Generative KI (Gen AI) revolutioniert den Unternehmensalltag

Heute skalieren 30 Prozent der Betriebe Gen AI vollständig oder teilweise – 2023 waren es 6 Prozent.
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Generative KI (Gen AI) revolutioniert den Unternehmensalltag
Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende von Capgemini Österreich.

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Die Einführung von Gen AI Tools und entsprechende Investitionen nehmen stark zu. Das zeigt die neue Studie des Capgemini Research Institute mit dem Titel „Harnessing the value of AI: Unlocking scalable advantage“.

Der Studie zufolge erwarten fast 60 Prozent der befragten Unternehmen, dass KI innerhalb der nächsten zwölf Monate als aktives Teammitglied oder als Aufsicht anderer KI-Systeme eingesetzt wird. Diese Rolle übernimmt KI aktuell bei 44 Prozent der Unternehmen.

Gleichzeitig geben Unternehmen an, nicht ausreichend auf die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschine vorbereitet zu sein. Zwei Drittel der befragten Unternehmen gehen davon aus, dass sie dafür ihre Teams neu strukturieren müssen – die meisten rechnen mit einer grundlegenden Veränderung ihrer Organisationsstruktur.

Schnelle Integration von KI

30 Prozent der Unternehmen skalieren Gen AI bereits heute vollständig oder teilweise. 2023 waren es nur sechs Prozent, das entspricht einer Verfünffachung innerhalb von zwei Jahren.

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Vorreiter bei der Einführung von Gen AI sind Branchen wie Telekommunikation, Konsumgüter sowie Luftfahrt und Verteidigung. Im Fokus bleiben dabei zentrale Geschäftsbereiche wie Kundenservice, Marketing, Risikomanagement und IT.

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„Die Integration Künstlicher Intelligenz in die Wirtschaft erfolgt schneller als nahezu jede andere Technologie zuvor. Die Unternehmen und der öffentliche Sektor experimentieren über alle Fachbereiche und Industrien hinweg. Erfolgreiche Experimente sind jedoch weder der Garant für eine reibungslose Integration oder wertschöpfende Skalierung noch für einen direkt messbaren Return on Investment. Die größten Herausforderungen liegen noch immer im Zugang und der Qualität der Daten sowie einer KI-gestützten Infrastruktur. Um nachvollziehbare, datengetriebene Entscheidungen zu gewährleisten, ist die Datenbasis in ein vertrauenswürdiges Umfeld einzubetten. Die richtige Balance zwischen Menschen und Maschinen ist der Schlüssel, um den Wert von Daten nachhaltig zu maximieren“, erklärt Martina Sennebogen, Vorstandsvorsitzende von Capgemini Österreich.

Investitionsschub bei Gen AI

Die Studie zeigt, dass Investitionen in Gen AI zunehmen: in den vergangenen zwölf Monaten erhöhten 88 Prozent der Unternehmen ihre Gen-AI-Investitionen um durchschnittlich neun Prozent.

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Mittlerweile fließen zwölf Prozent des IT-Budgets in Gen AI. Dieser Trend wird sich auch fortsetzen: 61 Prozent der Unternehmen planen eine weitere Erhöhung ihrer Gen-AI-Investitionen im kommenden Jahr. 79 Prozent sind mit den bisherigen Ergebnissen zufrieden.

Allerdings berichten Unternehmen von einem unerwarteten Anstieg der Cloud-Kosten: Mehr als die Hälfte erlebte sogenannte „Rechnungsschocks“, ausgelöst durch die schnelle Ausweitung von Gen-AI-Initiativen, die ursprüngliche Prognosen übertrafen. Um Kosten zu optimieren, setzen Unternehmen zunehmend auf Small Language Models (SLMs).

KI-Agenten und Multi-Agenten-Systeme

Insbesondere die Nutzung von KI-Agenten stieg im vergangenen Jahr kontinuierlich an, ebenfalls ein Trend, der sich fortsetzen wird: Die meisten Geschäftsbereiche werden künftig mindestens einen Prozess durch KI-Agenten abwickeln lassen, was sich vor allem in Produktdesign / Forschung & Entwicklung, Marketing und Vertrieb zeigt. In diesen drei Bereichen gehen neun von zehn Führungskräfte davon aus, dass KI-Agenten, innerhalb der nächsten drei bis fünf Jahre, mehrere Prozesse übernehmen werden.

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Eine weitere Erkenntnis: KI-Agenten-Systeme werden zunehmend komplexer und vernetzter. Multi-Agenten-Systeme gelten vor diesem Hintergrund als nächster großer Entwicklungsschritt. Von den Unternehmen, die KI-Agenten skalieren, testen oder skalieren bereits 45 Prozent auch Multi-Agenten-Systeme. Fast vier von zehn (38 Prozent) glauben, dass sich KI-Agenten in den nächsten drei bis fünf Jahren zu selbstlernenden Systemen mit sinkender menschlicher Aufsicht entwickeln werden.

Obwohl die Nutzung von autonomen KI-Agenten stark ansteigt, zeigt die aktuelle Studie, dass eine Mehrheit (71 Prozent) der Unternehmen ihnen im Unternehmenskontext nicht vollständig vertraut.

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„Es ist ein Paradoxon, dass trotz exponentiell steigender KI-Investitionen und Nutzung von KI-Agenten das Vertrauen in KI-Systeme abnimmt: Gaben 2023 überraschende 73 Prozent der Konsumenten an, den KI-generierten Inhalten zu vertrauen, waren es im Juni 2024 noch 42 Prozent und im Juli 2025 nur noch 27 Prozent. Das zeigt, wie wichtig der menschenzentrierte Ansatz ist. Zur erfolgreichen Nutzung und nachhaltigen Wertschöpfung von KI-Systemen ist der Mensch und nicht die Technologie ins Zentrum zu stellen“, ergänzt Martina Sennebogen.

Das unterstreicht die Notwendigkeit, Governance-Lücken zu schließen, um Vertrauen in KI-Systeme aufzubauen. Allerdings haben viele Unternehmen Schwierigkeiten, klare Leitplanken und Governance-Strukturen für KI zu etablieren: Nur 46 Prozent verfügen über entsprechende Richtlinien. Die meisten halten sich zudem selten daran.

Nähere Informationen zur vollständigen Studie finden Sie hier.

https://www.capgemini.com

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