin mir sicher, dass BIM-Modelle zukünftig das zentrale Zahnrad im lebenszyklusbasierten Gesamtprozess und Informationsmanagement bilden werden.

BIM ist die Basis für effiziente Öko-Bilanz-Berechnungen

BIM wird nicht nur die Grundlage für effiziente Bauprozesse sein, sondern auch eine Schlüsselrolle bei der Berechnung von ökologischen Bilanzen spielen. Aber auch bei Kreislaufnutzung von Baustoffen und die Dokumentation von Materialien werden BIM-Modelle als wichtiges Element im Informationsmanagement die zentrale Rolle einnehmen.

Die richtige Information zur richtigen Zeit am richtigen Ort wird die Kommunikation und Kooperation deutlich verbessern. Von öffentlichen Infrastruktur-Auftraggebern besteht bereits das Kommittent, künftig noch stärker BIM einzusetzen und/oder verpflichtend eine Öko-Bilanz zu ermitteln.

Mit einem klaren Engagement für die digitale Transformation und einer gemeinsamen Anstrengung der gesamten Branche bin ich zuversichtlich, dass wir die Herausforderungen meistern und auf eine florierende, zukunftsorientierte Bauwirtschaft blicken können.

Autor: Hubert Wetschnig

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