„Der flächendeckende Breitbandausbau in Oberösterreich geht mit vollem Tempo und ohne Unterbrechung in die nächste Runde“, freuen sich Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner über die weiteren, vom Bund zugesagten Mittel zum Ausbau des schnellen Internets im ganzen Land, die heute von Telekom-Ministerin Elisabeth Köstinger in Linz bekannt gegeben wurde. Oberösterreich erhält in der aktuellen Vergaberunde (Nachdotierung Access 6) 155 Mio. Fördereuro vom Bund. „Damit können in den nächsten Jahren weitere 62.000 Menschen in Oberösterreich mit schnellem Internet versorgt werden. Durch die Nachdotierung, die von Oberösterreich massiv eingefordert worden ist, können viele Projekte nun endlich umgesetzt werden“, erklären Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner.
Die digitale Transformation hat schon längst alle unsere Lebensbereiche erfasst. Die Corona-Krise hat dieser Entwicklung noch einen zusätzlichen Schub gegeben – e-Learning, Homeoffice und Videokonferenz werden auch künftig Teil unseres Alltags sein. Dadurch und vor allem auch durch die laufenden Verbesserungen und auch Ausweitungen bei den Angeboten steigen die Datenmengen massiv. „Wollen wir wettbewerbsfähig bleiben, wollen wir den Menschen in allen Regionen des Landes eine optimale Lebensqualität bieten, brauchen wir schnelles Internet im ganzen Land. Mit der heutigen Zusage kommen wir diesem Ziel einen gewaltigen Schritt näher“, betonen Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner.
„Wie wichtig ein leistungsstarkes und flächendeckendes Breitband-Netz ist, hat das letzte Jahr gezeigt. Homeschooling, Homeoffice, Videotelefonieren mit der Familie, Einkaufen, Amtswege – durch die Coronakrise haben sich die Anforderungen an unsere digitalen Infrastrukturen mit einem Schlag massiv für uns alle bis in die kleinste Region erhöht. Um den Breitbandausbau voranzutreiben hat die Bundesregierung beschlossen 1,4 Milliarden Euro neue Mittel zur Verfügung stellen. Das ist das größte Breitband-Förderbudget, das wir in Österreich je hatten“, erklärt Telekom-Ministerin Elisabeth Köstinger und ergänzt: „Mit den rund 184 Mio. Euro können wir nun bereits fertig geplante Projekt in Oberösterreich, Steiermark, Niederösterreich und Kärnten vorzeitig und rasch umsetzen.“
Aktueller Ausbaustand in Oberösterreich
Derzeit verfügen 74 Prozent der oberösterreichischen Haushalte über eine kabelgebundene Versorgung ≥ 100 Mbit/s, für weitere 10 Prozent liegen konkrete Förderprojekte vor (incl. ACCESS 6) und 24 Prozent der Haushalte verfügen über eine Versorgung ≥ 1000 Mbit/s. Festnetzversorgung umfasst die Versorgung mit Internet durch Kupferkabel, Kabel-TV-Netze, deren Ausbau durch das „Kabel-TV Förderprogramm 2021“ des Landes Oberösterreich mit bis zu 200.000 Euro unterstützt wird, und Glasfaserleitungen.
„Nur durch den flächendeckenden Ausbau der Glasfaserversorgung können wir langfristig schnelles Internet im ganzen Land sicherstellen. Das ist der Weg, der uns in die Zukunft führt“, unterstreichen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner.
Durch Mobilfunk sind zwar die oberösterreichischen Haushalte fast flächendecken mit Internet versorgt, allerdings ist die Leistungsfähigkeit im Vergleich zu einem Glasfaseranschluss begrenzt.
Nachdotierung der Access 6-Ausschreibung sichert die Umsetzung vieler Projekte
Bereits im Frühjahr hat Oberösterreich massiv auf die Nachdotierung des Access 6-Calls gedrängt. Alleine aus Oberösterreich wurde im Rahmen dieses Fördercalls über 150 Mio. Euro an Fördermittel beantragt, alle Bundesländer gemeinsam haben in diesem Call Fördermittel in der Höhe von 300 Mio. Euro beantragt.
„Die nunmehrige Nachdotierung war ein Gebot der Stunde, denn ansonsten wären fertig geplante, sofort realisierbare Projekte in mehr als 200 Gemeinden auf unbestimmte Zeit auf Eis gelegen und hätten vor allem bei der Ausschreibung des nächsten Calls erneut eingereicht werden müssen“, begrüßen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner die erfreuliche Nachricht von Telekom-Ministerin Elisabeth Köstinger.
Oberösterreich erhält Löwenanteil der neuen Förderzusage des Bundes
Insgesamt gibt der Bund durch die Nachdotierung des ACCESS 6-Calls rund 184 Mio. Euro Fördergelder frei. Davon entfällt der Großteil – nämlich 155,1 Mio. Euro – auf Oberösterreich.
Durch die 155,1 Mio. Euro werden
- Projekte in mehr als 200 oö. Gemeinden realisiert,
- 21.000 Haushalte mit schnellen Internet versorgt,
- in denen 62.000 Menschen leben.
Durch die 155,1 Mio. Euro Förderung wird ein Investment von 238 Mio. Euro ausgelöst.
„Das bedeutet, dass wir unsere Ausbauvorhaben mit vollem Tempo weiter fortsetzen können. Der Schwerpunkt dabei liegt natürlich auf dem ländlichen Raum. Nach dem ‚Digitalen Investitionspaket für den ländlichen Raum‘ des Landes ist die nunmehrige Zusage ein weiterer Meilenstein und Garant, dass so schnell wie nur irgendwie möglich gebaut wird“, erklären Landeshauptmann Stelzer und Landesrat Achleitner.
Mit diesen Mitteln kann alleine die Fiber Service OÖ GmbH, die Breitbandgesellschaft des Landes Oberösterreich, knapp 1.550 Kilometer an Glasfaser-Leitungen errichten bzw. rund 12.000 Haushalte mit schnellem Internet versorgen. Neben der Fiber Service OÖ beteiligen sich natürlich auch regionale, heimische Provider am Ausbau bzw. den Ausschreibungen des Bundes, die bei der Vergabe der Förderungen ebenfalls zum Zug kommen. Im Rahmen dieses Fördercalls haben mehr als zehn regionale Provider Projekte eingereicht. Sie sind damit ein verlässlicher und wichtiger Partner, wenn es um den Breitband-Ausbau in Oberösterreich geht.
In Summe können in ganz Österreich durch die Nachdotierung 70.000 Personen mit schnellem Internet versorgt werden. Ergänzend zu den 62.000 Menschen in Oberösterreich verteilen sich die weiteren Profiteure wie folgt: 3.800 in der Steiermark, 2.000 in Kärnten, 1.400 in Niederösterreich.
Glasfaserausbau bis auf das Grundstück (FTTP) in Oberösterreich
Oberösterreich ist Vorreiter bei jenen Projekten, bei denen Glasfaser bis auf das Grundstück bzw. bis in das Haus verlegt wird. Das ist vor allem auf den Lenkungseffekt der ergänzenden Förderungen des Landes Oberösterreich zurückzuführen. Durch die zusätzlichen Mittel, die das Land Oberösterreich für den Ausbau zur Verfügung stellt, reduziert sich für Provider die Wirtschaftlichkeitslücke, wodurch mehr Gebiete versorgt werden können.
In Oberösterreich werden bis zu 75 Prozent der Projektkosten gefördert, in anderen Bundesländern beträgt die Förderquote 65 Prozent.
Verteilung der ACCESS 6-Mittel nach Bezirken
Oberösterreich setzt voll auf den Ausbau von Glasfaser
„Im Gegensatz zu anderen Bundesländern setzt Oberösterreich mit der zusätzlichen Top-up Landesförderung einen deutlichen Schwerpunkt auf den Ausbau von Glasfaser, denn gerade angesichts der steigenden Datenmengen stellen Glasfaserleitungen die den langfristig, steigenden Datenmengen gewachsenen Lösung dar“, unterstreicht Landesrat Markus Achleitner.
Oberösterreich führend bei der Abholung von Bundesmittel
Nicht nur bei der Nachdotierung des ACCESS 6-Calls ist Oberösterreich führend bei der Abholung von Bundesmitteln, Oberösterreich konnte auch insgesamt die meisten Mittel aus der Breitbandmilliarde des Bundes (BBA 2020) lukrieren: Von den 1,1 Mrd. Euro, die der Bund seit dem Start der ersten Breitbandmilliarde im Jahr 2015 an Fördergeldern vergeben hat, entfielen 430 Mio. Euro auf Oberösterreich.
Nach BBA2020 ist vor BBA2030
Die in Oberösterreich früh erkannte Fokussierung auf die Unterstützung des Bundesförderprogramms durch Einrichtung eines eigenen Breitbandbüros und die Etablierung der Anschlussförderungen hat sich bezahlt gemacht. Wichtig für den weiteren Ausbau ist nun die Nutzung des neuen Bundesförderprogramms BBA2030, das in den nächsten Jahren die Basis für die Errichtung der Glasfaserinfrastruktur in Oberösterreich bilden wird.
Das OÖ. Breitbandbüro ersucht schon heute alle am Breitbandausbau beteiligten Gemeinden und Unternehmen, etwaige Versorgungslücken, mögliche Mitverlegungen und neue Bauprojekte rechtzeitig zu melden. Nur so kann gemeinsam der für Oberösterreich sensationelle Erfolg aus BBA2020 im kommenden Förderprogramm BBA2030 wiederholt werden.
Fiber Service OÖ GmbH wichtiger Motor beim Breitbandausbau: 1.000 Kilometer Ausbauleistung seit Start am 1. Oktober 2017
Neben den regionalen Providern, die zuverlässig und kontinuierlich am Ausbau in ihrer Region arbeiten, hat sich insbesondere die Breitbandgesellschaft des Landes Oberösterreich, die Fiber Service OÖ Gmbh, zu einem wichtigen Motor beim Ausbau entwickelt.
„Die Fiber Service OÖ baut vor allem in jenen Gebieten, in denen sich der Glasfaserausbau für herkömmliche Provider nicht rechnet. Unsere Breitbandgesellschaft ist der Garant dafür, dass wir auch die ländlichen Regionen flächendeckend und rasch versorgen können“, verweisen Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner auf die wichtige Rolle der Fiber Service OÖ beim Ausbau.
Das zeigt auch eine erfreuliche Zwischenbilanz, die die Fiber Service kürzlich ziehen konnte: Mit Ende Juni hat die Fiber Service die 1.000 Kilometer-Marke an gebauten Trassen überschritten. Das bedeutet, dass alleine die Fiber Service seit ihrem operativen Start am 1. September 2017 1.000 Kilometer Glasfaserleitungen errichtet hat.
Im Rahmen der Ausschreibungen ACCESS 3-5 errichtet die Fiber Service insgesamt 1.320 Kilometer an Leitungen, die fast vollständig noch heuer fertig gestellt werden. Damit werden bzw. wurden fast 13.000 Haushalte mit schnellen Internet versorgt.
Im Zuge der nunmehrigen ACCESS 6-Nachdotierung werden Trassen im Umfang von 1.548 Kilometer errichtet bzw. 12.000 Haushalte mit Glasfaser ausgestattet. Die Planungen dazu liegen fertig vor, die Errichtung wird 2022 und 2023 stattfinden. Alles zusammen hat bzw. wird die Fiber Service OÖ damit zwischen 2017 und 2023 fast 2.900 Kilometer an Glasfaserleitungen errichten bzw. für 25.000 Haushalten eine Anschlussmöglichkeit an schnelles Internet schafft.
„Jeder Kilometer Glasfaserleitung, der in Oberösterreich errichtet wird ist ein Schritt in Richtung Zukunftsfähigkeit des Landes“, sind Landeshauptmann Mag. Thomas Stelzer und Landesrat Markus Achleitner überzeugt.
Beispiel eines Ausbauprojekts der Fiber Service OÖ im Mühlviertel:
Im Kooperationsraum (KR) Steinerne Mühl und Hansbergland wurden auf Basis von Interessenskundgebungen von Bürgerinnen und Bürger drei Projekte entwickelt, die im Rahmen von ACCESS 6 eingereicht wurden:
- Projekt Helfenberg (KR Steinerne Mühl)
- Projekt Niederwaldkirchen (KR Hansbergland)
- Projekt St. Oswald-Lichtenau (KR Steinerne Mühl)
Projekt Helfenberg:
Ziel ist der flächendeckende Ausbau der förderfähigen Gebäude in der Region. Die Gemeinden werden in dem Projekt eng mit eingebunden, sodass auch eventuelle Mitverlege-Möglichkeiten – über Gemeindegrenzen hinweg – sinnvoll genutzt werden können. Das Projekt umfasst ca. 1.198 Gebäude und ca. 225 Trassen-km. Auch abgelegene Objekte bzw. Streusiedlungen werden damit erschlossen.
Durch alle drei Projekte gemeinsam werden in der Region 2.119 Gebäude mit schnellem Internet versorgt. Dafür werden 401 Kilometer Glasfaser-Leitungen errichtet.