In vielen Ländern längst zum Stadtbild gehörend, erhält das Hochhaus als urbane Wohnform mittlerweile auch in Wien vermehrte Aufmerksamkeit. Im Vordergrund stehen hierbei Aspekte der Urbanität, Verdichtung und Leistbarkeit des Wohnraums. Während Chicago als Geburtsstadt des modernen Hochhauses gilt und die sogenannten Skyscraper als alternative Wohnform hervortraten, wurden die hohen Bauwerke hierzulande lange Zeit mit einer gewissen Skepsis betrachtet. Vor allem mit Blick auf den zu erwartenden Zuwachs der Wiener Bevölkerung in den kommenden Jahrzehnten ist jedoch davon auszugehen, dass die vertikale Verdichtung im Wohnbau sowohl im Bereich der Stadtplanung als auch unter Bauträgern und Investoren immer mehr an Bedeutung gewinnen wird.
Für Andreas Holler, für das Development der BUWOG verantwortlicher Geschäftsführer, sind Wohnhochhäuser in urbanen Gebieten eine klare Notwendigkeit: „In Ballungszentren sind wir mittlerweile auf die vertikale Verdichtung angewiesen. Zum einen, weil große freie Flächen in Städten mit hoher Bevölkerungsdichte bekanntlich zur Mangelware geworden sind, darüber hinaus aber vor allem im Hinblick auf Nachhaltigkeit: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Bodenversiegelung in der Projektentwicklung so weit als möglich zu reduzieren – das gelingt, indem wir auf verhältnismäßig kleiner Fläche in die Höhe bauen.“
Vorteile der vertikalen Verdichtung
Explodierende Grundkosten und das steigende Bewusstsein für die Nachteile der in der Vergangenheit exzessiv betriebenen Bodenversiegelung verlangen nach neuen Konzepten in der Stadtentwicklung. Mit der Entwicklung von Wohnhochhäusern gelingt es, den Herausforderungen expandierender Städte entgegenzuwirken, denn sie ermöglichen die Schaffung von benötigtem Wohnraum für die wachsende Bevölkerung bei gleichzeitiger Reduktion des Flächenverbrauchs im Stadtgebiet. Dabei dürfen Wohntürme aber keinesfalls als in sich geschlossene Baukörper betrachtet werden. Durch ihre Höhe heben sie sich in der Regel von ihrem Umfeld ab, Aufgabe von Planern und Entwicklern ist es daher, sie so zu gestalten, dass sie zu einem verbindenden, integrativen Bestandteil eines Gebiets werden. Dies gelingt u. a. durch die Umsetzung von Infrastruktur und Mobilitätskonzepten sowie einer attraktiven und vielseitig bespielbaren Sockelzone – davon profitieren Bewohner:innen und Anrainer:innen. Hinzu kommt die Freiraumgestaltung, die aufgrund der geringeren Baufläche die Erhaltung oder sogar Erschließung von Grünflächen ermöglicht.
Best-Practice
Die gebäudeübergreifende Sockelzone in THE MARKS bietet u. a. eine in Österreich einzigartige Fahrradarkade mit rund 2.000 Stellplätzen, moderne Geschäftsflächen sowie eine Laufstrecke und großzügige begrünte Freiräume als Begegnungszonen.
Bestes Beispiel hierfür ist das BUWOG-Projekt HELIO TOWER. Als einer von drei Türmen ist er zentraler Bestandteil des Stadtentwicklungsgebiets THE MARKS im 3. Bezirk. Mit einem Angebot von 401 Wohnungen, die sich auf Eigentumswohnungen und Mietwohnungen im Rahmen der Wiener Wohnbauinitiative verteilen, ist der HELIO TOWER eine Besonderheit unter den Wiener Wohntürmen. „Die Kombination aus frei finanzierten Eigentumswohnungen und geförderten Wohnungen zur Miete sorgt für einen guten demographischen Mix aus Bewohner:innen aller Altersgruppen und in unterschiedlichen Familiensituationen. Genau das macht den HELIO TOWER noch attraktiver, insbesondere für urbane Zielgruppen, welche die Nähe zum Zentrum, die modernen Mobilitätslösungen aus Fahrradarkade und Mobilitätsstation sowie die direkte Nähe zu der in unmittelbarer Nahbarschaft geplanten Eventhalle schätzen“, so BUWOG-Geschäftsführer Andreas Holler über das Projekt. Verbindendes Element der drei Wohntürme in THE MARKS ist die gemeinsame Sockelzone: Sie bietet Begegnungs-, Freizeit-, Sport- und Versorgungsmöglichkeiten und fördert u.a. mit einem Kindergarten, einem Nahversorger und Gastronomielokalen das Gemeinschaftsgefühl unter den Bewohner:innen von THE MARKS und darüber hinaus.