Die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland steht nicht nur im Zeichen des Sports, sondern wirft auch bedeutende ökonomische und gesellschaftliche Fragen auf. Während solche Großveranstaltungen potenziell die Wirtschaft durch Investitionen in Infrastruktur und eine erhöhte Konsumnachfrage ankurbeln können, sind die Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Gesellschaft aber auch zum Beispiel der Wirksamkeit von Sponsoring oft Gegenstand intensiver Debatten.
Die aktuelle Umfrage des FOCUS-Instituts beschäftigt sich mit Themen wie dem allgemeinen Interesse an Sportübertragungen; Aspekten wie die Bekanntheit von Sponsoren aber auch Prognosen im direkten Zusammenhang mit der österreichischen Nationalmannschaft. Vorab darf man verraten: Die Daten zeigen, dass die Fußball-Europameisterschaft 2024 mit Interesse und mehrheitlicher Vorfreude verbunden ist.
Sponsoring
Während Adidas und Coca-Cola (Zero) die am häufigsten genannten Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft 2024 von den Befragten sind, fällt jedem zweiten Probanden Ende Mai in Österreich kein offizieller Sponsor zu dieser Veranstaltung spontan ein.
In Anbetracht dessen, dass die Fußball-Europameisterschaft erst bevorsteht, ist dies naturgemäß nachvollziehbar. Auffällig ist auch, dass einige große Marken wie Red Bull, Nike und Heineken als Sponsoren der Fußball-Europameisterschaft 2024 beim Publikum sporadisch erwähnt werden. Dadurch ergibt sich das Bild eines Werbemarktes, der sich noch immer in Verformung befindet und Möglichkeiten für Sichtbarkeitsbemühungen anbietet.
In allen untersuchten europäischen Ländern wird Sponsoring von der Mehrheit der jeweiligen Bevölkerung akzeptiert. Kritische Ansichten zum Sponsoring sind in Deutschland und Frankreich stärker verbreitet.
Die höchsten Anteile von Personen, die Sponsoring positiv für den Sport empfinden, lassen sich in Bosnien und Herzegowina sowie in Spanien beobachten. In Österreich ist die positive Einstellung zum Sponsoring nicht nur insgesamt verbreitet, sondern auch bei jedem einzelnen hauptsoziodemographischen Segment.
Vorfreude und gesellschaftliches Interesse
Die Mehrheit der Bevölkerung (60,9%) freut sich sehr beziehungsweise eher auf die Fußball-Europameisterschaft 2024. Auffällig ist die Diskrepanz zwischen den Geschlechtern:
Während fast dreiviertel der Männer eine sehr große Vorfreude auf das Event haben, sehen zirka die Hälfte der weiblichen Befragten der Fußball-Europameisterschaft freudig entgegen. Die Prognose bezüglich des Abschneidens der heimischen Nationalmannschaft der Österreicher:innen ist nicht besonders optimistisch.
Das Publikum glaubt mehrheitlich, dass das österreichische Team maximal „nur“ das Achtelfinale erreichen wird. Ebenso gaben mehr als zwei Drittel der in Österreich lebenden Personen an, sich zumindest ein Spiel der EM anzusehen, wobei der richtige Fan sogar mehr als 30 Spiele sehen will (11 %).
Eine weitere (internationale) Befragung von FOCUS zeigt den immensen Stellenwert von Fußball in Europa. In der Mehrzahl der analysierten Nationen finden Übertragungen bedeutender Fußballveranstaltungen ein stärkeres Interesse. Konkreter betreffend Österreich sieht man, dass Fußballübertragungen, zusammen mit Olympischen Spielen, unter den Top-3 der interessiertesten Sportübertragungen sind.
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