75 Jahre Innovationsgeist: Fronius im Jubiläumsjahr

Das oberösterreichische Unternehmen zählt u.a. als TOP-Arbeitgeber zu den Top Leadern.
© Bank Gutmann Aktiengesellschaft
Claudia Figl, stv. Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners sowie Partnerin bei der Bank Gutmann.
Claudia Figl, stv. Vorstandsvorsitzende des Österreichischen Verbands Financial Planners sowie Partnerin bei der Bank Gutmann.

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Was vor 75 Jahren als Ein-Mann-Betrieb und einer einfachen Idee begonnen hat, ist heute aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Am 20. Juni 1945 unterzeichnete Firmengründer Günter Fronius folgende Bekanntmachung: „Im Hause der Gastwirtschaft ‚Rankleiten‘ habe ich eine Fach-Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik eingerichtet. Reparaturen von Geräten werden von mir jederzeit übernommen und in und außer Hause durchgeführt. Ich bitte die geehrten Kunden, sich mit vollem Vertrauen an mich zu wenden.“

Es war der Startschuss einer Erfolgsgeschichte, die bis heute Bestand hat und aktuell in dritter Generation weitererzählt wird. Ausgangspunkt war die Gemeinde Pettenbach, wo sich immer noch der Firmensitz von Fronius befindet. Hier lebte und arbeitete Günter Fronius, nachdem er eine alte Militärbaracke im Austausch für Reparaturarbeiten bekam. Zur damaligen Zeit war das Laden von Autobatterien keine Selbstverständlichkeit – ein Umstand, den er so nicht akzeptieren wollte. Der gelernte Elektrotechniker entwickelte eine Lösung, damit die Batterien länger verwendet werden können. „Das hat sich in der Gegend herumgesprochen und von da an war ich ausgelastet“, erinnert sich der 2015 in hohem Alter verstorbene Unternehmensgründer in einem Video. „Was wir sind und wofür wir stehen, fußt somit auf einem nachhaltigen Gedanken meines Großvaters“, sagt Fronius Geschäftsführerin Elisabeth Engelbrechtsmüller-Strauß, die die Geschicke des oberösterreichischen Familienunternehmens seit 2012 leitet.

Mit einer Fach-Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik gestartet, sprach Günter Fronius mit seinen Batterielade- und Schweißgeräten bald eine große Zahl an Kunden an.

Schweißrevolution, Internationalisierung und Sonnenstrom

1950 erweiterte Günter Fronius das damalige Produktportfolio um Schweißtransformatoren. Auf dieser technologischen Basis wuchs Fronius in den folgenden Jahrzehnten zu einem stattlichen mittelständischen Unternehmen heran, das der Elektrotechniker 1980 an seine Kinder Brigitte Strauß und Klaus Fronius übergab. Diese leiteten einen Wachstums- und Internationalisierungskurs ein, der zur Gründung von Tochtergesellschaften in aller Welt führte. 1992 wurde zudem beschlossen, auf das „Zukunftsthema“ Sonnenenergie zu setzen.

„Wir wurden in diesem Zusammenhang sehr lange für Träumer gehalten und belächelt“, erinnert sich Engelbrechtsmüller-Strauß immer wieder gerne. „Das hat sich stark geändert – nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Klimaschutzpolitik. Was früher als alternativ galt, ist längst in sämtlichen Lebensbereichen angekommen, weshalb die Business Unit Solar Energy nun schon die Hälfte unserer gesamten Geschäftstätigkeiten ausmacht.“

Drei Business Units – eine Mission

Als Fach-Reparaturwerkstätte für Radio- und Elektrotechnik gestartet, hat Fronius heute drei Standbeine: Schweißtechnik, Photovoltaik und Batterieladetechnik. Darüber hinaus forscht das Unternehmen stets an modernsten Technologien, aus denen sich teils neue Geschäftsideen ableiten lassen. So unterschiedlich diese Gebiete auf den ersten Blick erscheinen mögen, so klar ist die seit 75 Jahren definierte Mission, die von mehr als 4.760 Fachkräften in 28 Ländern verfolgt wird: Elektrizität als Kraftstoff der Zukunft zu erforschen und zu kontrollieren. Fronius wandelt mit seinen Produkten Sonnenenergie in Wechselstrom um, führt batteriebetriebenen Intralogistikfahrzeugen neue Energie zu und nutzt Strom aus der Steckdose für revolutionäre Schweißprozesse. Ist der Grundgedanke auch gleich geblieben, die Zeit hat dennoch für grundlegende Veränderungen gesorgt. Fronius ist kein reiner Produktionsbetrieb mehr, sondern längst als Hightechunternehmen anerkannt. Sämtliche Produkte basieren auf hochkomplexen Softwarelösungen, Datenmanagementsysteme und Apps sorgen für benutzerfreundliche Lösungen.

Diese Form der Innovationskultur zieht sich wie ein roter Faden durch die 75-jährige Geschichte und hat dem Unternehmen unzählige Preise und Awards eingebracht. Das weltweit leichteste tragbare – und seit einigen Jahren wahlweise mit Lithium-Ionen-Akku ausgestattete – Elektroden-Handschweißgerät, Österreichs erste grüne Wasserstoff-Betankungsanlage oder der sogenannte Cold Metal Transfer, also das thermische Fügen von Stahl und Aluminium, sind nur einige Beispiele, die Fronius einzigartig machen. Insgesamt hält man bei 1.253 erteilten Patenten und ist somit einer der Innovationsführer auf dem Weltmarkt.

Fronius SOLH2UB: die erste innerbetriebliche Wasserstoff-Betankungsanlage Österreichs.

Und Covid-19?

„Trotz einer frühzeitigen Setzung von Maßnahmen haben sich Auswirkungen auf das Unternehmen ergeben“, berichtet COO Herbert Mühlböck. „Kontrollsysteme konnten entlang der gesamten Lieferkette installiert werden, die im Zusammenspiel mit unserem internen Risikomanagement die Abfederung negativer Auswirkungen unterstützen.“ Dank dieser Mechanismen konnten größere Auswirkungen verhindert werden. Mühlböck: „Eine Intensivierung relevanter Kommunikationskanäle unterstützt uns, Engpässe frühzeitig zu erkennen und in Zusammenarbeit mit der Produktionsplanung in der Fabrikssteuerung zu berücksichtigen, wodurch Stillstände weitestgehend vermieden werden können.“

Summa summarum blickt man bei Fronius im Jubiläumsjahr somit positiv in die Zukunft. Mühlböck: „Wir sind zuversichtlich, diese herausfordernde Zeit auch weiterhin gut zu meistern. Dennoch legen wir nach wie vor starken Fokus auf die Bewältigung der Situation. Unser internes Risikomanagement evaluiert auch in Zukunft laufend die Entwicklungen entlang unserer gesamten Supply Chain, um ehestmöglich auf etwaige Einflüsse reagieren zu können.“

Status als „TOP-Arbeitgeber“ bestätigt

Dass Fronius gut mit den Mitarbeitern „kann“, hat eine unabhängige Studie des Personaldienstleisters Randstad bestätigt, bei der Arbeitnehmer weltweit nach ihrer Meinung zu bekannten Unternehmen befragt wurden. Die Randstad Employer Brand Research 2020 hat die 150 größten Unternehmen des Landes untersucht. Mehr als 3.700 Österreicher haben dabei die Attraktivität der ihnen bekannten Unternehmen als Arbeitgeber bewertet.

Die Befragten in Österreich im Alter zwischen 18 und 64 stellten Fronius dabei ein ausgezeichnetes Zeugnis aus. Im Gesamtranking der attraktivsten Arbeitgeber Österreichs konnte Fronius auf Platz 3 vorrücken, nachdem man 2019 zum ersten Mal die Top 10 erreicht hatte. Unter den Industriebetrieben wurde Fronius außerdem bei den Studienteilnehmern zur Nummer 1 Arbeitgebermarke auserkoren.

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