Wie digitale Innovationen unsere Zahlungspräferenzen beeinflussen

Die Offerista-Group beobachtete Zahlungsmethoden und -vorlieben im internationalen Ländervergleich.
© Natalie Paloma, Offerista Group Austria
Wie digitale Innovationen unsere Zahlungspräferenzen beeinflussen
Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria.

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Die Karte zücken, auf das Handy tippen oder doch lieber nach Münzen in der Geldbörse kramen. Heute gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Einkäufe im Geschäft zu bezahlen. Aber was ist bei den Konsument:innen angesagt? Wie wollen sie am liebsten bezahlen? Und wie sieht es im Online-Shopping mit den Lieblingszahlmethoden aus?

Im stationären Handel werden heute meist mehrere Zahlungsmethoden angeboten. Neben Bargeld sind Kartenzahlungen für die meisten Händler mittlerweile ein Muss. Kontaktloses Zahlen, sei es mit der Karte oder via App mit Handy oder Smart-Watch, ermöglicht es den Kund:innen schnell und einfach zu bezahlen.

Ein Vergleich der letzten Jahre zeigt, der Trend geht, beschleunigt durch die Corona-Pandemie, eindeutig in diese Richtung. So wird erwartet, dass weltweit das Transaktionsvolumen für mobile Zahlungen von 26 Milliarden im Jahr 2021 auf 49 Milliarden im Jahr 2023 steigen wird, was einem Wachstum von 92 Prozent entspricht (laut einer Studie von Juniper Research – Anm. d. Red.).

Wünsche der Kund:innen

In allen Ländern – mit Ausnahme von Ungarn – ist Bargeld immer noch die bevorzugte Methode für stationäre Einkäufe. In Österreich greift mehr als die Hälfte (54 Prozent) bei der Bezahlung am liebsten nach wie vor zu Cash. Deutschland liegt mit 55 Prozent sogar noch knapp über dem österreichischen Wert. Auch in Bulgarien bezahlt mehr als die Hälfte mit Bargeld. In Rumänien sind mit 60 Prozent wahre Cash-Liebhaber:innen zuhause.

© PantherMedia/Khosro1 (YAYMicro)
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An zweiter Stelle reiht sich in den vier Ländern die Bankomat- bzw. Debitkarte ein (mit Werten zwischen 28 und 35 Prozent). An dritter Stelle folgt in Bulgarien, Deutschland und Österreich, die Kreditkarte und am vierten Platz Mobile Payment (mit Google oder Apple Pay) – das ist nur für 5 bzw. 6 Prozent die bevorzugte Methode zum Zahlen. In Rumänien steht an dritter Stelle die Bezahlung mit Essensgutscheinen und dann Mobile Payment.

Ungarn sticht im Ländervergleich besonders hervor. In unserem östlichen Nachbarland ist die bevorzugte Bezahlmethode für stationäre Einkäufe die Bankomatkarte. Mit 56 Prozent ist sie der klare Gewinner. Etwas abgeschlagen mit 38 Prozent, an zweiter Stelle, das Bargeld.

Stationärer Handel – Bargeld ade?

Interessant ist im Ländervergleich die Frage, nach einer möglichen Abschaffung des Bargelds im Handel. In Deutschland lehnt eine klare Mehrheit von fast 80 Prozent die Abschaffung des Bargelds im stationären Handel ab. In Österreich lehnen es auch 77 Prozent ab, in Rumänien sind es 60 Prozent, während das jedoch nur fast 46 Prozent der Bulgar:innen tun. Obwohl Ungar:innen ebenso sehr gerne mit Karte zahlen, möchten sie sich nicht vom Bargeld im Geschäft verabschieden.

65 Prozent würden eine mögliche Abschaffung nicht goutieren. 8 Prozent in Rumänien, je 7 Prozent in Deutschland und Österreich, sowie 6 Prozent in Ungarn empfinden eine mögliche Abschaffung als sehr gut – in Bulgarien hingegen sind es nur 13 Prozent. Im Vergleich zu anderen befragten Märkten stehen die bulgarischen Verbraucher:innen einer solchen Veränderung wesentlich optimistischer gegenüber.

In Österreich und Deutschland ist die Zustimmung zur Abschaffung höher je jünger die Befragten sind. In Bulgarien hingegen sind es die über 34-Jährigen, die eine derart mögliche Änderung am ehesten bereit sind, zu akzeptieren: Fast 15 Prozent in der Altersgruppe 35 bis 44 (im Vergleich sind es nur 7 Prozent der jüngeren Befragten) geben an, dass sie sich gut fühlen würden, wenn das Bargeld ganz aus dem Einzelhandel verschwinden würde. Im „Bargeldland“ Rumänien zahlen unter 35-jährige, im stationären Handel, noch wesentlich lieber mit Cash als Personen, die über 35 Jahre alt sind (+ 14 Prozent). In Ungarn ist der wesentliche Unterschied in den Altersgruppen jener, dass Junge mit fast 4 Prozent beim Online-Shopping PayPal verwenden, während es hingegen nur 0,66 Prozent der über 35-Jährigen sind.

© PantherMedia/Dmitriy Shironosov
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Online-Shopping

Hier gibt es in allen befragten Ländern den gleichen eindeutigen Gewinner. Der Kauf auf Rechnung wird von den meisten Befragten beim Online-Shopping bevorzugt. In Rumänien bevorzugen 72 Prozent diese Zahlungsmethode – in Ungarn sind es 50 Prozent. In Deutschland und in Österreich sind das je 45 Prozent und auch in Bulgarien sind es über 40 Prozent.

In Österreich ist die Kreditkarte mit 18 Prozent deutlich beliebter als in anderen Ländern (im Vergleich dazu sind es in Ungarn 16 Prozent, in Deutschland nur 9 Prozent und in Rumänien nur 2 Prozent). Bei den deutschen Verbraucher:innen hingegen sehr beliebt ist PayPal (35 Prozent), welches in Österreich nur von 17 Prozent genutzt wird.

Auffallend ist, dass PayPal vor allem bei Männern sehr beliebt ist: 42 Prozent der deutschen Männer (25 in Österreich) nutzen es am liebsten, jedoch nur 25 Prozent der Frauen (in Österreich: 11).

„Bargeld spielt in vier von fünf untersuchten Ländern nach wie vor noch die Hauptrolle. Jedoch zeigen unsere Daten auch, dass die Beliebtheit des Bargelds gerade bei jüngeren Befragten abnimmt. Daher geht der Trend hin, den Kund:innen eine Vielfalt an Bezahlmethoden anzubieten. Denn kontaktloses Bezahlen verkürzt auch die Zeit in den Warteschlangen. Eine Wartezeitverkürzung wird auch durch SB-Kassen erzielt, an denen der Einkauf selbst eingescannt wird. In Österreich werden diese bereits von 68 Prozent genutzt – so das Ergebnis unserer letzten Erhebung. Denn am Ende des Tages geht es darum, den Kund:innen mehr Komfort und ein Einkaufserlebnis zu bieten, wo sie gerne wieder kommen“, erläutert Oliver Olschewski, Geschäftsführer der Offerista Group Austria abschließend.

Mehr Infos zur Juniper Research-Studie finden Sie hier

https://www.offerista.com

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