Emerging Technologies wie Künstliche Intelligenz (KI) zeigen sehr deutlich, welches Potenzial sich dadurch für Unternehmen aller Branchen entfaltet. Trendmanagement hört aber nicht bei der Trendidentifikation auf, sondern man muss es als Unternehmen auch schaffen, einen direkten Nutzen zu generieren. Dieses Thema stand daher im Mittelpunkt der ersten Tech Trend Night der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY.
„Keynote“ von Staatssekretär Florian Tursky
Florian Tursky, Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation, ging bei seinem Vortrag auf den Staat als „Innovationswegbereiter“ ein, welchem dadurch bei der Gestaltung einer zukunftsorientierten Gesellschaft eine entscheidende Rolle zukommt.
Das digitale Arbeitsprogramm der Bundesregierung, der „Digital Austria Act“, ist demnach ein wichtiger Schritt, Wohlstand und Sicherheit durch Digitalisierung zu erhalten und auszubauen:
„Die Herausforderung war immer, die verschiedenen Behörden miteinander zu vernetzen. Gerade mit FinanzOnline oder mit anderen Services des Digitalen Amtes setzt Österreich europaweit im Moment eine Benchmark. Hier leistet die Verwaltung Pionierarbeit“, betont Florian Tursky.
Bündelung der Kräfte
Ziel ist es nun, die gemeinsame E-Government-Strategie von Bund, Ländern und Gemeinden weiter auszubauen und noch mehr digitale Amtswege für die Bürger:innen anzubieten:
„Die Services müssen einfacher, bequemer und sicherer werden – und so einfach wie Tinder zu nutzen sein. Es werden zwei Faktoren dabei entscheidend sein, ob das E-Government in den Köpfen der Menschen ankommt: Das sind Usability und Transparenz“, verdeutlicht der Staatssekretär für Digitalisierung und Telekommunikation.
Damit die digitale Transformation für Österreich erfolgreich ist, braucht es eine in Digitalagenden kompetente Bevölkerung. Die digitale Kompetenzoffensive ist daher ein Schlüssel.
„Wir müssen es schaffen, dass sich die Menschen auf die Digitalisierung einlassen und Vorbehalte abbauen. Nur so können die Chancen der Digitalisierung von allen genutzt werden“, unterstreicht Florian Tursky.
Eine sinnvolle Regulierung auf europäischer Ebene durch den AI-Act sowie auf nationaler Ebene durch eine zukünftige KI-Behörde soll Innovationen ebenfalls vorantreiben. Künstliche Intelligenz leistet einen wichtigen Beitrag, um die Zukunftsfähigkeit von Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung zu sichern.
Technologieintegration als Hürde für Unternehmen
Auch in der Wirtschaft ist Digitalisierung der Treiber von Innovation, denn diese ist die Grundlage für das Bestehen im globalen Wettbewerb. Deshalb sollten Unternehmen die Trendforschung nicht vernachlässigen und sich aktiv auf die Suche nach neuen Entwicklungen begeben.
CIOs müssen darüber hinaus aber auch verstehen, wie man neue Technologien am besten in die Geschäftsstrategie des Unternehmens integrieren kann. Innovationsmanagement bedeutet aber auch, das richtige Gerüst für Großunternehmen zu bauen, damit Innovationen schnell, effizient und kundenzentriert gestaltet werden können. Es braucht nicht nur Ideen, sondern eine klare Governance und Methodik.
„CIOs und CDOs sind gefordert, Technologie-Trends zu bewerten und die jeweils individuellen Vorteile für ihre Unternehmen herauszuarbeiten. Auf dieser Basis können sie als Sponsor:innen von zielgerichteten Innovationsprojekten agieren.“, so Ali Aram, Leiter des Technology Consulting bei EY Österreich.
Die richtige Unternehmenskultur sowie Verantwortungsträger:innen, die das Thema in die Geschäftsführung und in den Vorstand tragen, sind darüber hinaus dazu notwendig. Auch der Staat setzt die notwendigen Rahmenbedingungen und Leitlinien, um Innovation im wirtschaftlichen Umfeld zu fördern. Aus einem Trend aber Mehrwert zu generieren ist oft die große Schwierigkeit, denn Innovation in der Praxis ist harte Arbeit.
„Über Trends wie künstliche Intelligenz wird heiß diskutiert. Der tatsächliche Nutzen im Zuge der Operationalisierung bleibt leider meistens aus. Trends wie KI tatsächlich in den Betrieb zu überführen, bedarf einer klaren Strategie, um Stolpersteine zu vermeiden“, erörtert Daniel Erbert, Senior Consultant im Bereich Data & Analytics bei EY Österreich, abschließend.