Die globale Luxusgüterindustrie ist weiter fest in europäischer Hand

In der Krise setzt auch diese Branche auf Nachhaltigkeit und E-Commerce, dennoch verloren die Top 100 im Vorjahr 12 Prozent ihres Umsatzes.
© deloitte/feelimage
Globale Luxusgüterindustrie weiter fest in europäischer Hand Deloitte Österreich
Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich: Die Branche hat erkannt, dass digitale Kanäle den direkten Austausch mit Kunden ermöglichen.

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Das Umsatz-Ranking des Beratungsunternehmens Deloitte belegt: Die Brands von LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE, Kering, Compagnie Financière Richemont, Estée Lauder und L’Oréal Luxe zählen zu den Top-5 Luxusgüter-Unternehmen. Laut der Deloitte Studie „Global Powers of Luxury Goods“ erzielten die 100 größten Luxusgüterunternehmen der Welt im Geschäftsjahr 2020 einen Gesamtumsatz von 252 Milliarden US-Dollar. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht das einem Gesamtrückgang von rund 12%. Damit ging die Corona-Krise auch an der Luxusbranche nicht spurlos vorüber.

Europäische Luxusunternehmen dominieren laut Studie das globale Ranking. Italien hat zwar insgesamt die meisten Luxusunternehmen in den Top 100 vorzuweisen, jedoch verzeichnet Frankreich mit rund 28% den größten Anteil am Gesamtumsatz. Als einziges österreichisches Unternehmen im Top 100 Ranking belegt Swarovski Platz 27.

Generell verändern die Unternehmen der Branche in der Krise ihre strategische Ausrichtung: Themen wie Klimaschutz, Digitalisierung und E-Commerce stehen mittlerweile auf der Agenda aller namenhaften Luxusunternehmen.

Die Top 10

Frankreich ist auch in den Top 10 mit vier Unternehmen der Spitzenreiter, gefolgt von den USA mit zwei Vertretern. Auf Platz 1 liegt wie bereits in den Vorjahren die LVMH Moët Hennessy – Louis Vuitton SE aus Frankreich. Unter ihrem Dach finden sich namhafte Luxusmarken wie Christian Dior, Fendi, Bulgari, TAG Heuer oder Marc Jacobs. Platz 2 belegt das ebenfalls in Frankreich ansässige Unternehmen Kering mit den Marken Gucci, Saint Laurent und Balenciaga. Auf Platz 3 folgen die US-amerikanischen Estée Lauder Companies. Auf Platz 4 ist die Compagnie Financière Richemont aus der Schweiz mit Marken wie Cartier, Chloé und Montblanc vertreten. Auf Platz 5 liegt die L’Oréal Luxe mit Lancôme, Kiehl‘s und Biotherm. Auf Platz 6 ist die Chanel Limited zu finden. Platz 7 nimmt EssilorLuxottica mit Marken wie Ray Ban, Persol, Oliver Peoples und Oakley ein. Auf Platz 8 klettert die PVH mit Calvin Klein und Tommy Hilfiger. Auf Platz 9 folgt das Luxuslabel Hèrmes International, das sich um zwei Plätze verbessern konnte. Auf Platz 10 reiht sich die Chow Tai Fook Jewellery Group ein.

© PantherMedia/Nigel Stripe
Globale Luxusgüterindustrie weiter fest in europäischer Hand Deloitte Österreich
Um während der Krise Konsumenten zu erreichen, haben viele Unternehmen ihr Online-Angebot ausgebaut und modernisiert.

Nachhaltigkeit und E-Commerce

In den letzten eineinhalb Jahren hat sich die Einstellung der Verbraucher gegenüber Luxusgütern umfassend verändert. Das Bewusstsein für Nachhaltigkeit und Umweltschutz ist gewachsen – und spielt daher auch bei den internationalen Luxushäusern eine zunehmend größere Rolle. „Die Top-Vertreter der Luxusindustrie setzen immer breiter auf die Themen Nachhaltigkeit sowie Digitalisierung und integrieren diese in ihre Geschäftsstrategien. Nur so kann sich die Branche langfristig am Markt behaupten“, betont Orsolya Hegedüs, Partnerin bei Deloitte Österreich. Der Fokus liegt verstärkt auf dem Einsatz moderner Technologien, um umweltfreundliche Materialen zu entwickeln und dem Umweltgedanken gerecht zu werden. Gerade junge zahlungskräftige Käufergruppen erwarten sich von den Luxusmarken umweltbewusste Lösungen.

Neben Nachhaltigkeit ist Digitalisierung das Gebot der Stunde. Um während der Krise Konsumenten zu erreichen, haben viele Unternehmen ihr Online-Angebot ausgebaut und modernisiert. Durch die Einführung dieser digitalen Lösungen mussten die Kunden nicht gänzlich auf luxuriöse Einkaufserlebnisse verzichten. „Die Branche hat erkannt, dass digitale Kanäle den direkten Austausch mit Kunden ermöglichen. Für Luxusmarken wird dieser Ansatz auch Post-Corona zahlreiche Vorteile bringen“, so Orsolya Hegedüs.

Die komplette Studie gibt es hier: https://www2.deloitte.com/content/dam/Deloitte/at/Documents/consumer-business/at-global-powers-of-luxury-goods-2021.pdf

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