„Zahlt es sich aus, ein Mann zu sein?“, mit dieser Frage macht das internationale Frauennetzwerk BPW – Business and Professional Women – dieses Jahr auf den Equal Pay Day aufmerksam. BPW berechnet seit 2009 den Equal Pay Day (EPD) für Österreich. Die Zahlen für den EPD 2023 basieren auf der Einkommensstatistik 2021.
„Auch 2021 war geprägt von Lockdowns, Schulschließungen, erweiterten Betreuungspflichten, Homeoffice und Kurzarbeit. Gegenüber 2020 hat sich die Situation zwar eingependelt, aber für Frauen nicht verbessert“, sagt Cornelia Pessenlehner, Präsidentin von BPW Austria.
Die Pandemie hat viele Frauen in die Teilzeit oder ganz aus dem Job gedrängt. Diese Frauen fallen aus der Statistik. Diese vergleicht ausschließlich ganzjährig vollbeschäftigte Arbeitnehmer:innen.
47 Kalendertage unbezahlt
Aktuell beläuft sich der Gender Pay Gap auf 13%. Das sind 47 Kalendertage, die Frauen rechnerisch unbezahlt arbeiten. Im Österreichschnitt ergibt das eine Differenz von ca. 6.000 € / Jahr. Hochgerechnet auf ein Arbeitsleben von 40 Jahren könnte eine Frau sich um dieses Geld eine Eigentumswohnung leisten. Gleichzeitig reduziert das geringere Einkommen die Pensionsbemessungsgrundlage. Dadurch sind Frauenpensionen im Schnitt um 700 € geringer als Männerpensionen.
In Österreich besteht im europäischen Vergleich ein hohes geschlechtsspezifisches Lohngefälle zwischen Frauen und Männern. Die Zahlen der Statistik Austria lassen auch regionale Vergleiche im Bundesgebiet zu, denn entscheidend für die tatsächliche Höhe des Einkommensunterschieds ist das Bundesland. Während in Wien der Pay Gap mit 3% verhältnismäßig klein ist, klafft in Vorarlberg eine Lücke von 22%!
Einkommenstransparenz gefordert
Das Frauennetzwerk BPW stellt erneut die Forderung an die Politik, Einkommenstransparenz zu schaffen. Das ist die Basis für gerechte Entlohnung, die weder Frauen noch Männer diskriminiert.
„Wir alle sind gefordert, Einkommenstransparenz zu schaffen. Reden wir darüber und fordern wir alle dafür nötigen Daten von Unternehmen ein. Nur so kann gerechte Entlohnung erreicht werden, die weder Frauen noch Männer diskriminiert“, verdeutlicht Cornelia Pessenlehner abschließend.
Mehr Infos zum „Equal Pay Day” finden Sie hier.