„Als zweitwichtigster Wirtschaftszweig für Österreich – nach der Industrie – spielt die Tourismus- und Freizeitbranche eine zentrale Rolle. Zur Reduktion der CO2-Emissionen muss besonders die An- und Abreise sowie der Transfer im Urlaubsort betrachtet werden. Mobilität ist der essentielle Treiber im Tourismus, um Nachhaltigkeit umzusetzen und zur Erreichung der CO2-Neutralität“, erklärt Michaela Reitterer, Tourismussprecherin von CEOs FOR FUTURE.
Tatsächlich wird ein wesentlicher Teil der durch den Tourismus erzeugten Emissionen durch An- und Abreise verursacht: 40% sind auf den Flugverkehr zurückzuführen, 32% auf den Autoverkehr und knapp 21% auf die Unterkünfte. 70% der Gäste reisten 2019 mit dem PKW nach Österreich. Nur knapp 10% reisten mit der Bahn an.
Optimierung des Bahnverkehrs
Die Erreichbarkeit per Bahn wird in Zukunft entscheidend für den Tourismusstandort Österreich sein. „Die Anreise mit der Bahn zum Urlaubsort ist 50-mal klimafreundlicher als mit dem Flugzeug und 30-mal „grüner“ als mit dem Auto. Wir als ÖBB arbeiten etwa im Rahmen unseres ÖBB 360°-Programm eng mit Tourismusregionen zusammen, um Strategien zu entwickeln, wie mehr Menschen klimafreundlich in den Urlaub gebracht werden können“, konstatiert Klaus Garstenauer, Vorstand der ÖBB Personenverkehr AG.
Das ÖBB 360°-Programm stellt das Postbus-Shuttle und Bahnhofshuttle in den Mittelpunkt, denn der Weg vom Zielbahnhof zum Hotel bzw. zur Unterkunft, die sogenannte „Last Mile“, benötigt eine entsprechende Infrastruktur. Dafür sind lokale Mobilitätskonzepte und „Tür-zu-Tür“-Angebote in Zusammenarbeit mit Verkehrsverbünden, Tourismusorganisationen, Hotellerie und Bürgermeister:innen von Städten und Gemeinden notwendig.
Lokale Mobilität fördern
Ein erstes Zusammenspiel zwischen Gemeinden und Bahn findet ebenso im Rahmen des ÖBB 360°-Programms statt: Gemeinden bestellen bei den ÖBB First- bzw. Last-Mile-Angebote und die ÖBB setzen diese mit Partnern um.
„Der Urlaub beginnt mit der Reise. Um Verbesserungen hervorzurufen, braucht es eine enge Zusammenarbeit von Hotellerie, Verkehrsunternehmen, Tourismusorganisationen und Regionen. Im Mittelpunkt steht dabei immer der Gast, für den wir das Reisen so angenehm wie den restlichen Urlaub gestalten wollen“, so Otmar Michaeler, CEO der Falkensteiner Michaeler Tourism Group.
Beispiele hierfür sind unkomplizierte Reisebuchungsmöglichkeiten, umfassende Shuttle-Dienste, gesamthafte Mobilitätskonzepte vor Ort, spezielle Hotel-Raten bei klimaschonender An- und Abreise, aber auch ermäßigte Bahntickets bei einer Buchung in einem Partnerhotel.
Verstärkung der Gästeinformation durch die Hotellerie
Die Digitalisierung kann nachhaltiges Reisen vereinfachen. Die Gäste können über das Smartphone schnell und einfach Informationen und Angebote zu nachhaltigem Tourismus sowie über öffentliche Verkehrsverbindungen, E-Bike-Verleih, Carsharing und/oder Shuttle-Services erhalten. Daher ist es notwendig, den Breitbandausbau, vor allem in ländlichen Gegenden, zu beschleunigen.
„Den Tourismusstandort Österreich zukunftsfähig zu gestalten ist uns als CEOs FOR FUTURE ein wichtiges Anliegen. Wir wollen rasch ins Tun kommen und damit die Zukunft für Wirtschaft und Gesellschaft gut gestalten“, stelle Karl Kienzl, Obmann von CEOs FOR FUTURE fest.
Die CEOs FOR FUTURE Tourismusinitiative, mit Michaela Reitterer als Tourismussprecherin, hat ein White Paper zur „Zukunftschance Nachhaltiger Tourismus – Mobilität als Treiber für CO2-Neutralität“ gemeinsam mit den ÖBB und der Falkensteiner Michaeler Tourism Group erarbeitet. Dieses Papier wird von 15 CEOs FOR FUTURE Mitgliedsunternehmen sowie von der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV) unterstützt.
Mehr Infos zum „Whitepaper“ findet Ihr hier