Wiener Elektronikentwicklung optimiert Datenqualität europäischer Umweltsatelliten

Die Innovation sorgt für eine genaue Lokalisierung des Satelliten im All und für präzisere Umweltdaten.
© Beyond Gravity
Wiener Elektronikentwicklung optimiert Datenqualität europäischer Umweltsatelliten
Kurt Kober, Geschäftsführer von Beyond Gravity Austria.

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Bereits am 4. September ist ein neuer europäischer Umweltsatellit ins Weltall geschickt worden. Der Satellit Sentinel-2C ist vom europäischen Weltraumbahnhof in Kourou, Südamerika, an Bord einer europäischen Vega-Rakete, gestartet. Ein Navigationsempfänger von Österreichs größtem Weltraumzulieferer Beyond Gravity Austria verbessert hierbei maßgeblich die Datenqualität.

Wiener Elektronikentwicklung optimiert Datenqualität europäischer Umweltsatelliten
Die Vega-Rakete mit dem Sentinel-2C-Satelliten an Bord am Startplatz des europäischen Weltraumbahnhofs in Kourou.
© ESA-CNES-ARIANESPACE / Optique vidéo du CSG–T. Leduc

„Je genauer die Positionsbestimmung, desto genauer die Umwelt- und Klimadaten, die der Satellit zu Erde sendet“, erörtert Kurt Kober, Geschäftsführer von Österreichs größtem Weltraumzulieferer Beyond Gravity Austria mit Sitz in Wien-Meidling.

Das Wiener Navigationssystem für den Sentinel-2C-Satelliten erlaubt mit Nachbearbeitung eine Genauigkeit von wenigen Zentimetern.

Erdbeobachtungsprogramm Copernicus

Sentinel-2C ist Teil des Erdbeobachtungsprogramms Copernicus der Europäischen Kommission, des weltweit fortschrittlichsten Erdbeobachtungssystems. Copernicus liefert kontinuierlich unabhängige und verlässliche Erdbeobachtungsdaten und -dienste für Behörden, Unternehmen und Bürger:innen rund um den Globus. Das Programm wird von der EU und der ESA mitfinanziert.

Der Copernicus-Satellit Sentinel-2C wird mit seiner großen Reichweite, seiner hohen Auflösung und seinen multispektralen optischen Kapazitäten ein breites Spektrum von operativen Anwendungen unterstützen, darunter für die Landwirtschaft, die Überwachung der Wasserqualität, das Management von Naturkatastrophen (z. B. Waldbrände, Vulkane, Überschwemmungen) und die Erkennung von Methan-Emissionen. In der Landwirtschaft hilft die Mission bei der Überwachung der Gesundheit von Nutzpflanzen, der Vorhersage von Ernteerträgen und der Ermöglichung von Präzisionslandwirtschaft.

Wiener Elektronikentwicklung optimiert Datenqualität europäischer Umweltsatelliten
Der Sentinel-2C-Umweltsatellit im Reinraum in Kourou (Südamerika).
© Airbus, ESA, CNES, EU

Die Bilder werden verwendet, um Pflanzentypen zu erkennen und biophysikalische Variablen wie den Blattflächenindex, den Chlorophyll- und Wassergehalt der Blätter zu bestimmen und so das Wachstum und die Gesundheit der Pflanzen zu überwachen.

Heimische Technologie

Aktuell sind drei Doppelpaare der Satelliten Sentinel-1, -2, und -3 im All und zudem der Sentinel-6-Satellit.

„Alle diese europäischen Umweltsatelliten nutzen zur genauen Positionsbestimmung im All rot-weiß-rote Technologie“, konstatiert Kurt Kober.

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Navigationsempfänger LEORIX von Beyond Gravity Austria.
© Beyond Gravity

Die Satellitennavigationsempfänger zur genauen Positionsbestimmung werden am Wiener Hauptsitz von Beyond Gravity Austria entwickelt und produziert. Außerdem werden viele jener ESA-Umweltsatelliten von Thermalschutz aus Österreich vor der Kälte und Hitze im All geschützt (TOP LEADER berichtete hier).

Sentinel-2C wird optische Bilder für Copernicus, die Erdbeobachtungskomponente des Raumfahrtprogramms der Europäischen Union, liefern. Sentinel-2C wird die Erde in einer Höhe von 786 Kilometern umkreisen. Der Satellit wiegt etwa 1,1 Tonnen und wird seinen Vorgänger Sentinel-2A (Start 2015) ablösen. Sentinel-2B (Start 2017) wird später durch einen anderen Satelliten ersetzt werden.

https://www.beyondgravity.com

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