Grüner Wasserstoff und Klimaneutralität – die CO2-Bilanz im Vergleich

Am Weg zu einer klimaneutralen Wirtschaft ist der Einsatz von grünem Wasserstoff unumgänglich.
© Deloitte/feelimage
Grüner Wasserstoff und Klimaneutralität – die CO2-Bilanz im Vergleich
Christoph Obermair, Sustainability Lead und Partner bei Deloitte Österreich.

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Laut einer aktuellen Deloitte Analyse hat der Wasserstoffmarkt enormes Potenzial: Er wird bis 2050 auf über 600 Millionen Tonnen Handelsvolumen wachsen und hat ein potenzielles Umsatzvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar. Um die Vorteile der grünen Technologie künftig nutzen zu können, gilt es aber jetzt die Weichen zu stellen – auch in Europa.

Faktor „Grüner Wasserstoff“

Um Klimaneutralität auch in Bereichen wie der Industrie oder dem Verkehr zu erreichen, braucht es die Entwicklung und die Verbreitung von CO2-neutralen Alternativen. Grüner Wasserstoff ist dabei ein entscheidender Faktor, wie eine aktuelle Studie des Beratungsunternehmens Deloitte zeigt.

Demnach erreicht der Markt bis 2050 ein Umsatzvolumen von 1,4 Billionen US-Dollar. Außerdem wird grüner Wasserstoff künftig den Versorgungsmix dominieren: Dieser erreicht bis 2050 einen Marktanteil von 85 Prozent. Und auch für die Arbeitsmärkte bietet der grüne Wasserstoffmarkt Chancen: Bis 2050 können bis zu zwei Millionen neue Arbeitsplätze entstehen.

© Green hydrogen: Energizing the path to net zero / Deloitte

„Der Einsatz von Wasserstoff, hergestellt aus erneuerbaren Energien, ist für die rasche Klimawende ein wichtiger Schlüssel. Mit 42 % prognostizierter Nachfrage aus der Industrie und 36 % Nachfrage aus dem Verkehrssektor wird es dafür laut unseren Berechnungen in den kommenden Jahrzehnten besonders emissionsintensive Abnehmer geben. Insgesamt können so bis 2050 kumulativ bis zu 85 Gigatonnen CO2 eingespart werden“, erklärt Christoph Obermair, Sustainability Lead und Partner bei Deloitte Österreich.

© Green hydrogen: Energizing the path to net zero / Deloitte

Um dieses Ziel zu erreichen, sind Investitionen in Höhe von 9,4 Billionen US-Dollar in die Wasserstoffversorgungskette erforderlich, davon 3,1 Billionen US-Dollar in den Entwicklungsländern. Im Durchschnitt sind das rund 375 Milliarden US-Dollar pro Jahr. Dieser Betrag liegt deutlich unter den jährlichen weltweiten Ausgaben für Öl- und Gasförderung, die sich 2022 auf rund 417 Milliarden US-Dollar beliefen.

© Green hydrogen: Energizing the path to net zero / Deloitte
Grüner Wasserstoff und Klimaneutralität – die CO2-Bilanz im Vergleich

Ausbau der Infrastruktur

46 % der weltweiten Wasserstoffproduktion und 90 % des Handels werden bis 2050 auf die vier großen Regionen Nordafrika (44 Millionen Tonnen), Nordamerika (24 Millionen Tonnen), Australien (16 Millionen Tonnen) und den Nahen Osten (13 Millionen Tonnen) verteilt werden. Europa hingegen wird neben Japan, Korea und Indien die Rolle eines der wichtigsten Importzentren zukommen.

© Green hydrogen: Energizing the path to net zero / Deloitte
Grüner Wasserstoff und Klimaneutralität – die CO2-Bilanz im Vergleich

Um die Versorgungssicherheit durch Wasserstoffimporte sicherzustellen, gilt es jetzt die notwendige Infrastruktur aufzubauen. „Für den rasanten Anstieg des Wasserstoffhandels braucht es bis 2050 nicht nur hunderte neue Tanker der höchsten Größenklasse, sondern auch den Ausbau der Hafeninfrastruktur in Europa sowie der Infrastruktur für den Weitertransport in die Industriezentren. Nur so kann grüner Wasserstoff auf dem Weg zur Klimaneutralität einen veritablen Beitrag leisten“, verdeutlicht Christoph Obermair.

Handlungsempfehlungen

Um den Ausbau der Infrastruktur sicherzustellen und grünen Wasserstoff nachhaltig zu fördern, ist entschlossenes Handeln von Politik und Industrie gefragt. Folgende Maßnahmen sollten laut Deloitte jetzt gesetzt werden:

  • Wirtschaftlichkeit sichern: Durch den Einsatz gezielter politischer Instrumente kann der Kostenunterschied zwischen sauberen und umweltschädlichen Technologien verringert werden. Auch im Sinne der Wirtschaftlichkeit von Wasserstoff können langfristige Abnahmemechanismen die Projektrisiken erheblich mindern. So kann auch die Kluft zwischen Preis- und Zahlungsbereitschaft überbrückt und die Preisstabilität gestärkt werden.
  • Klimaorientierte Marktstrukturierung schaffen: Zur Gewährleistung von Transparenz ist ein gemeinsamer Zertifizierungsprozess für sauberen Wasserstoff notwendig. Außerdem braucht es internationale Zusammenarbeit zur Umsetzung nationaler Strategien. So können gleiche Wettbewerbsbedingungen gewährleistet, Synergien mit Entwicklungs- und Klimazielen gestärkt und ein starker lokalen Anteil gefördert werden.
  • Versorgungssicherheit gewährleisten: Bei der Vergabe öffentlicher Fördermittel, wie etwa dem EU-Global-Gateway-Programm, sowie der Schaffung von Energiebeziehungen sollten Diversifizierungsziele zur Förderung der regionalen Integration berücksichtigt werden. Eine gerechte Entwicklung setzt dabei voraus, dass Entwicklungs- und Schwellenländer einen beträchtlichen Anteil an den globalen Wertschöpfungsketten erhalten.

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier

https://www2.deloitte.com

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