Kreislaufwirtschaft und der ökologische Fußabdruck von Elektronikartikeln

Die neue Studie vergleicht den ökologischen „Impact“ von neuen bzw. aufbereiteten Elektronikartikeln.
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Kreislaufwirtschaft und der ökologische Fußabdruck von Elektronikartikeln
Studienautor Paul Rudorf (links) von der Fraunhofer Austria Research GmbH sowie refurbed Co-Founder Peter Windischhofer (rechts).

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Immer mehr Unternehmen und Konsument:innen möchten mehr über die ökologischen Auswirkungen ihrer Produkte und Kaufentscheidungen erfahren. Die seriöse Gewinnung von wissenschaftlichen Vergleichsdaten über die Ökobilanz von Produkten ist in der Praxis jedoch ein herausfordernder Prozess: Einheitliche Standards für Systemgrenzen und Emissionsfaktoren fehlen und auch dem Herstellungsprozess vor- und nachgelagerte Emissionen werden oft unzureichend berücksichtigt.

Die Fraunhofer Austria Research GmbH hat im Auftrag von refurbed eine Studie erstellt, welche einen transparenten Vergleich für Elektronikartikel auf Produktebene zur Verfügung stellt.

Enormes Potenzial bei CO2-Einsparungen

Während bei der Neuproduktion eines Elektronikartikels der Großteil des CO2-Ausstoßes – knapp 80 Prozent – in der Produktion entsteht (z.B. 56,9 kg bei einem iPhone 11), werden durch das „Refurbishment“ selbst, also das professionelle Wiederaufbereiten desselben Modells, nur 2,8 kg pro Gerät ausgestoßen.

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Auch der gesamte Produktfußabdruck, der darüber hinaus Materialgewinnung, Transport, Nutzung durch die Konsument:innen u.v.m. berücksichtigt, spricht eine eindeutige Sprache: Hier kommt das neu erzeugte iPhone 11 auf einen Gesamtausstoß von 72 Kilogramm. Ein aufbereitetes iPhone 11 verantwortet hingegen nur 15,7 Kilogramm. Die CO2-Einsparungen variieren über die verschiedenen Produktkategorien hinweg und liegen zwischen 69 Prozent beim „Refurbishment“ eines Lenovo Thinkpad T460 i5 und 91 Prozent, wie im Fall des untersuchten Apple iPad 4 Pro.

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„Refurbishment“ reduziert Wasserverbrauch um 86 Prozent

Dass die Neuproduktion eines Smartphones eine gewaltige Menge an Wasser benötigt, ist vielen Menschen bereits bekannt. Konkret sind es beim Apple iPhone durchschnittlich 12.075 Liter, beim „Refurbishment“ desselben werden hingegen nur 1.695 Liter verbraucht.

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Das entspricht einer Einsparung von 86 Prozent. Noch deutlicher ist das Ergebnis beim Apple MacBook Air 2017 (direkt in der Fraunhofer-Studie ersichtlich – Anm. d. Red.): Hier stehen knapp 57.000 Liter Wasser für die Neuproduktion den nur 5.385 Litern gegenüber, die das „Refurbishment“ benötigt. Dies entspricht einer Wassereinsparung von 91 Prozent.

Vermeidung von Elektroschrott zwischen 60 und 93 Prozent

Elektroschrott oder auch E-Waste ist der am schnellsten wachsende Abfallstrom in europäischen Haushalten, der hauptsächlich durch höheren Konsum von elektronischen Geräten, kurze Lebenszyklen und wenige Reparaturoptionen angeheizt wird. In Europa allein entstehen pro Jahr 10 Millionen Tonnen Elektroschrott, nur etwa 40 Prozent davon werden für Recycling gesammelt – und das, obwohl Europa weltweit Recycling-Vorreiter ist.

Auch hier zeigen die Zahlen der Fraunhofer Austria Research GmbH das enorme Einsparungspotenzial, das durch „Refurbishment“ möglich ist. Während beim Apple iPhone 11 zumindest 71 Prozent E-Waste im Verhältnis zum Neukauf eingespart werden können, liegt das größte Einsparungspotenzial ebenfalls beim Apple MacBook Air 2017 mit 80 Prozent.

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Bewusstsein durch Transparenz

„Das Besondere an diesen Ergebnissen ist, dass wir eine vollumfängliche Betrachtung aller Wirkbereiche – Scope 1, 2 und 3 – durchgeführt haben. Damit wird nicht ein Teilausschnitt herausgenommen, sondern eine Größe berechnet, die den realen Einfluss, den ein Produkt auf unseren Planeten hat, quantifiziert“, so Studienautor Paul Rudorf von der Fraunhofer Austria Research GmbH.

Auch refurbed Co-Founder Peter Windischhofer freut sich über die Ergebnisse: „Wir sind überzeugt davon, dass die Veröffentlichung von transparenten Daten und das Wissen um die positiven Auswirkungen von Refurbishment dabei helfen werden, unsere Mission zu erfüllen: Den Konsum von Elektronikprodukten nachhaltiger zu machen“, so Windischhofer.

© Fraunhofer Austria Research GmbH
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Politische Rahmenbedingungen unumgänglich

„Dennoch dürfen solche Zahlen nicht als Freibrief verstanden werden, um sorglos mehr zu konsumieren. Auch wenn es vielen nicht bewusst ist: Wir hatten am 6. April dieses Jahres den österreichischen Earth Overshoot Day. Das bedeutet, dass unser momentaner Lebensstil seit 7. April und für den Rest des Kalenderjahres die Ressourcen der nächsten Generation auffrisst“, warnt Peter Windischhofer.

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Daher engagiert sich refurbed auf EU-Ebene u.a. für das Recht auf Reparierbarkeit und für einheitliche Standards beim Refurbishment. „Ich würde mir politische Rahmenbedingungen wünschen, die ermöglichen, dass wir jedes einzelne Produkt endlos reparieren oder recyceln können“, verdeutlicht Peter Windischhofer abschließend.

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier

https://www.refurbed.at

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