Können Quereinsteiger dabei helfen die Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen?

Arbeitgeber schätzen frische Perspektiven – Quereinsteiger tragen zur Innovation und Diversität bei.
© Marcel Frommer
Können Quereinsteiger dabei helfen die Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen?
Thomas Kindler, Managing Director von XING.

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In Österreich spielen Quereinsteiger in Unternehmen eine tendenziell wichtigere Rolle. Zwei Drittel (67 %) der Personaler geben 2025 an, dass Quereinsteiger im Recruiting die gleichen Chancen haben wie Bewerber mit traditionellem Werdegang. Von 16 Prozent der HR-Verantwortlichen werden Quereinsteiger sogar bevorzugt behandelt.

Fortsetzung des Trends

Der Trend setzt sich fort: Nur 14 Prozent der Personaler behandeln Quereinsteiger weniger bevorzugt. Im Vorjahr waren es noch 31 Prozent. Nur von 2 Prozent werden sie generell nicht berücksichtigt und 1 Prozent hatte bislang überhaupt keine Erfahrungen mit ihnen.

Denken HR-Verantwortliche an Quereinsteiger, stimmen sie folgenden Aussagen („eher“ bis „sehr“) zu:

95 Prozent sagen, Quereinsteiger tragen frische Perspektiven und neue Ideen ins Unternehmen. 94 Prozent geben an, dass Quereinsteiger zu Innovation beitragen, indem sie unterschiedliche Erfahrungen einbringen. Ebenso viele sind der Meinung, sie fördern die Vielfalt und Diversität in Unternehmen.

Dass Quereinsteiger dabei helfen können, den Fachkräftemangel zu lösen, sagen 93 Prozent. 16 Prozent legen bei ihrer Recruiting-Strategie daher verstärkten Fokus auf Quereinsteiger.

Nichtsdestotrotz sehen Personaler die Einstellung von Quereinsteigern auch nüchtern:

95 Prozent sind sich dessen bewusst, dass sie oft längere Einarbeitungszeit benötigen, um sich die neue Rolle einzufinden (stimme „eher“ bis „sehr“ zu). Mit Quereinsteigern, die nicht die erforderlichen Fähigkeiten und Kenntnisse mitbringen, haben indes 92 Prozent der Unternehmen bereits eine schlechte Erfahrung gemacht.

Können Quereinsteiger dabei helfen die Lücken am Arbeitsmarkt zu schließen?
© XING

„Dass HR-Verantwortliche Quereinsteiger stärker in den Fokus nehmen, macht absolut Sinn und ist die Konsequenz eines sich verändernden Arbeitsmarktes. In Zeiten, in denen Betriebe händeringend nach passenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern suchen, ist es nur logisch, die Fühler breiter auszustrecken und verstärkt Quereinsteiger aus anderen Branchen für Neubesetzungen auf dem Radar zu haben. Schließlich bringen sie frische Ideen in das Unternehmen – und sie fördern Innovation. Zwei Faktoren, die heute wettbewerbsentscheidend sein können“, unterstreicht Thomas Kindler, Managing Director von XING.

Alternative Quereinstieg?

Wie aber stehen die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selbst zum Quereinstieg?

Unter den 1.000 befragten Beschäftigten in Österreich zeigt sich: Etwas mehr als ein Drittel hat schon einmal über einen Quereinstieg nachgedacht, aber ihn noch nicht vollzogen (2025: 36 %; 2024: 35 %). 37 Prozent der Beschäftigten in Österreich haben noch gar nicht über den Quereinstieg nachgedacht (2024: 39 %). Ganze 27 Prozent haben bereits einmal als Quereinsteiger die Branche gewechselt (2024: 26 %).

Welche Gründe waren ausschlaggebend für die Branchen-Wechsler?

45 Prozent haben wegen finanzieller Vorteile gewechselt. Bessere Jobsicherheiten sah ein Drittel (33 %). Fast genauso viele sahen im Wechsel eine sinnvollere Tätigkeit (30 %). Weil sie neue Kenntnisse oder die notwendigen Qualifikationen erlangt haben, ist ein Viertel der Befragten umgestiegen (25 %).

Welche Gründe haben sie davon bislang abgehalten?

Schlechtere Bezahlung bzw. ein geringeres Einstiegsgehalt (47 %) werden als Hauptgrund genannt. Mangelnde Fachkenntnisse, notwendige Qualifikationen sowie längere Einarbeitungszeiten waren für ein Drittel ausschlaggebend (34 %). Weniger Jobsicherheit gaben beinahe so viele an (32 %).

https://new-work.se

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