Die Zinssätze für Immobilienkredite sind rasant im Steigen begriffen

Inflation sowie der Ukraine-Krieg lassen die Zinssätze für Immobilienkredite nach oben schießen. Auch die Bonitätsanforderungen werden strenger.
© PantherMedia/ndanko (YAYMicro)
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Alles wird teurer. Laut erster Schätzung der Statistik Austria schnellte die Inflation im März auf 6,8 Prozent, das ist der höchste Wert seit November 1981. Ursache für den enormen Anstieg der Teuerungsrate sind die Preissteigerungen bei Treibstoff und Energie. Alexander Meixner, Prokurist von Creditnet.at: „Die Beschleunigung des Zinsanstiegs für Immobilienkredite hängt auch mit dem Krieg in der Ukraine zusammen. Der Konflikt hat die Energieabhängigkeit Österreichs von russischem Öl und Gas offenbart und damit auch das Vertrauen der Investoren in österreichische Staatsanleihen erschüttert. Das bedeutet, dass auch die Republik nun wieder höhere Zinsen für geliehenes Geld bezahlen muss.“

Massive Mehrbelastung

Erhöhte Kosten für Staatsschulden wirken sich nachteilig auf die Kreditzinsen aus, diese steigen beträchtlich. Die sogenannten Swapsätze mit einer Laufzeit von 15 Jahren, die als Indikator für Fixzinskredite über diese Laufzeit dienen, verzeichneten in den letzten Wochen einen rasanten Anstieg. Innerhalb der letzten zwölf Monate haben diese Sätze um 340% zugelegt. Von einem Tiefststand im August 2021 bei 0,074% sind sie auf 1,388% gestiegen. Ein kurzes Beispiel zeigt, was das für die Kreditnehmer bedeutet: Bei einem Immobilienkredit über 100.000 Euro mit einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Fixzinssatz über die gesamte Laufzeit beträgt der monatliche Ratenunterschied bereits 50 Euro pro Monat. Meixner: „Über die gesamte Laufzeit bedeutet das bei einem Kredit von 100.000 Euro eine stattliche Mehrbelastung von 18.000 Euro. Bei den aktuellen Wohnungspreisen liegt der durchschnittliche Fremdfinanzierungsbetrag der Creditnet-Kunden jedoch bei 300.000 Euro, also dem Dreifachen, was unterm Strich die Kreditkosten um stolze 54.000 Euro ansteigen lässt!“

Bonität im Fokus

Doch nicht nur die Zinsen steigen, auch die Bonitätsanforderungen an Kunden sind deutlich strenger geworden. Nicht zuletzt liegt hier die Ursache bei der Finanzmarktaufsicht, die im Dezember 2021 deutlich strengere Mindeststandards bei der Vergabe von Wohnkrediten angekündigt hat. Noch im Juni 2022 sollen die neuen Regelungen in Kraft treten. Meixner: „Die Banken legen bereits im Vorfeld dieser neuen FMA-Regularien für Wohnkredite nun strenge Maßstäbe an. Besonders im Bereich der Leistbarkeit (DSTI – Schuldendienstquote) und der Eigenmittel wird nun sehr genau hingesehen. Aus heutiger Sicht hätten nur rund 30% unserer im letzten Jahr erfolgreich vermittelten Kunden eine Chance auf eine Finanzierung. 70% der Kunden würden nun keinen Kredit mehr bekommen.“

https://www.creditnet.at

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