NTT DATA, ein weltweit führendes Unternehmen für digitale Geschäfts- und IT-Dienstleistungen, präsentierte die Ergebnisse seiner jährlichen globalen Corporate Banking-Studie. Der Bericht vergleicht den derzeitigen Bedarf der FirmenkundInnen mit der aktuellen Prioritätensetzung bei Investitionen globaler Finanzinstitute. Dabei zeigt sich: Das postpandemische FirmenkundInnengeschäft verlagert sich hin zu einem stärker integrierten, digitalisierten und nachhaltigen Bankwesen. Dieser Trend geht Hand in Hand mit dem Aufrücken der Generation der Millennials in gehobene Führungspositionen in Unternehmen.
Bankwesen grundlegend verändert
Für die Studie wurden 880 Führungskräfte in Banken und Unternehmen aus 12 Ländern befragt, darunter 30 Banken und 50 Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum, um herauszufinden, wie Geschäftsbanken ihre Zukunft sichern können. Der Bericht kommt zu dem Ergebnis, dass die beschleunigte Einführung von Technologien in Verbindung mit dem Generationswechsel bei den KundInnen und der anhaltenden Erholung von der weltweiten Pandemie das Bankwesen grundlegend verändert hat.
Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Unternehmen mit seiner Bank überwiegend über APIs (Application Programming Interfaces) kommuniziert, ist bereits dreimal so hoch wie bei der Kommunikation von Mensch zu Mensch. Das klassische FirmenkundInnengeschäft mit seinen persönlichen Beziehungen gehört der Vergangenheit an. Immer mehr Unternehmen bevorzugen End-to-End-Digitalisierung und reibungsloses Banking.
Rund 85% der Banken berichten, dass sie an der Modernisierung ihrer Portale arbeiten – eine Veränderung im Zuge der KundInnenzentrierung und Optimierung des KundInnenerlebnisses. Und: Mehr als die Hälfte der Banken (57%) nutzen KI, um ihre Know-Your-Customer- und Anti-Money-Laundering-Prozesse zu verbessern.
Regionale Unterschiede
Die Studie offenbart auch regionale Unterschiede in den Investitionsstrategien der Bankwirtschaft: Während im asiatisch-pazifischen Raum RPA (Robotic Process Automation) und KI die größten Investitionsbereiche darstellen, investieren die Institute in den USA und Europa vor allem in Open Banking.
Zunehmende Anforderungen
Zudem stehen die Banken zunehmend unter Druck, ihre Dienstleistungen mit den wachsenden Bedürfnissen und Anforderungen ihrer KundInnen in Einklang zu bringen. Insbesondere verlagert sich die Nachfrage der Unternehmen von herkömmlichen Handels- und Betriebsmittelprodukten stärker hin zu strukturierten Produkten. Auch die Technologie wandelt sich. Die Finanzindustrie setzt verstärkt auf Automatisierung und nutzt fortschrittliche Modellrechnungen auf Basis maschinellen Lernens in Bereichen wie der Kreditrisikoanalyse.
Rasche Einführung von ESG-Prinzipien
ESG ist zu einem wichtigen Thema für Geschäftsbanken geworden. Immer mehr Regulierungsbehörden und politische Entscheidungsträger verlangen eine schnellere Einführung von ESG-Prinzipien.
Die neue Generation von Unternehmen bevorzugt Finanzinstitute, die ihre eigenen Überzeugungen teilen und Wert auf Nachhaltigkeit im Bankwesen legen. Laut der Studie wünschen sich 48% der befragten Unternehmen, dass Banken mehr in „grüne“ oder nachhaltige Produkte und Dienstleistungen investieren. Diesen Bedarf hat die Finanzwirtschaft nur zum Teil erkannt – lediglich 44% der Banken erklären, dass sie diese Erwartungen bereits erfüllen.
Moritz Pfriender, Head of Banking Industry NTT DATA DACH, berichtet: „Nachhaltigkeit ist heute eines der wichtigsten Handlungsfelder für Unternehmen aller Branchen. Für die Banken bedeutet das: Sie müssen ihre eigene Nachhaltigkeit hinterfragen, neue Prozesse entwickeln, umsetzen und nachvollziehbar dokumentieren. Gleichzeitig eröffnet die steigende Nachfrage von FirmenkundInnen nach ESG-Produkten neue Geschäftschancen. KI und intelligente Automatisierung bilden die technologische Basis dafür.“