Harald Luchs: Unternehmen zwischen Digitalisierung und Ressourcenknappheit

Heimische Betriebe können trotz eines dynamischen Risikoumfelds echten Mehrwert schaffen.
© Georg Wilke
Harald Luchs: Unternehmen zwischen Digitalisierung und Ressourcenknappheit
Harald Luchs, Geschäftsführer Aon Österreich.

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Erstmals liefert der Global Risk Management Survey von Aon eine detaillierte Auswertung für Österreich – und gibt damit einen Blick hinter die Kulissen dessen, was heimische Unternehmen nachts wachhält.

Die kurze Antwort: einiges. Die lange Antwort: Cyberrisiken, Materialfragen, Fachkräftemangel und finanzielle Stolpersteine. Doch keine Sorge: Wer genauer hinsieht, erkennt schnell, dass in all diesen Herausforderungen auch Chancen schlummern.

Cyberrisiken und Technologie – ein Abenteuer mit eingebauter Upgrade-Funktion

Cyberrisiken und Datenschutz – zwei Begriffe, bei denen viele spontan an Alarmglocken oder blinkende Warnmeldungen denken. Doch die fortschreitende Digitalisierung und der rasante Einzug künstlicher Intelligenz bedeuten vor allem eines: eine historische Gelegenheit, Prozesse neu zu denken.

Harald Luchs: Unternehmen zwischen Digitalisierung und Ressourcenknappheit
Top-Risiken im Direktvergleich: Global vs. Österreich
© Aon

Die Studie zeigt: Das Bewusstsein für Cyberrisiken ist da. Jetzt geht es darum, Ordnung ins System zu bringen und bestehende Strukturen weiterzuentwickeln. Und genau hier liegt die gute Nachricht: Wer Prozesse regelmäßig auf den Prüfstand stellt, entdeckt nicht nur Risiken, sondern auch Verbesserungspotenzial, Effizienzschätze und technologische Helfer, die den Alltag erleichtern.

Kurz gesagt: Digitalisierung ist kein Monster unter dem Schreibtisch – eher ein Haustier, das ein bisschen Training braucht.

Materialknappheit, Fachkräfte & Finanzrisiken – drei Klassiker, die man auch positiv sehen kann

Österreich ist als Wirtschaftsstandort stark mit internationalen Lieferketten verflochten. Das kann herausfordernd sein – aber es zwingt Unternehmen gleichzeitig zu Kreativität. Materialverfügbarkeit und volatile Rohstoffpreise werden so zu einem Innovationsbeschleuniger: alternative Lieferanten suchen, neue Kooperationen schmieden, Prozesse verschlanken. Wo Engpässe auftreten, entstehen oft die besten Ideen.

Der Fachkräftemangel wiederum – so ärgerlich er auch sein mag – ist ein klarer Auftrag: Wer in Ausbildung, Talentprogramme und attraktive Arbeitsmodelle investiert, punktet nicht nur bei Bewerberinnen und Bewerbern, sondern stärkt auch seine Innovationskraft. Und ja, moderne Arbeitsplätze mit guter Kultur sind längst kein „Nice to have“ mehr – sie sind ein echter Wettbewerbsvorteil.

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© gettyimages

Finanzielle Risiken wie Vertrags- und Bonitätsfragen erinnern daran, wie wichtig ein vernetzter Blick auf das Unternehmen ist. Wer Finanzen, Personal und Operatives nicht isoliert betrachtet, sondern als Gesamtsystem steuert, verschafft sich gleich doppelt Vorteile: weniger Krisenanfälligkeit und mehr Wachstumschancen. Kein schlechter Deal.

Strategien für morgen – warum Resilienz das neue „Must-have“ ist

Ob globale Unsicherheiten, technologische Sprünge oder neue regulatorische Anforderungen – erfolgreiche Unternehmen eint vor allem eines: Sie bleiben offen, neugierig und beweglich. Wer Risiken nicht als Bedrohung, sondern als Chance wahrnimmt, gestaltet aktiv mit und schafft eine Unternehmenskultur, die die Zukunft nicht fürchtet, sondern formt.

Resilienz bedeutet nicht, Rückschläge zu vermeiden. Es bedeutet, nach jedem Wandel ein Stück klüger, vernetzter und innovativer zu sein. Und darin steckt letztlich die größte Stärke österreichischer Unternehmen: die Fähigkeit, Herausforderungen mit Pragmatismus, Erfahrung – und manchmal einer guten Portion Humor – zu begegnen.

Autor: Harald Luchs

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