Gold demonstriert Stärke und verzeichnet ein weiteres Jahr voller Rekorde

Der Euro hat in diesem Jahr ebenso an Wert gewonnen – Aktienmärkte überzeugten gleichermaßen.
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Gold demonstriert Stärke und verzeichnet ein weiteres Jahr voller Rekorde
Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler.

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Mit Blick auf das nahende Jahresende zeigt sich ein bekanntes Bild: der Aktienmarkt erweist sich als solide, Anleihen enttäuschten weitgehend und Gold war der unangefochtene Gewinner.

Die beiden Experten der ältesten Privatbank Österreichs, Markus Dürnberger und Daniel Briesemann, analysieren die wichtigsten Entwicklungen des Jahres und werfen einen Blick auf die Konjunkturprognosen im Jahr 2026.

Starker Aktienmarkt

An den Aktienmärkten war 2025 ein erfreuliches Jahr. Per Ende November hatten chinesische Aktien mit einem Plus von 15,9 Prozent die Nase vorn. Europäische Aktien legten um 13,6 Prozent zu, während US-Aktien ein Plus von 3,9 Prozent verzeichneten.

Gold demonstriert Stärke und verzeichnet ein weiteres Jahr voller Rekorde
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„Chinesische Aktien profitierten von staatlichen Stützungsmaßnahmen und der Annäherung im Zollstreit zwischen den USA und China. In Europa verhalfen die Zinssenkungen der EZB den Aktien zu einer guten Performance, während US-Aktien vor allem von der KI-Euphorie getragen wurden”, erklärt Daniel Briesemann, Portfoliomanager im Bankhaus Spängler.

US-Aktien lagen in diesem Jahr nur aufgrund des schwachen Dollars hinter den europäischen Werten. Bei Anleihen fiel das Ergebnis verhaltener aus. Euro-Staatsanleihen legten um 2,9 Prozent zu, US-Staatsanleihen verloren hingegen 3,3 Prozent.

„Blase“ – zu hohe Bewertungen?

Die starke Performance vieler großer US-Technologieunternehmen hat mittlerweile Sorgen vor einer Blase aufkommen lassen.

„Im Zuge der KI-Hausse (Hausse: anhaltender Aufwärtstrend an der Börse – Anm. d. Red.) wurden viele Vorschusslorbeeren verteilt und die Aktien sind mittlerweile hoch bewertet“, warnt Markus Dürnberger, Bereichsleiter Asset Management im Bankhaus Spängler.

Bislang konnten die Unternehmen die in sie gesetzten hohen Erwartungen jedoch erfüllen.

„Die hohen Bewertungen wurden von vielen Medien aufgegriffen, aber die Unternehmen liefern weiterhin gute Ergebnisse“, führt der Experte weiter aus.

Euro auf der Überholspur

Der Euro hat in diesem Jahr gegenüber vielen Währungen an Wert gewonnen. Am deutlichsten fiel die Aufwertung gegenüber dem US-Dollar aus. Der Euro legte um 12,0 Prozent zu, was aus Sicht eines Euro-Investors die Performance von US-Werten spürbar schmälerte.

„Der Euro profitierte vom Vertrauensverlust in den Dollar im Zuge der erratischen US-Zoll- und Außenpolitik”, unterstreicht Markus Dürnberger.

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Zudem hat die EZB die Zinsen nicht weiter gesenkt, während die Fed ihre Zinssenkungen wieder aufgenommen hat. Auch gegenüber dem japanischen Yen wertete der Euro um 11,3 Prozent auf. Das britische Pfund verlor 5,9 Prozent gegenüber dem Euro und litt unter dem hohen Haushaltsdefizit Großbritanniens.

Gold auf Rekordkurs

Das Edelmetall Gold legte ein weiteres Rekordjahr hin – sowohl in US-Dollar als auch in Euro. Zeitweise eilte der Preis für das Edelmetall wieder von einem Rekordhoch zum anderen. Per Ende November ist der Goldpreis in Dollar um über 62 Prozent und in Euro um über 43 Prozent gestiegen.

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„Auftrieb erhielt es von den Zinssenkungen der Zentralbanken und vor allem von den Zinssenkungserwartungen der Marktteilnehmer:innen”, sagt Daniel Briesemann.

Letztere setzten zwischenzeitlich auf deutlich fallende Zinsen in den USA, da sich der Arbeitsmarkt abschwächt. Daneben war Gold in den geopolitisch unsicheren Zeiten abermals als sicherer Hafen gefragt, was sich unter anderem in verstärkten ETF-Käufen bemerkbar machte.

Auch die Zentralbanken selbst haben dieses Jahr wieder viel Gold gekauft, um ihre Währungsreserven weg vom Dollar zu diversifizieren”, informiert der Portfoliomanager.

Inflation und Zinspolitik

Während die Inflation in der Eurozone fast das Zielniveau der EZB von zwei Prozent erreicht hat, liegt sie in den USA mit 3,0 Prozent noch deutlich darüber. Auch die Erwartungen für die nächsten 12 Monate zeigen keine nennenswerte Besserung. Die Inflationserwartungen verschiedener Institute unterscheiden sich teils deutlich und reichen von 2,6 Prozent bei den Marktteilnehmer:innen bis zu 5,7 Prozent beim Conference Board.

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„Die durch die US-Zölle ausgelösten Preissteigerungen spielen eine entscheidende Rolle in der Wahrnehmung”, erläutert Markus Dürnberger.

Trotz der erhöhten Inflation hat die Fed die Zinsen auf aktuell 4,0 Prozent reduziert und konzentriert sich verstärkt auf die Sicherung der Vollbeschäftigung.

Die Marktteilnehmer:innen erwarten, dass die Fed in den nächsten 12 Monaten die Zinsen um etwa einen Prozentpunkt auf dann 3,0 Prozent reduziert”, so Daniel Briesemann.

Die EZB hat ihren Zinssenkungszyklus dagegen beendet. Der Einlagesatz liegt bei 2,0 Prozent und dürfte auf absehbare Zeit auf diesem Niveau bleiben.

Konjunkturaussichten 2026

Die Wirtschaft der Eurozone dürfte in diesem Jahr um 1,4 Prozent gewachsen sein. Dazu haben südeuropäische Länder wie Spanien, Italien und Griechenland beigetragen, die die Schwäche in Deutschland und Österreich ausgeglichen haben. Für das kommende Jahr wird für die Eurozone insgesamt nur ein Wirtschaftswachstum von 1,1 Prozent erwartet.

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„Das BIP in den USA zeigt sich weiterhin robust und dürfte auch im kommenden Jahr um 1,9 Prozent steigen”, konstatiert Markus Dürnberger.

Dazu tragen die lockerere Geldpolitik der Fed sowie die vermehrten Ausgaben und Steuererleichterungen der amerikanischen Regierung bei. Die chinesische Wirtschaft wird weiterhin durch staatliche Maßnahmen unterstützt, um den privaten Konsum anzukurbeln und die Entwicklung einheimischer Technologien zu fördern.

„Allerdings gibt es in China nach wie vor strukturelle Probleme, die sich negativ auf die Wirtschaft auswirken”, meint der Experte.

Daher wird sich die chinesische Konjunktur im nächsten Jahr auf 4,4 Prozent abschwächen.

Grundsätzlich ist mit einem moderaten Wirtschaftswachstum, einer unter Kontrolle bleibenden Inflation in Europa, weiteren Zinssenkungen in den USA sowie einer angemessenen Steigerung der Unternehmensgewinne zu rechnen.

„Die bestehenden Risiken sind nach wie vor die (Geo-)Politik, eine wieder steigende Inflation, hohe und weiter steigende Staatsschulden, die Gefahr, dass die Fed ihre Unabhängigkeit verliert, sowie die aktuell hohen Bewertungen“, ergänzt Daniel Briesemann abschließend.

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