Trotz Fachkräftemangel legen demnach Arbeitgebermarken noch keinen ausreichenden Fokus auf die Employee Experience (EX) ihrer Mitarbeiter. Immerhin wärmten sich Unternehmen schon für das Thema auf und identifizieren es als wichtigen Hebel für nachhaltige Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit, so ein Ergebnis der Studie: 95 Prozent der Befragten glauben, dass die Bedeutung von Employee Experience in den nächsten 3 bis 5 Jahren (sehr) hoch sein wird.
„Eine einzigartige Experience wird in den nächsten Jahren zum Wettbewerbsvorteil und fixen Bestandteil einer attraktiven Arbeitgebermarke“, fasst Karin Krobath, Partnerin von identifire®, den Trend zusammen. „Wer jetzt nicht Anlauf nimmt, wird in 3 Jahren dem Mitbewerb hoffnungslos nachhinken.“ Auf diese Hürde steuern 37 Prozent direkt zu – EX hat in ihren Unternehmen heute noch einen(sehr) niedrigen Stellenwert. 22 Prozent der Topmanager sind heute schon überzeugt, dass ihr Betrieb dem Mitarbeitererlebnis sehr hohe Beachtung schenkt. Diese Einschätzung teilen allerdings Personalisten nur zu 7 Prozent und Kommunikationsfachleute zu 10 Prozent. „Wer gute Leute halten will, tut gut daran, ihnen positive Erfahrungen im Job zu ermöglichen. Dazu muss ich aber auch darauf eingehen und hinterfragen, was sie brauchen. Eine positive Candidate Experience kann hier maßgeblich zu besseren Bewerbungen beitragen“, rät Corina Drucker, Co-Studienleiterin und Pressesprecherin StepStone Österreich.
Aus 150 offenen Antworten in der Studie leitete identifire® die 6 größten Herausforderungen für einen gelungenen Startschuss von Employee Experience (EX) im eigenen Unternehmen ab:
- Zu wenig Ressourcen und Budget: Employee Experience braucht einen fixen Platz in der Personalstrategie.
- Corona und Begleiterscheinungen: Wenig persönlicher Kontakt, keine sozialen Events und Corona an sich sind nach wie vor Herausforderungen.
- Change und Transformationen als Fokusthemen: Massive Umstrukturierungen, Führungswechsel und Change-Prozesse belasten zusätzlich. Die strategische Gestaltung der Employee Experience steht hinten an.
- HR als Dirigentin aller Abteilungen: EX kann nicht von einer Fachabteilung gemacht werden, sondern entsteht in der Wahrnehmung der Menschen. Human Resources muss viele Abteilungen orchestrieren, damit das Gesamterlebnis stimmt.
- Überzeugungsarbeit für Investitionen: Führungsetagen erkennen oft nicht, dass sich Employee Experience tatsächlich auszahlt. Das Etablieren des Themas braucht Zeit und smarte KPIs.
- Employee Experience ist Chefsache: Führungskräfte sind hauptverantwortlich für positive Erlebnisse über Abteilungsgrenzen hinweg. Hier braucht es ein breites Bewusstsein.