Wohin man schaut, Krisen: Wirtschaftskrise, Inflationskrise, Sanktionskrise. Reduzierte Wachstumsprognosen, steigende Zahl an Pleiten und die verschiedensten politischen Diskussionen laufen aus dem Ruder. Die Gesellschaft polarisiert sich, Covid wirkt nach, die Ukraine und der nahe Osten sind präsent und die Einstellung der Menschen zur Zukunft ist von Unsicherheit und Pessimismus geprägt.
Taumelt Europa und in seiner Folge Österreich? Die Amerikaner sind optimistisch und dynamisch, die Chinesen erfolgshungrig und fleißig, wir Europäer satt und selbstzufrieden. Dazu kommen noch eine beachtliche Sinnkrise und ein psychologisches Tief. Wirtschaft ist 50 % Psychologie, und wenn wir aus dieser Abwärtsspirale nicht bald herauskommen, könnte es ein böses Erwachen geben.
Krisen als Chance
Aber ist nicht jede Krise auch eine Chance? Aktiviert sie nicht unsere Begabungen, Kreativität und Fähigkeiten für Innovationen? Ist nicht gerade in schwierigeren Zeiten nicht das Flügel-hängen-lassen angesagt, sondern die Flügel schwingen und Richtung neue Ufer zu fliegen?
Dies bedeutet vorhandene Möglichkeiten und neue Chancen zu nützen. Wie viele großartige Start-ups oder Wachstumsunternehmen machen uns das derzeit vor! An ihnen sollten wir uns ein Beispiel nehmen, sie verkörpern Unternehmergeist und Zukunftsglaube.
Dann sollte man noch an Problemen arbeiten, von denen schon lange geredet wird, aber der politische Konsens fehlt:
Eine Reduktion der Steuer- und Abgabenbelastung; eine drastische Verringerung von Bürokratie, eine Beschleunigung der Genehmigungsverfahren; eine viel stärkere Verknüpfung von schulischer und praktischer Berufsausbildung; eine qualifizierte Zuwanderung, ein ambitioniertes Überleitungsprogramm von Forschungsergebnissen in die betriebliche Praxis.
Umsetzungswille und Erfolg
Es geht, wenn wir wollen, dass es geht: Wenn wir vom Analysieren ins Umsetzen kommen, wenn wir Defensive durch Offensive ersetzen, wenn es uns wieder Freude macht, Problemlösungskompetenz zu leben und wenn es wieder möglich ist, Europa den nötigen Schwung zu verleihen und es wieder handlungsfähig zu machen.
Dann, ja dann könnte es gehen, dass wir aus dem Tal der Tristesse herauskommen und neue Zukunftsaussichten entwickeln.
Ja, es ist möglich und machbar. Sich in schwierigen Zeiten zu bewähren, ist eine Herausforderung. Aber wenn man sie besteht, geht man gestärkt hervor und hat damit eine gute Basis für künftige Erfolge.
Autor: Christoph Leitl