Österreichs Unternehmen und die Herausforderung der „Twin Transformation“

Was halten Führungskräfte von der Digitalisierung im Zusammenhang mit nachhaltigerem Wirtschaften.
© Tietoevry / Thomas Unterberger
Österreichs Unternehmen und die Herausforderung der „Twin Transformation“
Lukas Keller, Head of Business Development bei Tietoevry Austria.

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In Österreichs Unternehmen rückt das Thema Nachhaltigkeit als neue Kernaufgabe der Digitalisierung immer stärker in den Fokus. Vier von zehn mittelständischen Unternehmen mit 250-500 Mitarbeiter:innen haben jedoch nach wie vor keinen Verantwortlichen für Nachhaltigkeits-Agenden in ihrem Betrieb. Einem Drittel fehlt es zudem an ausreichend Daten aus den Geschäftsbereichen, um datenbasierte Nachhaltigkeits-Entscheidungen fällen zu können.

„Twin Transformation“

Österreichs Unternehmen stehen somit vor einer großen Hürde – der sogenannten „Twin Transformation“: Zum einen muss die Digitalisierung der Geschäftsprozesse vorangetrieben werden, gleichzeitig soll aber auch ein ökologisch und sozial verträglicheres Wirtschaften gefördert werden, um Klima- und Dekarbonisierungsziele zu erreichen.

Seit dem 01.01.2023 gilt beispielsweise eine verpflichtende EU-Nachhaltigkeits-Berichterstattung (CSRD) anhand der ESG-Kategorien „Environment“, „Social“ und „Governance“ für größere Unternehmen (mindestens 250 Mitarbeiter:innen, über 40 Millionen Euro Umsatz oder über 20 Millionen Euro Bilanzsumme).

Daher hat Tietoevry Austria, Österreich-Tochter des größten nordeuropäischen IT-Dienstleisters, den Marktforscher TQS Research & Consulting die Geschäftsführer:innen, Bereichsleiter:innen sowie weitere Entscheider:innen von 100 Unternehmen aus Österreich mit mehr als 250 bzw. mehr als 500 Mitarbeiter:innen befragen lassen, welche Rolle die Digitalisierung derzeit in der Umsetzung ihrer Nachhaltigkeitsziele spielt. Berücksichtigt wurden alle relevanten Branchen quer durch die neun Bundesländer.

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Verantwortungsbereich und Stellenwert von Nachhaltigkeit

Acht von zehn Entscheider:innen (79 %) attestieren der Digitalisierung eine „sehr große“ oder „eher große“ Rolle in der Erreichung ihrer Nachhaltigkeitsziele. Vier von zehn Unternehmen mit 250-500 Mitarbeiter:innen gaben jedoch an, keinen (Haupt)Verantwortlichen für die Umsetzung von Nachhaltigkeits-Agenden in ihrem Unternehmen zu haben. Bei Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen hat etwa ein Viertel (26 %) aktuell keine eigene Jobposition, welche die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen im Betrieb vorantreiben könnte.

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Zwei Drittel der Befragten führten zudem an, bei Nachhaltigkeits-Agenden mit externen Digitalisierungs-Dienstleistern zu kooperieren, da sie unternehmensintern über zu wenig Ressourcen verfügen.

„Diese doch relativ hohen Werte spiegeln wider, dass Österreichs Entscheider:innen die große Relevanz des Themas zwar anerkennen. Die weiteren Antworten zeigen aber, dass es oftmals an Ressourcen, Informationen und Wissen mangelt, wie nachhaltiges Wirtschaften nun tatsächlich vorangetrieben werden kann und welche Rolle dabei die Digitalisierung spielt“, sagt Lukas Keller, Head of Business Development beim Digitalisierungs-Spezialisten Tietoevry Austria.

Datenmangel verhindert transparente Nachhaltigkeits-Entscheidungen

Einem Drittel der Befragten fehlt eine ausreichende Datenbasis aus den Geschäftsbereichen (wie z.B. Produktion, Energiemanagement, Fuhrpark), um transparente, datenbasierte Nachhaltigkeits-Entscheidungen fällen zu können.

„Einerseits existieren zwar raue Mengen an Daten in den Unternehmen, andererseits ist es für viele noch sehr herausfordernd, Daten aus unterschiedlichen Quellen zusammenzuführen und richtig zu interpretieren“, erklärt Lukas Keller und empfiehlt: „Daher muss jetzt die digitale Konsolidierung, transparente Visualisierung und Interpretation von Daten forciert werden, um Mehrwerte aus ihnen zu gewinnen und effektive Nachhaltigkeits-Maßnahmen abzuleiten. Sonst wird es für heimische Unternehmen schwer, ihren neuen gesetzlichen Verpflichtungen in den Bereichen ökologische und soziale Verantwortung nachzukommen.“

Digitalisierung und Nachhaltigkeit

Von heimischen Unternehmen werden digitale Technologien der Umfrage zufolge derzeit vor allem dazu eingesetzt, die ökologischen Auswirkungen in den Bereichen Ressourcenverbrauch/Energie (79 % der Befragten), Abfälle/Recycling (66 %) und Schadstoff-Emissionen (51 %) zu erfassen. Die Digitalisierung sowie die stärkere Nutzung von Daten bergen jedoch noch große Chancen, nachhaltige Entwicklungen in Unternehmen zu initiieren und zu beschleunigen.

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Österreichs Unternehmen und die Herausforderung der „Twin Transformation“

„Allein im Bereich des Energiemanagements wird heute nach wie vor viel ungenutztes Potenzial liegengelassen. Wer die Daten aller Verbraucher im Betrieb zentral zusammenführt, via Cloud-Lösung managt und visualisiert, kann unnötige Energiefresser rascher abstellen und gleichzeitig die Energieeffizienz steigern, um erhebliche Einsparungen zu erzielen“, konstatier Lukas Keller. Damit trägt ein datenbasiertes Energiemanagementsystem auch zur Wirtschaftlichkeit von Unternehmen bei.

Cloudbasierte Lösungen sind gefragt

Wie die Umfrage zeigt, gibt es aber auch bei der Nutzung von flexiblen Cloud-Plattformen und modernen, klimaneutralen Rechenzentren Vorreiter und Nachzügler: Während 57 % der großen Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeiter:innen schon darauf setzen, beläuft sich der Anteil bei Unternehmen mit 250 bis 500 Mitarbeiter:innen nur auf etwas mehr als ein Drittel (36 %).

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Die cloudbasierten Lösungen unterstützen Unternehmen dabei, schnell Möglichkeiten zur Optimierung des Energieverbrauchs zu identifizieren, wie beispielsweise der Handelskonzern REWE aktuell mit dem neuen IoT-basierten Energiemanagementsystem für Billa-Supermärkte beweist.

„Auf übersichtlichen Dashboards können Visualisierungen und Berichte für verschiedene Bereiche des Unternehmens erstellt werden, die aussagekräftige Vergleiche über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg ermöglichen. Standardisierte Datenmodelle gewährleisten Transparenz und erleichtern Nachhaltigkeits-Verantwortlichen eine überprüfbare Berichterstattung“, erklärt Florian Slezak, Cloud Region Lead bei Microsoft Österreich.

„Mit der „Microsoft Cloud for Sustainability“ unterstützen wir zum Beispiel unsere Kunden beim Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele – und das auf die effizienteste Weise. Die Cloud ist also nicht nur die einfachste und sicherste, sondern auch die nachhaltigste Art, Innovation umzusetzen“, meint Florian Slezak abschließend.

Mehr Infos zur Studie finden Sie hier

https://www.tietoevry.com

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