Trotz der sich weltweit abschwächenden Konjunktur hält die „große Resignation“ an. Eine:r von vier Beschäftigten weltweit (26 %) gibt an, in den nächsten zwölf Monaten den Arbeitsplatz wechseln zu wollen, gegenüber 19 Prozent im Vorjahr.
Die Arbeitnehmer:innen, die am ehesten den Arbeitgeber wechseln würden, fühlen sich überlastet (44 %), haben Schwierigkeiten ihre Rechnungen zu bezahlen (38 %), oder gehören der Generation Z an (35 %). Weniger als die Hälfte (47 %) dieser jungen Gruppe gab außerdem an, dass sie ihre Arbeit als erfüllend empfinden und dass sie bei der Arbeit „sie selbst sein“ können (51 %).
Inflation und die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt
Die wirtschaftliche Abkühlung und die steigenden Kosten im Alltag wirken sich deutlich auf die Arbeitnehmer:innen aus. Der Anteil der Beschäftigten weltweit, die angaben, dass sie am Ende des Monats noch Geld übrighaben, ist von 47 Prozent im letzten Jahr auf 38 Prozent gesunken.
Der wirtschaftliche Druck treibt auch die Forderungen nach mehr Lohn in die Höhe: Der Anteil der Arbeitnehmer:innen, die eine Gehaltsverhandlung planen, ist im Vergleich zum Vorjahr von 35 Prozent auf 42 Prozent gestiegen.
„Wir sehen, dass es mehr denn je auf das Leadership ankommt, um Talente zu halten. Führungskräfte müssen heute auf ihre Mitarbeiter:innen hören, wenn sie eine zukunftsfähige Belegschaft für morgen schaffen wollen. Dazu gehört auch, die Wünsche und Bedürfnisse, die es aktuell aufgrund der prekären Wirtschaftslage gibt, zu verstehen und darauf zu regieren“, erläutert Nicole Prieller, Workforce Transformation Lead bei PwC Österreich.
KI-Revolution in der Arbeitswelt
Mehr als die Hälfte (52 %) der Arbeitnehmer:innen weltweit erwartet, dass sich KI in den nächsten fünf Jahren positiv auf ihre Karriere auswirken wird, wobei fast ein Drittel (31 %) der Meinung ist, dass sie ihre Produktivität und Effizienz bei der Arbeit steigern wird. Viele sehen KI auch als Chance, neue Fähigkeiten zu erlernen (27 %).
In der Einstellung gegenüber KI treten die finanzielle Situation, persönliche Qualifikation und demografische Unterschiede deutlich hervor:
- Mehr als ein Drittel (37 %) der Angestellten, denen es finanziell besser geht, geben an, dass KI ihre Produktivität verbessern wird, im Vergleich zu nur knapp einem Viertel (24 %), denen es finanziell weniger gut geht.
- Auch höher qualifizierte Arbeitnehmer:innen sehen einem sich rasch verändernden wirtschaftlichen und beruflichen Umfeld mit größerer Zuversicht entgegen: Mehr als die Hälfte (51 %) glaubt daran, dass sich die für ihre Tätigkeit erforderlichen Qualifikationen in den nächsten fünf Jahren erheblich verändern werden, gegenüber nur 15 Prozent bei Arbeitnehmer:innen, die keine spezielle Ausbildung haben.
- Etwa zwei Drittel sind zuversichtlich, dass ihr Arbeitgeber ihnen helfen wird, die erforderlichen digitalen, analytischen und kollaborativen Fähigkeiten zu entwickeln. Diese Zahlen sinken auf weniger als die Hälfte derjenigen, die derzeit nicht in Berufen arbeiten, die eine spezielle Ausbildung erfordern.
- Jüngere Generationen erwarten viel eher, dass sich KI auf ihre Karriere auswirken wird: Während etwas mehr als ein Drittel (34 %) der Babyboomer glaubt, dass KI keine Auswirkungen auf ihre Karriere haben wird, sind nur 14 % der Gen Z und 17% der Millennials dieser Meinung.
Transformationsfreudigkeit als Schlüssel zum Erfolg
Insbesondere die jüngeren Generationen glauben, dass ihre Arbeitgeber ohne Transformation langfristig nicht überleben werden (40 %). Das Vertrauen in die Langlebigkeit des Unternehmens ist aber auch der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung. So sind die pessimistischen Beschäftigten mehr als doppelt so häufig bereit, in den nächsten zwölf Monaten zu gehen.
„CEOs wissen, dass sie ihr Unternehmen immer wieder neu erfinden müssen, um die nächste Herausforderung zu bestehen – denn ohne Transformation werden die Arbeitgeber die aktuellen Herausforderungen nicht bewältigen. Dabei dürfen Führungskräfte nicht immer der gleichen Gruppe von Fachkräften hinterherlaufen, sondern müssen bestehende Talente erkennen und im Unternehmen weiterbilden. Auch beim Einstellungsprozess dürfen sie die Menschen nicht nur auf der Grundlage ihrer aktuellen Qualifikationen beurteilen, sondern auch auf der Grundlage dessen, was sie in Zukunft leisten können“, analysiert Nicole Prieller abschließend.
Das zeigen die Ergebnisse der „Hopes and Fears Global Workforce Survey 2023“ von PwC, in der die Einstellungen und Verhaltensweisen von fast 54.000 Berufstätigen in 46 Ländern untersucht wurden.
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