JETZT zum Top Leader werden

Sorgsam mit Macht umgehen, sich selbst und die Mitarbeiter achtsam und selbstbewusst führen.
© Bank Gutmann Aktiengesellschaft
Claudia Figl, stv. Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners sowie Partnerin bei der Bank Gutmann.
Claudia Figl, stv. Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners sowie Partnerin bei der Bank Gutmann.

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Manager und Leader sehen sich heute in Unternehmen mit vielen neuen Rollen und Herausforderungen konfrontiert. Althergebrachte Leadership-Weisheiten, die sich in der Vergangenheit bewährt haben, ziehen heute nicht mehr: In einer zunehmend globalisierten, digitalisierten Welt brauchen Führungskräfte neue, kreative und innovative Strategien, wenn sie ihr Unternehmen erfolgreich in die Zukunft führen wollen. Wie Führung in diesem herausfordernden Umfeld gelingen kann, zeigt der bekannte Mentor, Autor und Berater Ronald Hanisch in seinem neuen Buch “Ich bin dein Leadership-Guru”, das jetzt im Best Practice Verlag erschienen ist.

„Wer die verantwortungsvolle Aufgabe als Leader übernimmt, muss lernen, mit dieser Macht sorgsam umzugehen“, sagt der österreichische Bestseller-Autor Ronald Hanisch, der als international zertifizierter Senior-Projektmanager zahlreiche Projekte in mehreren Ländern betreut. „War es früher noch der patriarchalische Führungsstil, so ist es heute der partizipative Stil, der mittel- und langfristig den Unternehmenserfolg sichert.“ Es gilt, Mitarbeiter in die Entscheidungsprozesse einzubinden, anstatt sie mit Belohnung und Bestrafung bei der Stange zu halten. „Auch dieser Führungsstil wird natürlich nicht ewig währen und in naher Zukunft erneut zu hinterfragen sein“, weiß der preisgekrönte Vortragsredner. Wie in allen anderen Unternehmensbereichen müsse auch auf Führungsebene ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess implementiert werden. „Wer gut führen will, muss unaufhörlich analysieren, anpassen, optimieren und sich flexibel an die aktuellen Anforderungen des Marktes der Zukunft anpassen.“

© Lexpress
Wer der Meinung ist, dass Führung immer noch männlich-dominant und hart sein muss, der irrt.

Wer der Meinung ist, dass Führung immer noch männlich-dominant und hart sein muss, der irrt, stellt der gefragte Speaker heraus. Der Weg guten Leaderships führe vielmehr über Klarheit und zielstrebige Begegnungen auf Augenhöhe zum Erfolg. „Manager und Teamleader scheitern, wenn sie die Unternehmenskultur einfach beim Alten belassen.“ Ziel müsse vielmehr sein, den Führungsstil dem Wandel der Zeit anzupassen und umzudenken. „Rückschläge, Stolpersteine und Hürden sind die Belastungsproben, die viele verlernt haben zu meistern – auch dies muss sich ändern, wenn Unternehmen Krisen meistern wollen“, sagt „Projekt-Doktor“ Hanisch.

Erhöhte Achtsamkeit ist gefragt

Gerade in Krisen- und Marktumbruchzeiten wie den aktuellen sollten Führungskräfte, ihre gewohnten Reiz-Reaktionsmuster reflektieren und sofern nötig durchbrechen, denn: In ihnen sind auch ihre Mitarbeiter hochgradig verunsichert. Entsprechend empfindsam sind sie. Deshalb fragen sich viele Top Leader aktuell: Wie kann ich in diesem, von sehr rascher Veränderung und einer hohen Unsicherheit geprägten Umfeld

  • in dem mir anvertrauten Bereich meine Handlungsfähigkeit bewahren,
  • meine Mitarbeiter durch den Dschungel der Veränderungen führen und zugleich
  • als Individuum mir meine Freude an meinem Job bewahren und u.a. im Mitarbeiterkontakt die nötige Zuversicht und Gelassenheit ausstrahlen?

So unterschiedlich die Antworten im Einzelfall abhängig von der Person und Ist-Situation auf diese Frage auch sein mögen, ein Faktor ist für das Bewältigen der hinter ihr stehenden Herausforderungen unabdingbar: eine erhöhte Achtsamkeit beim Führen der eigenen Person sowie der Mitarbeiter – auch Mindful Leadership genannt.

„Mindfulness“, also Achtsamkeit, ist eine besondere Form der Konzentration, bei der man bewusst wahrnimmt, was im Moment ist und geschieht – und zwar ohne dies zunächst zu beurteilen. Ein Vordenker in diesem Bereich war Prof. Dr. Jon Kabat-Zinn, ein emeritierter Professor der University of Massachusetts Medical School in Worcester. Er entwickelte mit seinem Team in den 70er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts ein Trainingsprogramm namens „Mindfulness Based Stress Reduction“, um nachhaltig besser mit Stress und den Herausforderungen im beruflichen und privaten Leben umzugehen. Seine Kerninhalte sind verschiedene Meditationsformen sowie eine gezielte Entwicklung der Achtsamkeit im Alltag. Dieses Programm wird inzwischen seit mehr als vier Jahrzehnten in mehr oder minder modifizierter Form in der Personalentwicklung erfolgreich angewendet und wissenschaftliche Studien belegen seine positiven Effekte – nicht nur auf der psychologischen Ebene.

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Achtsame Wahrnehmung, ist gerade in Krisen- und Marktumbruchsituationen wie den aktuellen beim Führen von Mitarbeitern extrem wichtig.

Führungsverhalten verschärft reflektieren

Im Zentrum steht dabei die Entwicklung der Selbststeuerungsfähigkeit durch eine erhöhte und sensiblere Wahrnehmung von sich selbst. Sie ermöglicht es, unbewusst wirkende Denk-, Fühl- und Verhaltensmuster in sich zu erkennen und bei Bedarf außer Kraft zu setzen – also eingeübte und antrainierte Reiz-Reaktionsmuster zu durchbrechen, denn: Durch diese Form des Bewusstseins-Managements vergeht zwischen dem jeweiligen externen Reiz und unserer Reaktion auf diesen eine kleine Zeitspanne. In ihr können wir unsere Antwort bzw. Reaktion auf den Reiz bewusst wählen. Die achtsame Wahrnehmung dieses inneren Prozesses ermöglicht es somit, unser Empfinden und Verhalten zu steuern.

Dies ist gerade in Krisen- und Marktumbruchsituationen wie den aktuellen beim Führen von Mitarbeitern extrem wichtig, denn in ihnen sind auch diese oft hochgradig verunsichert und teils auch beruflich und privat extrem belastet. Deshalb achten sie auch stärker als in „normalen“ Zeiten auf die Reaktionen, das Verhalten und die Aussagen ihrer Führungskräfte und versuchen hieraus, Antworten auf solche Fragen abzuleiten wie:

  • Wie sicher ist mein Arbeitsplatz?
  • Wie viel Vertrauen schenkt mir mein Chef noch?
  • Wie loyal ist er uns gegenüber, seinen Mitarbeitern?

© Ronald Hanisch
Unabhängig von der aktuellen Ist-Situation bietet ein Steigern der Achtsamkeit ihrer Führungskräfte Unternehmen jedoch vielversprechende Möglichkeiten.

Sich der Wirkungen des Verhaltens bewusst sein

Deshalb kann ein Verhalten, das in „normalen“ Zeiten durchaus zielführend und angemessen ist, in Krisen- und Marktumbruchsituationen extrem negative Wirkungen haben. Also müssen Top Leader in ihnen ihr Verhalten verschärft reflektieren und gegebenenfalls neu justieren. Allein fällt dies gerade in Zeiten, in denen selbst unter Druck stehen, oft schwer. Deshalb sollten Unternehmen gerade dann erwägen, ihren Führungskräften einen Coach als Sparringpartner zur Seite zu stellen.

Unabhängig von der aktuellen Ist-Situation bietet ein Steigern der Achtsamkeit ihrer Führungskräfte Unternehmen jedoch vielversprechende Möglichkeiten. Untersuchungen zeigen: Durch ein Mindful Leadership können Führungsaufgaben authentischer und erfolgreicher wahrgenommen werden. Das erkannte zum Beispiel Google bereits 2007 und etablierte weltweit mit dem Programm „Search inside yourself“ ein entsprechendes Achtsamkeitsentwicklungsprogramm in seiner Organisation. Auch viele heimische Unternehmen haben inzwischen die Bedeutung einer gezielten Schulung der Achtsamkeit nicht nur ihrer Führungskräfte in der von immer rascheren Veränderungen und einer sinkenden Planbarkeit geprägten Wirtschaftswelt für sich erkannt und bieten ihnen entsprechende Entwicklungsprogramme und Trainings an, denn: Ein wenig selbst-reflektives und sich seiner negativen (Neben-)Wirkungen nicht bewusstes Führungsverhalten verursacht für Unternehmen oft hohe Kosten. Studien belegen u.a. einen negativen Einfluss auf die Zufriedenheit der Mitarbeiter, deren Produktivität sowie Fehlzeiten und Fluktuation.

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Durch ein Achtsamkeit-basiertes Leadership-Programm können auf die Führungskräfte positiven Wirkungen erzielt werden.

Mindful Leadership hat viele positive Effekte

Durch ein Achtsamkeit-basiertes Leadership-Programm können hingegen bezogen auf die Führungskräfte folgende positiven Wirkungen erzielt werden:

  • Konzentrationsfähigkeit und Kreativität steigen,
  • Aufbau nachhaltiger Stressbewältigungsstrategien,
  • verbesserte Selbst- und Fremdwahrnehmung,
  • Ausbau wichtiger Führungskompetenzen (wie Empathie, Emotionale Intelligenz, Entscheidungsfähigkeit),
  • flexiblerer Umgang mit (neuen) Herausforderungen, höhere Change Kompetenz.

Hieraus resultieren wiederum für die Unternehmen folgende positiven Effekte:

  • höhere Produktivität aufgrund effektiverer Führungsarbeit,
  • höhere Motivation und Zufriedenheit im Team,
  • weniger krankheitsbedingte Fehltage,
  • qualitativ höherwertige (Projekt-)Arbeit durch ein vernetztes Denken und Handeln,
  • höhere Arbeitsidentifikation aufgrund eines mitarbeiterorientierten Betriebsklimas.

Durch ein Mindful Leadership-Programm kann somit nicht nur das Stresslevel der Führungskräfte gesenkt, sondern auch der Unternehmenserfolg gesteigert werden – auch weil ein erhöhte „Mindfulness“ es den Führungskräften ermöglicht, herausfordernde Situationen neu wahrzunehmen und (mit ihren Mitarbeitern) kreativere Problemlösungen zu finden.

Kompetenz zu Selbstführung trainieren

Die Basis für eine achtsame Führung ist eine bewusste Selbstführung. So kennen achtsame Führungskräfte zum Beispiel ihre Werte, Einstellungen und Motive. Deshalb wissen sie auch, warum sie gerade in Stress-Situationen zu gewissen Reaktionen neigen. Also können sie auch ihr Verhalten steuern.

Das dahinterstehende „Selbst-Bewusstsein“ fällt nicht vom Himmel. Es erfordert vielmehr Zeit, der Bereitschaft, sich zu verändern bzw. zu entwickeln sowie ein regelmäßiges Üben. Für Top Leader bedeutet dies konkret: Man sollte z.B. täglich circa 20 Minuten in sich selbst und in die persönliche Entwicklung investieren und die eigene Achtsamkeit etwa durch Meditation trainieren – gerade in (Krisen-)Zeiten wie diesen.

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