Die Faszination für den Weltraum hat die Menschheit seit jeher in ihren Bann gezogen. Von den ersten Schritten auf dem Mond mit Apollo 11 bis hin zu den Einblicken in die Tiefen des Universums durch das Hubble-Weltraumteleskop – unser Streben nach Wissen und Entdeckung kennt keine Grenzen.
Mit der im Oktober 2024 gestarteten Hera-Mission wird diese Begeisterung auf eine neue Ebene gehoben. Die Mission, eine bedeutende Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Weltraumorganisation (ESA), Impact AI, Terra Mater Studios und Microsoft Österreich, macht Raumfahrt nun für alle erlebbar – dank einer interaktiven KI-Assistenz, die in Echtzeit Erkenntnisse aus dem All liefert.
Das Ziel ist klar: die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen.
Asteroidenabwehr zum Schutz der Erde
Hera ist Teil der weltweit ersten Testmission zur Asteroidenabwehr, bekannt als „Planetary Defense“, die in enger Zusammenarbeit mit der JAXA (Japan Aerospace Exploration Agency) und der NASA (National Aeronautics and Space Administration) durchgeführt wird.
Das klare Ziel dieser Mission ist es, Technologien zur Ablenkung von Asteroiden zu validieren und somit die Erde vor potenziellen kosmischen Bedrohungen zu schützen. Im Laufe der Erdgeschichte kam es immer wieder zu Asteroideneinschlägen – die entscheidende Frage lautet daher nicht, ob ein solcher Einschlag in der Zukunft stattfinden wird, sondern wann. Der Aufbau eines effektiven planetarischen Verteidigungssystems ist deshalb von größter Bedeutung.
Hera wird als erste Raumsonde ein binäres Asteroidensystem (Didymos und dessen Mond Dimorphos – Anm. d. Red.) erforschen und auf den Erkenntnissen der NASA-DART-Mission von 2022 aufbauen, die zeigte, dass Asteroiden gezielt, durch einen Einschlag, von ihrem Kurs abgelenkt werden können. Die Auswirkungen des Einschlags waren jedoch überraschend groß und stellten die Wissenschaft vor neue Fragen: Warum war der Effekt so stark? Und was können wir aus der Beschaffenheit von Asteroiden lernen?
Um Antworten auf diese Fragen zu finden, werden die Ergebnisse der DART-Mission eingehender analysiert, um praktikable Technologien zur Abwehr von Asteroiden zu entwickeln. Hera wird als erste Raumsonde ein binäres Asteroidensystem, bestehend aus zwei eng umkreisenden Asteroiden, erforschen und dabei innovative Technologien testen, die die Menschheit vor künftigen Katastrophen schützen könnten.
Hera Space Companion
Die Hera-Mission geht allerdings weit über ihre Rolle in der planetaren Verteidigung hinaus. Sie eröffnet Menschen auf der ganzen Welt die Möglichkeit, Teil eines bedeutenden wissenschaftlichen Unterfangens zu sein.
Im Zentrum dieser Mission steht der Hera Space Companion, ein KI-gestützter Assistent, der eine neue Dimension der Interaktivität bietet. Nutzer:innen können sich aktiv mit dem Raumfahrzeug unterhalten, Entdeckungen in Echtzeit verfolgen und einen einzigartigen Einblick hinter die Kulissen der Weltraummission gewinnen.
Ob es um die neuesten Daten zu Asteroiden oder um Technologien geht, die während der Mission getestet werden: Der Hera Space Companion bringt die Wissenschaft direkt zu den Menschen, während die Raumsonde Millionen von Kilometern von der Erde entfernt ihre Mission erfüllt.
Dank der von Microsoft Azure unterstützten Plattform wird diese Form der Interaktivität überhaupt erst möglich. Der intelligente Assistent verarbeitet die Anfragen der Nutzer:innen und greift auf die aktuellsten wissenschaftlichen Daten der ESA zu. So erhalten die Menschen präzise und zeitnahe Antworten, die nicht nur Einblicke in die Mission, sondern auch in den neuesten Stand der Weltraumforschung bieten.
Damit eröffnet die Hera-Mission nicht nur einen bedeutenden Fortschritt in der planetaren Verteidigung, sondern markiert auch den Beginn einer neuen Ära im Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse.
Von der Klimaforschung bis zur Erdbeobachtung: Der Ansatz des Hera Space Companion hat großes Potenzial in anderen wissenschaftlichen Disziplinen. Wissenschaft wird dadurch greifbar und zugänglich – weg vom Elfenbeinturm, hin zu einem gemeinsamen Erlebnis, das Neugierde weckt und individuelles Lernen fördert.
„Mit Hera haben wir gezeigt, dass Wissenschaft für alle zugänglich und spannend sein kann. Dieses Projekt zeigt, dass KI nicht nur Lösungen für die Herausforderungen von heute bietet, sondern auch das Potenzial hat, die Art und Weise, wie wir Wissen erwerben und teilen, grundlegend zu verändern“, ergänzt Hermann Erlach, General Manager von Microsoft Österreich.