„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“

Exklusivinterview mit Lukas Sattlegger, operativer Geschäftsführer bei Glorit, über duale Führungsmodelle, unmittelbare Preisentwicklungen am Immo-Markt, künftige Märkte, Top-Green-Trends sowie Digitalisierungsprojekte u.v.m.
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„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“
Lukas Sattlegger, operativer Geschäftsführer bei Glorit.

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Herr Sattlegger, Sie sind seit 2014 Teil der „Glorit-Familie“ und seit 2020, gemeinsam mit Stefan Messar, Geschäftsführer und Eigentümer der Glorit Bausysteme GmbH. Welche unmittelbaren und auch langfristigen Ziele haben Sie sich gesetzt?

Wir sind in den vergangenen Jahren sehr stark gewachsen und die Marke Glorit hat sich durch eine klare Unternehmensausrichtung und Markenstrategie im Premiumsegment erfolgreich etabliert. Aktuell steht die Immobilienbranche allerdings vor Herausforderungen. Im Moment strukturieren wir daher unsere Organisation um, um die erschwerten Marktentwicklungen gut abfedern zu können. Was die langfristigen Ziele betrifft, so steht hier ganz klar wieder Wachstum im Vordergrund. Wir sind mit mehr als 50 Prozent Marktanteil in Wien klarer Marktführer im Fertighausbereich und wollen diesen auch weiter ausbauen.

Das duale Führungsmodell ist bei Ihnen gelebte Praxis, während es in vielen Unternehmen erst in den Kinderschuhen steckt. Sehen Sie es als Vorteil, gibt es überhaupt Nachteile und was war der primäre Anreiz oder Grund in diese Richtung zu gehen?

Die Entscheidungswege bei uns sind sehr kurz, was viele Prozesse immens vereinfacht. Das Wichtigste dabei ist eine transparente Kommunikation und Vertrauen. Das ist die essenzielle Basis für eine gute Zusammenarbeit. Verantwortung aufzuteilen und für jede Situation eine Vertretung zu haben ist außerdem nicht nur unternehmensstrategisch klug, sondern vermittelt auch Wertschätzung jenen Kolleg:innen gegenüber, die dieses Mehr an Verantwortung übertragen bekommen.

© PantherMedia / depositedhar

Glorit hat seit den 1970er-Jahren um die 12.500 Häuser und Wohnungen im Premiumsegment gebaut und verkauft. Der Umsatz stieg von 26 Millionen Euro im Jahr 2014 auf 70 Millionen Euro im Jahr 2020 und im Rekordjahr 2021 auf über 136 Millionen Euro. Wir sprechen von einer Verfünffachung der Umsatzentwicklung seit 2014 – worauf sind diese unglaublichen Erfolge zurückzuführen und wie konnte der Umsatz innerhalb eines Jahres fast verdoppelt werden?

Die wichtigste Basis unseres Unternehmenserfolgs sind unsere Mitarbeiter:innen, die mit ihrem Engagement und ihrer Leidenschaft für hochwertige Immobilien Tag für Tag Bestleistung liefern! Ihnen gilt der größte Dank.

Darüber hinaus ist die solide Unternehmensausrichtung und -struktur ausschlaggebend für den nachhaltigen Erfolg. Glorit ist Architekturbüro, Bauträger, Baufirma und Fertighaushersteller in einem und liefert ein ganzheitliches Produkt. Kund:innen müssen sich um nichts kümmern, sondern brauchen nur noch die Schlüssel und können ihr hochwertiges Eigenheim beziehen. Dieser komfortable „Alles aus einer Hand“-Service wird äußerst positiv aufgenommen und nachgefragt. So haben wir uns zum Platzhirsch im Premiumsegment entwickelt. Man weiß, was man von uns bekommt – und das sind hochwertig ausgestattete Häuser und Wohnungen in den grünen und gut angebundenen Lagen Wiens und im direkten Wiener Umland. Das schafft Sicherheit und Vertrauen.

Hohe Inflation, hohe Baukosten, Kreditzinsen und ebenso die Baustoffknappheit sind Themen, die in der Branche allgegenwärtig waren und sind. Wie reagiert Glorit auf die aktuelle Lage? Müssen Projekte verschoben, angepasst oder gar aufgegeben werden?

Unser Fundament ist so stabil, dass wir bislang keine Projekte zurückstellen oder verschieben mussten. Im Gegenteil: Wir bauen wie gewohnt weiter und bieten unseren Partnern und Kund:innen Sicherheit in allen Belangen.

Durch das Vereinen von vier Gewerken unter einem Dach (Planungsbüro, Bauträger, Baufirma, Fertighaushersteller) sind wir – auch und vor allem in herausfordernden Situationen – flexibler als andere Bauträger. So konnten wir die Krisenmomente der vergangenen drei Jahre sehr gut meistern. Im Hinblick auf die Einkaufssituation haben wir unser Lager-Management zum Beispiel sehr schnell von just-in-time auf maximale Lagerhaltung umgestellt.

© PantherMedia / Yuri Arcurs
„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“

Trägt die Teuerung aktuell vielleicht, gerade im Premiumsegment, auch dazu bei, dass mehr gekauft wird?

Für Menschen, die Kapital haben, sind Immobilien immer ein gutes Investment. Ist man kapitalstark, bedeutet Inflation ja immer auch, dass man einen gewissen Investitionsdruck hat. Denn das Geld auf dem Konto verliert rasant an Wert. Österreich ist in Sachen Inflation aktuell europäischer Vorreiter – leider im negativen Sinn.

Wie sieht es im Nicht-Premium-Bereich aus? Wird es für die Branche generell schwieriger? Stehen nur noch hochpreisige Liegenschaften im Fokus – ist dies die Zukunft des Immobilienmarktes?

Seit dem letzten Sommer ist es aufgrund der strengeren Richtlinien bei der Kreditvergabe schwieriger geworden, an Darlehen zu kommen. Die steigenden Zinsen stellen für Viele eine zusätzliche Mehrbelastung dar. Für den Nicht-Premium-Bereich ist es also durchaus schwieriger geworden.

Wie sehen Sie die unmittelbare Preisentwicklung? Werden die Preise wieder fallen oder werden diese weiter steigen?

Aufgrund steigender Kosten in vielen Bereichen kann es im Neubau-Segment schlichtweg nicht günstiger werden. Da wir bei Glorit ein Gesamtpaket bieten, kommen bei uns außerdem noch die Grundstückspreise dazu, die in attraktiven Lagen ebenfalls angezogen haben. Gleiches gilt für die Baukosten, die aufgrund der KV-Erhöhung von knapp zehn Prozent ab Mai ebenfalls weiter steigen. Wenn man es sich leisten kann, ist jetzt der beste Zeitpunkt, um zu investieren!

Glorit ist nicht nur Bauträger, sondern verfügt auch über ein Fertighauswerk und eine eigene Baufirma. Hat sich das „Alles aus einer Hand Service“ als voller Erfolg erwiesen oder gibt es auch negative Aspekte – wenn ja, welche?

Der „Alles aus einer Hand“-Service ist meiner Meinung nach eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg. Wir haben dadurch jahrzehntelanges Know-how sowohl in der Planung als auch in der Bauausführung – wir beschäftigen derzeit mehr als 100 Handwerker:innen – und können somit höchste Qualität gewährleisten.

© PantherMedia / Nitzman
„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“

Plant Glorit vielleicht in Zukunft auch als Vermieter aufzutreten oder steht dies künftig nicht zur Debatte?

Wir testen aktuell den Markt und bieten drei Häuser zur Vermietung an. Wir glauben, dass dieses Segment Potenzial hat und sich entsprechend entwickeln wird.

Der Einflussbereich von Glorit „beschränkt“ sich momentan auf die Randbezirke in Wien sowie Klosterneuburg, Groß-Enzersdorf und Langenzersdorf. Gibt es Pläne, neue Märkte zu erschließen? Wenn ja, beschränken sich diese Ambitionen dann auf eine rein nationale Expansion oder überlegt man auch international tätig zu werden?

Wir beobachten Wien und das direkte Umland immer sehr genau. Hier in unserem Kerngebiet kennen wir uns sehr gut aus. Aktuell ist nicht geplant, den Radius zu vergrößern. Unser Fokus auf Regionalität und die langjährigen, gefestigten Beziehungen mit Partner-Unternehmen in der Umgebung haben sich einfach mehr als bewährt.

Gibt es vielleicht bestimmte „Prestigeobjekte“, die Sie unseren Leser:innen ans Herz legen wollen?

Ein besonderes „Gustostückerl“ für unsere Kund:innen ist die Gegend rund um die Alte Donau. Die Kombination aus Natur, Freizeitvielfalt und Stadt ist hier einfach unschlagbar. Mittlerweile sind wir mit mehr als 20 Projekten an der Alten Donau vertreten – darunter zum Beispiel unser neues Projekt Fischerstrand 22-26, mit den wir demnächst in den Verkauf gehen. Hier unweit der Alten Kaisermühle bauen wir insgesamt zwölf exklusive Eigentumswohnungen auf Eigengrund – atemberaubender Wasserblick inklusive! Im Ginkgoweg 1 entstehen zwei Einfamilienhäuser mit Dachterrasse und Blick auf die Alte Donau. Mit dem Projekt An der oberen Alten Donau 177-179 mit 14 Wohnungen gehen wir außerdem aktuell in die Zielgerade. Die Fertigstellung ist im Oktober geplant und es ist bereits jetzt nur noch eine Wohnung verfügbar.

Wie hoch ist die Preisspanne bei Wohnungen, Reihen- und Einzelhäusern? Was sind die billigsten und was sind die teuersten Angebote im Sortiment? Welche Services sind inkludiert?

Unser Portfolio ist sehr vielfältig: Wohnungen beginnen bei 379.900 Euro, eine exklusive Villa kann aber auch über 3 Millionen Euro kosten. Dazwischen gibt es viel Auswahl. Aktuell haben wir mehr als 120 Projekte im Verkauf. Interessent:innen können jederzeit einen individuellen Termin – sieben Tage die Woche, auch am Abend – mit dem Glorit-Verkaufsteam vereinbaren und eine Tour machen, in der ausgewählte Projekte besichtigt werden. Abseits dessen kann man am Wochenende entspannt bei einem unserer Open-House-Events vorbeischauen.

Welche Top-Green-Trends und welche Digitalisierungsprojekte können wir von Glorit in den nächsten zwei Jahren erwarten?

© PantherMedia / feedough
„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“

Obwohl dies erst ab 2026 für uns verpflichtend wäre, werden wir bereits im Laufe dieses Jahres unseren ersten Nachhaltigkeitsbericht präsentieren. Wir haben sehr gute Voraussetzungen für ein ESG-konformes Geschäftsmodell: Ausgewählte Projekte verfügen bereits standardmäßig über eine Photovoltaik-Anlage am Dach. Ausnahmslos alle Projekte sind mit einer Photovoltaik-Vorbereitung versehen, sodass die Eigentümer:innen diese bei Bedarf auch noch nachträglich installieren können.

Wo dies möglich ist, begrünen wir außerdem Dächer. Darüber hinaus verbauen wir – ebenfalls bereits seit vielen Jahren – Wärmepumpen als modernes, effizientes Heizsystem. Gasheizungen verbauen wir seit einigen Jahren gar nicht mehr. Unsere Projekte weisen aufgrund der Holzriegelbauweise, guter Fassadendämmung und hochwertiger Materialien wie Holz-Alu-Fenster & Co. außerdem top Energiekennzahlen auf. Auch unser regionaler Fokus, die jahrelangen und gut eingespielten Partnerschaften mit Firmen aus der Umgebung und die hochwertige Qualität der Materialien, die wir verarbeiten, sind im Sinne der Umwelt von Vorteil. Unsere Kund:innen wissen unsere nachhaltige Bauweise sehr zu schätzen. Trotz dieser guten Ausgangsbasis gibt es noch Bereiche, in denen wir uns weiterentwickeln und verbessern wollen.

Auch im Bereich Digitalisierung arbeiten wir in den jeweiligen Abteilungen mit entsprechenden Programmen und probieren Neues aus, um Prozesse weiter zu optimieren und effektiver zu gestalten.

Herr Sattlegger, wir möchten Sie gerne auch als Privatperson etwas näher kennenlernen – daher noch ein paar persönliche Fragen:

Wie sieht Ihr typischer Tagesablauf aus? Was gehört zu Ihren Hauptaufgaben?

Der Tag beginnt sehr früh für mich. Das ist zwar so üblich in der Baubranche, trotzdem musste ich mich bei meinem Einstieg bei Glorit erst daran gewöhnen. Großartig ist, dass kein Tag dem anderen gleicht. Ich verantworte ein sehr breites Aufgabenspektrum – von technischen Abteilungen bis hin zu den Finanzen und dem Vertrieb. Langweilig wird es daher nie.

Gibt es in all den Jahren ihrer Tätigkeit ein Projekt, dass Ihnen, im positiven oder auch negativen Sinn, im Gedächtnis geblieben ist?

Wir haben in den letzten Jahren unsere Zentrale in Groß-Enzersdorf komplett saniert und umgebaut. In Summe haben wir um die acht Millionen Euro in die Standortmodernisierung investiert. Die Planung und Umsetzung waren sehr aufreibend, aber es hat sich ausgezahlt und der Standort kann sich jetzt wirklich mehr sehen lassen.

Generell haben wir bei Glorit einen sehr schönen Job. Wir begleiten unsere Kund:innen bei einer der wichtigsten Entscheidungen im Leben: Die Schaffung ihres neuen Zuhauses. Das ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und es ist das Schönste für mich, in die glücklichen Gesichter unserer Kund:innen zu blicken und positives Feedback zu bekommen. Vor gut einem Monat sind wir von den User:innen der Immobilienplattform FindMyHome.at zum sechsten Mal hintereinander zum „Top Developer“, das heißt zum besten Bauträger, gewählt worden. Da das Beurteilungskriterium hier ausschließlich das direkte Kundenfeedback ist, macht uns dies besonders stolz.

© PantherMedia / Yuri Arcurs
„Das „Alles aus einer Hand“-Service ist eine wesentliche Basis für unseren Unternehmenserfolg“

Wie wohnt ein Geschäftsführer von Glorit – tatsächlich in einem Haus von Glorit?

Ja, in einer Glorit-Wohnung nahe der Alten Donau. Zuerst war unser Slogan „Wohnen wie im Urlaub“ für mich „nur“ ein guter Werbespruch. Aber es stimmt tatsächlich: Die Wohnqualität nahe der Alten Donau ist unvergleichlich – das muss man einfach selbst erlebt haben.

Was macht Ihnen an Ihrem Job am meisten Spaß?

Gemeinsam mit unserem Team etwas zu erreichen und ein hochwertiges, beständiges Zuhause für Menschen zu schaffen.

Welches Buch haben Sie zuletzt gelesen?

„Blutmond“ von Jo Nesbø

Gibt es etwas, das Sie schon immer ausprobieren wollten, sich bisher aber nicht getraut haben?

Bungee-Jumping

Sie können EIN globales Problem lösen – welches wäre das?

Sehr schwierig, weil es vielfältige Probleme gibt. Aber ganz weit oben auf meiner Liste steht die Klimakrise.

Herr Sattlegger, herzlichen Dank für das Interview.

Sehr gerne, ich danke Ihnen!

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