Der Prozentsatz der traditionellen Hedge-Fonds, die in Krypto-Assets investieren, ging im Jahr 2023 zurück. Dennoch scheint das Vertrauen in das Wertversprechen und die langfristige Stabilität von Krypto-Assets weiterhin robust zu sein: So wollen trotz Marktvolatilität und der regulatorischen Hindernisse, die das Vertrauen in die Anlageklasse geschwächt haben, traditionelle Hedge-Fonds ihr Engagement in Krypto-Assets in diesem Jahr entweder gleichbleibend beibehalten oder sogar weiter erhöhen.
Aus dem Report geht zudem hervor, dass der durchschnittliche Anteil der Krypto-Assets am verwalteten Gesamtvermögen der befragten traditionellen Hedge-Fonds im letzten Jahr von 4 auf 7 Prozent gestiegen ist. 93 Prozent der befragten Krypto-Hedge-Fonds erwarten, dass sich die Marktkapitalisierung von Krypto-Assets bis Ende 2023 erhöhen wird.
„Trotz der Marktvolatilität, des Preisverfalls bei digitalen Vermögenswerten und des Zusammenbruchs einer Reihe von Krypto-Unternehmen erwarten wir, dass die globalen Investitionen in Krypto-Vermögenswerte im Jahr 2023 stark bleiben. Eine Erhöhung der Veranlagungen in Krypto-Werte durch traditionelle Hedge-Fonds, die sich am Krypto-Markt langfristig engagieren, ist eindeutig erkennbar“, erklärt Johannes Edlbacher, Steuerexperte und Partner bei PwC Österreich.
Beibehaltung bzw. Steigerung der Investments
Allgemeine Diversifizierung und langfristige Outperformance sind die häufigsten Gründe, die traditionelle Hedge-Fonds für die Aufnahme von Krypto-Assets in ihre Portfolios anführen. Mehr als die Hälfte (54 %) der traditionellen Hedge-Fonds, die bereits in Krypto-Assets investieren, beabsichtigen, dass in diesem Jahr eingesetzte Kapital in gleicher Höhe beizubehalten – 46 Prozent planen sogar, bis Ende 2023 mehr Kapital in die Anlageklasse zu investieren.
Dabei vertraut die überwiegende Mehrheit (91 %) der traditionellen Hedge-Fonds-Investor:innen in die beiden – nach Marktkapitalisierung und Börsenvolumen – größten Kryptowährungen Bitcoin und Ethereum.
Im Gegensatz zu einem von fünf befragten traditionellen Hedge-Fonds im letzten Jahr gibt in diesem Jahr keiner der Befragten an, in Non-Fungible Tokens (NFTs) zu investieren – ein deutlicher Rückgang seit dem NFT-Hoch im Jahr 2021.
Auf die Frage nach Plänen zur Erhöhung des Krypto-Engagements geben mehr als ein Drittel (37 %) der traditionellen Hedge-Fonds, die derzeit nicht in Krypto-Assets investieren, an, neugierig zu sein, aber die weitere Reifung der Assets abzuwarten – ein deutlicher Anstieg gegenüber den 30 Prozent, die im letzten Jahr gemeldet wurden. Knapp mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) sagen hingegen, dass sie in den nächsten drei Jahren wahrscheinlich nicht investieren werden.
Tokenisierung der Vermögenswerte
Traditionelle Hedge-Fonds zeigen ein größeres Interesse an tokenisierten Vermögenswerten, Rund ein Viertel beschäftigt sich mit solchen Veranlagungen. Bei den Krypto-Hedge-Fonds sind es mit 15 Prozent der Befragten weniger.
Die Tokenisierung verspricht mehr Effizienz durch schnellere Abwicklungen der Transaktionen und geringere Kosten. Etwa jeder dritte (31 %) der befragten traditionellen Hedge-Fonds sieht in der Tokenisierung die größte Wachstumschance im Bereich der Krypto-Assets für das kommende Jahr.
Transparenz und Regulation als Schlüssel zum Erfolg
Mehr als zwei Drittel (71 %) der befragten traditionellen Hedge-Fonds sind derzeit nicht in Krypto-Assets investiert – verglichen mit 63 Prozent im letzten Jahr.
Zu den Hauptgründen zählen hier weiterhin: Reputationsrisiken, fehlende regulatorische und steuerliche Klarheit, unzureichende oder unzuverlässige Daten Dritter sowie fehlende Anlagemandate. Auch die Ereignisse des letzten Jahres auf dem Krypto-Markt – einschließlich des Zusammenbruchs einer Reihe von Krypto-Dienstleistern – wurden von den befragten traditionellen Hedge-Fonds als überwiegend negativ bewertet: 57 Prozent gaben an, dass ihre Aussichten negativ oder stark negativ beeinflusst wurden.
„Neben den Marktturbulenzen im letzten Jahr beeinträchtigen derzeit vor allem die regulatorischen Unsicherheiten und Hindernisse die Investitionsentscheidungen vieler Fonds. So geben mehr als die Hälfte der befragten Investor:innen an, in Zukunft wahrscheinlich verstärkt in digitale Vermögenswerte zu investieren, sobald mehr Transparenz, regulatorische Sicherheit und Risikomanagement vorhanden sind“, erklärt Carina Wolf, Krypto-Expertin und Senior Managerin bei PwC Österreich.
So fordern auch Krypto-Hedge-Fonds mehr Transparenz und regulatorische Anforderungen, um das Risiko für die Anleger:innen zu mindern und das Vertrauen in die Anlageklasse zu stärken. Zu diesen Forderungen an Kryptobörsen gehören die verpflichtende Trennung von Vermögenswerten der Kunden (von 75 % aller Befragten hervorgehoben), verpflichtende Finanzprüfungen (62 %) und eine unabhängige Aufstellung von Reserven (60 %). Liquidität – einst der wichtigste Faktor bei der Auswahl eines Handelsplatzes – wird heute als ebenso wichtig erachtet, wie die Sicherheit der Handelsplattform.
21 Prozent der befragten Krypto-Hedge-Fonds sehen die Sicherheit der Handelsplattform als wichtigstes Kriterium, verglichen mit nur 10 Prozent im letzten Jahr. Nach den Marktereignissen von 2022 wurde außerdem festgestellt, dass etwas mehr als die Hälfte (53 %) der befragten Krypto-Hedge-Fonds ihre Risikomanagement-Prozesse in Bezug auf Gegenparteien verbessert haben.
Mehr Infos zur vollständigen Studie finden Sie hier