Über seine beiden Marken Regro und Schäcke sowie das Tochterunternehmen Comtech steht REXEL Austria seinen Kund:innen – über 16.000 österreichischen Unternehmen aus dem Elektrohandel, -gewerbe, der Industrie sowie dem Facility Management– als verlässlicher Partner zur Seite. Dabei punktet das Unternehmen nicht nur mit ausgeprägter Service-Orientierung, sondern bietet 24-Stunden-Lieferung (in vielen Fällen sogar 12-Stunden-Lieferung) in ganz Österreich. Das Herzstück dafür bildet das 23.000 m2 große REXEL-Logistikzentrum in Weißkirchen, Oberösterreich. Rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kümmern sich dort tagtäglich um die reibungslose Abwicklung, sodass Kund:innen ihre Ware rechtzeitig erhalten. Das Team bewerkstelligt täglich mehr als 20.000 Auslieferpositionen bei 45.000 Lagerartikeln. Als Supply Chain Manager von REXEL Austria zeichnet sich Stefan Huemer hauptverantwortlich für die Logistik des Unternehmens. Die Ergebnisse können sich sehen lassen: So erhielt REXEL 2017 den Österreichischen Logistikpreis des VNL (Verein Netzwerk Logistik) und das Logistikzentrum in Weißkirchen wurde 2018 im Rahmen des LOZ-Awards als bestes Logistikzentrum Österreichs ausgezeichnet. „Unsere Lieferbereitschaft von rund 98 Prozent auf Lagerware signalisiert sehr hohe Verfügbarkeit. Unsere Lagerbewirtschaftung und die verlässliche Lieferung am nächsten Werktag ermöglichen unseren Kund:innen, ihre eigenen Lagerbestände zu reduzieren und so Kosten einzusparen“, so Huemer. Gemeinsam mit seinem Team setzt er sich laufend mit neuesten Entwicklungen aus dem Sektor auseinander und fasst vier zukunftsweisende Trends zusammen.
Logistik goes green
Ein globaler Megatrend für die nächsten Jahre und Jahrzehnte ist das Thema Nachhaltigkeit. Vor allem die Logistik kann einen Großteil zur Einsparung von Treibhausgas-Emissionen beitragen. Gepusht wird der Trend einerseits durch den Einfluss der Konsument:innen, deren Wunsch nach reduzierten Treibhausgasen und einer nachhaltigen Supply Chain immer größer wird. Auf der anderen Seite macht das Inkrafttreten neuer Gesetze diese Nachfrage nahezu unabdinglich. Nachhaltigkeit bei Verpackungen, Transportmitteln und Transportwegen rücken immer mehr in den Fokus. „Wir haben hier unterschiedliche Ansätze. So nutzen wir etwa 100 Prozent recyclebare Verpackungsmaterialien. Für die Auslieferung verwenden wir unter anderem stapelbare Mehrwegbehälter. Dadurch schonen wir nicht nur die Umwelt, sondern vermeiden auch Beschädigung und Verschmutzung der Ware. Unsere Kund:innen schätzen mitunter, dass ihre Verpackungs- und Entsorgungskosten reduziert werden“, sagt Huemer. Ein großer Hebel liegt dem Experten zufolge im Einsatz energieeffizienter Lösungen für die Produktion und Lagerhaltung. Der Strom im Logistikzentrum wird bereits zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezogen und zusätzlich treibt REXEL seine Energie-Autarkie durch Photovoltaikanlagen und Speicher weiter voran. Mithilfe eines Energiemonitoring-Systems konnte am Standort in Weißkirchen eine jährliche Stromeinsparung von 15 Prozent erreicht werden, was einer jährlichen CO2-Reduktion von 60 Tonnen entspricht. „Bevor man gezielt Strom einsparen kann, muss man wissen, wo der größte Verbrauch anfällt“, ergänzt Huemer. Für die Zukunft seien CO2-neutrale Zustellungen anzustreben, durch E-Mobilität mit Strom aus erneuerbaren Quellen, Wasserstoff oder andere Antriebsformen.
Transparenz sorgt für stabile Lieferketten
Insbesondere während und nach der Corona-Pandemie waren die Instabilität und Intransparenz der Lieferketten DAS Thema (Stichwort Suez-Kanal, etc.). „Was die Produktverfügbarkeit betrifft, gibt es in bestimmten Segmenten immer noch Herausforderungen. Im Großen und Ganzen hat sich das Thema aber wieder stabilisiert. Eine transparente Supply Chain bietet aber in jedem Fall die Möglichkeit, Risiken innerhalb des Liefernetzwerkes zu identifizieren und zu beseitigen und sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen. Erreichbar wird diese Transparenz durch die Digitalisierung sowie den Einsatz innovativer Technologien“, ist Huemer überzeugt. Prozesse sollen so transparent sein, dass es mitunter problem- und lückenlos möglich ist, die Herkunft jeder einzelnen Komponente nachzuweisen. REXEL Austria setzt auf moderne Technologien und Datenmanagement, um Echtzeitinformationen über den Status der Lieferungen zu gewährleisten. Die Kund:innen können somit jederzeit den aktuellen Stand ihrer Bestellungen einsehen und planen ihre eigenen Abläufe effizienter.
Durch Automatisierung zu Effizienz
Entwicklungen in der Automatisierung wie Robotik und autonomes Fahren können dabei helfen, Logistikprozesse noch effizienter zu gestalten und Kosten zu senken. REXEL hat 2022 im Logistikzentrum mit der Errichtung eines „Autostore“ begonnen – eine teilautomatisierte Logistiklösung zur Handhabung von Kleinteilen. So wird die zeitliche Flexibilität bei Bestellungen für Kund:innen erhöht und Mitarbeiter:innen werden von manuellen Tätigkeiten entlastet. Durch die zusätzlich geschaffene Fläche kann das Sortiment an lagernden Artikeln wesentlich erweitert werden, von derzeit 45.000 auf bis zu 60.000 Artikel. Der Testbetrieb für den Autostore läuft bereits, im vierten Quartal dieses Jahres soll der reguläre Betrieb aufgenommen werden. Die Erwartungen an das Projekt, das für Huemer und sein Team einen Meilenstein in Richtung Zukunft darstellt, sind dem Experten zufolge klar: „Hohe Flächen- und Raumnutzung, kompakte Lagerung, Energie-Einsparung gegenüber anderen marktüblichen Lösungen sowie klassischen Staplern, Erweiterung von Kapazität und Geschwindigkeit durch Skalierbarkeit und die Schaffung noch ergonomischerer Arbeitsplätze für unsere Mitarbeiter:innen.“
Datenmanagement als Basis der Digitalisierung
Daten sind das A und O zur Weiterentwicklung des eigenen Unternehmens – auch in der Logistik. Ziel des Einsatzes von Big Data und einer intelligenten Vernetzung von Marktteilnehmern ist es, die gesamte Lieferkette zu stabilisieren und mögliche Ausfälle oder Störungen vorauszusehen und zu vermeiden oder alternative Pläne zu entwickeln, um die vorgegebenen Timings dennoch einzuhalten. Zusätzlich können durch die Daten Transportrouten optimiert werden, um ihre Effizienz zu steigern (z.B. konsolidierte Zustellungen). „Das Potential von smartem Datenmanagement ist auch für die Elektrobranche unbestreitbar. Daher arbeiten unsere Teams laufend daran, neue Einsatzmöglichkeiten zu eruieren, die für uns Sinn machen, beispielsweise Teilautomatisierungen von Prozessen durch Künstliche Intelligenz (KI). Nicht nur physisch, sondern auch durch den Einsatz von Anwendungen, die nicht-wertschöpfende Tätigkeiten reduzieren“, lässt Huemer wissen. Bereits seit 2018 setzt REXEL in seinem Logistikzentrum auf KI-basierte Optimierung der Supply Chain. Die Software greift auf leistungsstarke Prognoseverfahren zurück, die auf Methoden der künstlichen Intelligenz und praxiserprobten Optimierungsalgorithmen aufbauen. So profitiert der Elektrogroßhändler von treffsicheren Absatzprognosen, Bestandssenkungen um bis zu 40 Prozent, einer Maximierung der Lieferfähigkeit, einer verlässlichen Produktionsplanung und mehr Transparenz über die gesamte Planungskette.