Der Wunsch
Ich beginne meinen Arbeitstag in Ruhe, bereite mich fokussiert auf den Tag vor, baue langsam positive Energie in mir auf und gehe dann motiviert in Meetings, treffe klare Entscheidungen, arbeite gemeinsam mit meinen Teams an Lösungen und schöpfe Kraft aus dem gemeinsamen Wirken und der herausragenden Performance.
Die Realität
Bereits beim Aufwachen schwirren mir die ersten Gedanken bezüglich der Arbeit durch den Kopf. Auf dem Weg dorthin erledige ich bereits dringende Anrufe oder checke die „Urgents“. Physisch angekommen, bin ich innerlich bereits mitten im Führungsalltag. Meetings fallen aus, andere kommen spontan dazu, Teammitglieder sind kurzfristig ausgefallen, die Marktberichte sind düster, ebenso die Absatzzahlen. Auf Situationen reagiere ich, Entscheidungen schiebe ich auf oder treffe sie auf wackeliger Datenbasis. Die meisten – inklusive mir – hoffen, dass unterm Strich etwas übrigbleibt, damit der eigene Arbeitsplatz, zumindest gedanklich, gesichert ist.
Das Ergebnis
Der alltägliche Stress und die ständige Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse führen zu einem permanenten Zustand der Überforderung und Unzufriedenheit. Ich fühle mich, als würde ich viel tun; in Wirklichkeit versuche ich eher, das Notwendigste gut zu erledigen, eben das, was ganz oben liegt. Oder die Person zu befriedigen, die am lautesten fordert.
Diese ständige Reaktion auf Probleme lässt wenig Raum für proaktives Handeln und strategische Entscheidungen. Es führt bei mir zu einem Gefühl der Stagnation und einem Mangel an Innovation und Kreativität. Auch meine Mitarbeiter spüren diese Unsicherheit und reagieren oft mit Demotivation und erhöhter Fluktuation. Ein solches Arbeitsumfeld kann langfristig nicht gesund sein. Meine Organisation verliert an Wettbewerbsfähigkeit, da wir ständig mit internen Problemen beschäftigt sind und kaum Zeit und Ressourcen für die eigentliche Wertschöpfung haben.
Zugegeben, nicht allen geht es so, aber doch bedenklich vielen. Die aktuellen Zahlen in „The State of the Global Workplace 2023“ von Gallup belegen das eindrücklich. Der Zustand von Führungskräften ist so essenziell, auch wirtschaftlich. Denn Führungskräfte sind für 70 % der Unterschiede im Engagement von Mitarbeitenden in Teams verantwortlich. Die Mehrheit der Mitarbeitenden weltweit hat anhaltende Probleme bei der Arbeit und im Leben, was sich unmittelbar auf die Produktivität des Unternehmens auswirkt. Der Hebel liegt maßgeblich bei uns Führungskräften. Am Punkt: Veränderst du dich, verändert sich auch dein Team!
Die Lösung
Wir dürfen wieder in den Flow kommen. Wir alle kennen es, in diesem Zustand zu sein, doch leider eher nur als kürzeres, temporäres Befinden. Am besten beschreibt man ihn als einen inneren Zustand, in dem man völlig in seiner Tätigkeit aufgeht, hochkonzentriert ist und ein Gefühl tiefer Befriedigung erfährt. In diesem Zustand sind positive Grundausrichtung, kreative Lösungen, ein hoher Fokus auf die Sache und das Ziel sowie ein Gefühl der Kontrolle Normalität.
Was wäre, wenn es dir gelingen würde, sukzessive die Zeit, in der du im Flow arbeitest, zu erhöhen? Eine Anleitung in 3 Schritten:
- Tue mehr von den Dingen, die du liebst. Bei der Arbeit und auch in deiner Freizeit. Es erweckt tief in deinem Inneren eine Energie, die positiv und unerschöpflich ist. Sie entspringt deinem Herzen. Dinge, die auf deiner „Mag ich“-Liste nicht ganz oben stehen, erledige mehr und mehr mit Liebe.
- Mache deinen Verstand zu deinem Freund, indem du dich zum Beispiel darin übst, dich mehr und mehr selbst zu beobachten. Es geht hier nicht um Reflexion, sondern ausschließlich um neutrale Beobachtung. Gib Gedanken und Gefühlen weniger Gewicht, nimm sie einfach aus der Vogelperspektive wahr. So fallen innere Widerstände und du wirst freier und selbstbestimmter.
- Beides sind ideale Voraussetzungen dafür, dass die beiden beginnen, wieder als Einheit zu wirken. „Das Herz führt, der Verstand führt aus.“ Das ist die Führungsformel für instabile, unsichere und unvorhersehbare Zeiten multipler Krisen.
Der Benefit
Das Ergebnis ist simpel: ein hochresilienter Zustand, in dem High-Performance nicht nur möglich, sondern normal wird. Dein Team wird davon inspiriert und auch die Team-Performance wird sich steigern. Wir erinnern uns: Wir Führungskräfte sind für 70 % der Unterschiede im Engagement von Mitarbeitenden in Teams verantwortlich.
Über Hans Strobl-Aloni
Hans Strobl-Aloni ist Co-Founder der International Academy of Transformative Leadership, internationaler Keynote Speaker und Leadership Mentor. Mit seinem ganzen Sein hat sich Hans dem positiven Wandel der Businesswelt verpflichtet. Er setzt dabei auf die Transformation von Leaderinnen, indem er sie zu Selbsterkenntnis, Leichtigkeit und Erfolg auf allen Ebenen führt. Orientierung aus ihrem Innersten ist das natürliche Resultat dieser Arbeit und macht sie unabhängig.
Besonderes Augenmerk legt er darauf, Leaderinnen in ihren individuellen Flow-Zustand zu begleiten. So können sie Spitzenleistungen in ungeahnter Einfachheit und zum Wohle von vielen erbringen. Tausende haben von seiner liebevollen Klarheit bereits weltweit profitiert. Menschen gehen ihren Weg mit ihm üblicherweise vertrauensvoll über lange Zeit.
Autor: Hans Strobl-Aloni