Autokonzerne trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter auf Wachstumskurs

Umsatz und Gewinn der größten Autokonzerne der Welt erreichen neue Höchstwerte.
© EY / Stefan Seelig
EU-Neuwagenmarkt 2024: Markt profitiert von E-Mobilität und Innovationen
Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY.

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Der Umsatz der Top-16-Autohersteller kletterte um elf Prozent auf gut 504 Milliarden Euro und erreichte damit einen neuen Höchststand. Der Gesamtgewinn stieg sogar um 35 Prozent auf knapp 39 Milliarden US-Dollar – ebenfalls ein neuer Rekordwert.

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Autokonzerne trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter auf Wachstumskurs

Ein wichtiger Grund für das deutliche Umsatz- und Gewinnwachstum ist der schwache Yen, der den japanischen Autokonzernen zu einem Gewinnplus von 103 Prozent verhalf. Deutlich verhaltener war die Gewinnentwicklung bei den deutschen Autobauern, deren operativer Gewinn nur um sieben Prozent stieg. Die US-Autokonzerne verzeichneten sogar einen Gewinnrückgang von 18 Prozent.

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Profitabilität

Bei der Gewinnmarge hatte dennoch weiterhin ein deutscher Autokonzern die Nase vorn: Mercedes-Benz führt mit einer Marge von 13,0 Prozent vor Toyota (12,6 %) und BMW (11,3 %) das Ranking der profitabelsten Autokonzerne an. Stellantis und Renault haben für das dritte Quartal keine Zahlen zum Gewinn veröffentlicht.

Autokonzerne trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter auf Wachstumskurs

„Im dritten Quartal gab es erneut Umsatz- und Gewinnrekorde – zum einen wegen des schwachen Yen, der den japanischen Herstellern zurzeit in die Karten spielt. Vor allem aber sind es Rekorde aus der Vergangenheit. Das nächste Jahr wird eine Herausforderung werden. Denn die Nachfrage nach Neuwagen schwächelt, der Hochlauf der Elektromobilität stockt und der Preisdruck nimmt zu“, erklärt Axel Preiss, Leiter Advanced Manufacturing & Mobility bei EY.

Probleme bei der Einführung neuer Modelle werden die Profitabilität belasten, da der Umsatz fehlt und die Entwicklungskosten höher sind als geplant.

Immer mehr Unternehmen reagieren auf diese Probleme mit Rabattaktionen, günstigen Finanzierungsangeboten und Sondermodellen. „Im Kampf um eine bessere Auslastung und Marktanteile greifen immer mehr Unternehmen zu den altbekannten Mitteln – die aber oft auf Kosten der Marge gehen“, ergänzt Axel Preiss.

Sparmaßnahmen und Mobilitätstransformation

Viele Unternehmen wollen nun mit Kostensenkungsprogrammen reagieren und setzen wieder den „Rotstift“ an.

„Viele Autokonzerne leiden unter einer überbordenden internen Bürokratie und komplexen Abläufen – was hohe Summen verschlingt, und die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigt. Die großen Herausforderungen stehen noch bevor. Der Umstieg auf Elektromobilität wird zur Bewährungsprobe für die Branche. Aktuell kommen aber Sorgen auf, dass die Kund:innen den Weg Richtung Elektromobilität nicht mitgehen. Zwar wird der Markt mit neuen E-Autos überschüttet, aber die Kund:innen zeigen sich zurückhaltender als erwartet“, konstatiert der Experte.

Durchschnittsmarge immer noch auf hohem Niveau

Im dritten Quartal lag die Profitabilität dennoch auf einem insgesamt hohen Niveau – im Vergleich zum Vorjahreszeitraum kletterte die Durchschnittsmarge sogar von 7,2 auf 8,6 Prozent.

Autokonzerne trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter auf Wachstumskurs

Die Mehrheit der Unternehmen konnte ihre Profitabilität steigern – den stärksten Rückgang verzeichnete hingegen Tesla: Der E-Auto-Konzern erzielte eine Marge von 7,6 Prozent – nach 17,2 Prozent im Vorjahr.

Der Neuwagenabsatz stieg zwar noch um 5,5 Prozent auf 16,5 Millionen Pkw – im zweiten Quartal war aber mit elf Prozent ein doppelt so starkes Wachstum registriert worden.

Autokonzerne trotz konjunkturellen Gegenwinds weiter auf Wachstumskurs

Zudem bleibt die Lücke zum Vorkrisenniveau groß: Im dritten Quartal 2019 hatte der Pkw-Absatz der Unternehmen bei 18,0 Millionen Fahrzeugen gelegen, ein Jahr zuvor waren sogar 18,5 Millionen Neuwagen an Kund:innen ausgeliefert worden – zwei Millionen mehr als aktuell.

Sinkender Absatz in China

Während der Neuwagenabsatz der untersuchten Unternehmen im dritten Quartal in Europa um 14 Prozent und in den USA sogar um 17 Prozent stieg, ging es in China kräftig abwärts: um elf Prozent brachen die Verkäufe in China ein. Die deutschen Autobauer verzeichneten dort mit minus sechs Prozent einen etwas geringeren Rückgang.

„Die Situation in China bleibt angespannt. Heimische Hersteller gewinnen Marktanteile, zudem tobt ein Preiskampf, der zu einem brutalen Ausleseprozess führen kann“, analysiert Axel Preiss abschließend.

Für die deutschen Autobauer bleibt China ein Schlüsselmarkt: Im dritten Quartal lag der Anteil Chinas am weltweiten Neuwagenabsatz der drei deutschen Autokonzerne bei immerhin 36 Prozent.

Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier

https://www.ey.com

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